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Im Gänsemarsch ins Glück
Hätte der Film „Titanic“ auch anders enden können? Hätte Jack gar nicht ertrinken müssen? Hätte er nicht doch noch auf die Tür gepasst, auf der seine Geliebte Rose im Meer trieb und schließlich gerettet wurde? Diese Frage wird wohl nie entschieden. Doch eine andere Frage ist seit dieser Woche geklärt: Die fragliche Holzplatte ist 718 750 US-Dollar wert. Diesen Preis erzielte sie bei einer Auktion in Texas. Nebenbei gab das Auktionshaus noch bekannt, dass es sich in Wirklichkeit nicht um die Tür, sondern um einen Teil des Türrahmens über dem Eingang zur Erste-Klasse-Lounge gehandelt habe.
So ist das, wenn vermeintliche Gewissheiten in sich zusammenfallen. Wie die von der unverbrüchlichen Liebe der deutschen Nationalmannschaft zu den drei Streifen. Oder von Baden-Württemberg als dem Sterne-Land Nummer eins: Im aktuellen Michelin haben die Bayern die Nase vorn.
Doch warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute so nahe liegt? Eine Gänsefamilie, Vater, Mutter, vier Küken, können es bezeugen. Sie hatten sich am Montag auf der verkehrsreichen Hauptstätter Straße in der Stuttgarter Innenstadt verlaufen. Dann kam die Polizei und eskortierte sie bis zum Schlossgarten. Und die Tierfamilie folgte, wie es sich gehört, im Gänsemarsch.
Es gibt also keinen Grund, Trübsal zu blasen. Man muss nur an das Gute im Menschen glauben. Auch wenn vielleicht nicht alle Blütenträume reifen. Und Deutschland oder der VfB doch wieder ein Spiel verliert. Oder die Bayern uns die Sterne klauen. Hauptsache, dass im entscheidenden Moment eine Holzplatte oder die Polizei, dein Freund und Helfer, zur Verfügung steht.