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Immer schön cool bleiben
Während die Pole schmelzen und Klimaforscher immer neue Horrorszenarien entwerfen, während Trump ankündigt, aus dem Pariser Abkommen auszusteigen und Ölbohrungen in Alaska zu erlauben, gibt es nun endlich einen Hoffnungsschimmer. Auf Caren Miosgas Frage, wer denn der bessere Kanzler wäre, Friedrich Merz oder er selbst, antwortete Olaf Scholz am Sonntag: „Ich finde mich etwas cooler, was Staatsangelegenheiten betrifft.“
Nie war er so wertvoll wie heute. Sein Grinsen bewies wieder einmal, dass der noch amtierende Bundeskanzler der Einzige ist, der weiß, wie der Hase läuft. Und dass er seine Berufung erkannt hat. Nur mit ihm an der Spitze kann das 1,5-Grad-Klimaziel noch erreicht werden. Überall da, wo er auftaucht, fällt das Quecksilber – außer in der SPD-Fraktion vielleicht.
Dabei ist Scholz nicht der erste deutsche Politiker, der sich rühmen kann, Gutes fürs Klima zu tun. Willy Brandt badete, wie wir von Herbert Wehner wissen, gerne lau. Winfried Kretschmann machte den Waschlappen wieder populär. Doch niemand kann dem zweiten Hamburger im Kanzleramt das Wasser, Pardon, die Eiswürfel reichen. So richtig cool ist nur Scholz.
Wobei der erste Hamburger im Kanzleramt ja auch nicht ohne war. Helmut Schmidt regierte noch ohne Teleprompter. Trotzdem musste sich die Konkurrenz warm anziehen, wenn er zur Attacke überging. Helmut Kohl konnte ein Lied davon singen. Auch Hans-Dietrich Genscher trug seinen gelben Pulli nicht zum Spaß. Den sollte sich Christian Lindner vielleicht mal ausleihen. Der richtige Winter kommt erst noch.