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Grundschulverband empfiehlt Freiburger Modell für Sprachförderung
Stuttgart/Freiburg. Mehr Geld, mehr Angebote, größere Verbindlichkeit: In der vergangenen Woche haben sich die Fraktionen der grün-schwarzen Koalition intern auf ein Konzept zur Sprachförderung sowie die Stärkung der frühkindlichen Bildung und der Grundschulen geeinigt. Für bessere Startbedingungen der Kinder beim Schuleintritt sollen 2025 zunächst 100 Millionen Euro zusätzlich zu bestehenden Programmen aus Mitteln des Landes aufgewendet werden.
Der Vorsitzende des Grundschulverbands Baden-Württemberg, Edgar Bohn, begrüßt dieses Vorhaben. Es werde „zur Verbesserung der Startchancen der Kinder im Grundschulbereich führen und damit einen wichtigen Beitrag zur Erhöhung der Chancengerechtigkeit leisten“, teilte er mit.
Für rasche Umsetzung auf vorhandene Konzepte zurückgreifen
Um solche Programme schnellstmöglich umzusetzen, rät Bohn, auf bereits vorhandene Konzepte zurückzugreifen – insbesondere auf den Ansatz der Stadt Freiburg. “Die Sprachbildungskräfte sind in den Alltag der Institutionen, in welchen sie eingesetzt werden fest integriert und leisten beachtliche Arbeit“, erläutert Bohn gegenüber dem Staatsanzeiger. Den Anstoß dafür gab ein Bildungsbericht; diesen erstellt die Stadt als eine der ersten Kommunen deutschlandweit seit 2008 regelmäßig.
Wie nun fördert die Stadt die frühkindliche Sprachbildung? Sprachbildungskräfte wurden ausgebildet, die in Kindergärten und in Schulen zum Einsatz kommen. Die Kosten dafür übernimmt die Stadt Freiburg. Diese belaufen sich laut Bohn jährlich auf rund eine Million Euro.
Stadt Freiburg hat ein Vier-Säulen-Modell
„Freiburg geht mit der durchgängigen Sprachbildung einen eigenen Weg, der von vier Säulen gesäumt wird“, heißt es im städtischen Internetauftritt. „Arbeit in Modellverbünden, Sprachfachkräfte an den Grundschulen und Kitas der Freiburger Modellverbünde, Qualifizierung der Fachkräfte in fünf Modulen, gemeinsame Angebote“. Modellverbünde gibt es in Stadtteilen, die zu den Brennpunkten zählen, wie Zähringen und Landwasser.
Ob die Landesregierung sich nun daran orientiert oder nicht. Entscheidend für gelingende Sprachbildung im frühkindlichen Bereich ist laut Bohn, dass diese „alltagsintegriert und begriffsbildend“ geschieht. „Es müssen also nicht nur die Wörter gelernt, sondern mit Anschauung und damit mit Sinn gefüllt werden“. Dazu sei zwingend speziell ausgebildetes Personal erforderlich.