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Kommentar: Für die Wirtschaft geht es nun ans Eingemachte
Stuttgart. Geklagt wird in der Unternehmerschaft, im Bund ebenso wie in BadenWürttemberg, schon geraume Zeit. Doch inzwischen ist nicht nur die Stimmung schlecht, sondern auch die Zahlen belegen, dass die heimische Wirtschaft nicht nur in einer Konjunkturdelle steckt, sondern auf eine strukturelle Wirtschaftskrise zusteuert. Die Zahl der Firmenpleiten ist in Baden-Württemberg – ganz ohne Corona-Nachholeffekte – von Januar bis Mai um fast 40 Prozent gestiegen, die Zahl der Kurzarbeiter steigt, und der Abschwung ist auf dem Arbeitsmarkt angekommen.
Abwarten, dass sich die Konjunktur von alleine erholen wird, bringt in der aktuellen Situation nicht weiter. Denn die strukturellen Probleme, in vielen einstigen Vorzeigebranchen ebenso wie im Land insgesamt, sind gravierend. Dass die politischen Weichenstellungen für einen zukunftsfähigen Standort Deutschland fehlen, ist fatal und wird von der Wirtschaft seit Langem zu Recht beklagt. Doch die Wirtschaft, vor allem die Industrie, muss sich auch an die eigene Nase fassen. Zu lange hat sie sich auf ihrer Technologieführerschaft in einigen Bereichen ausgeruht und neue Felder der Konkurrenz aus dem Ausland überlassen.