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Porträt der Woche 

Eva Bankoley: Die Strippenzieherin hinter „The Länd“ 

Die 45-Jährige wechselte, wie sie selbst sagt, aus der „Konsumgüterwelt“ in die Verwaltung. Mittlerweile leitet sie das Referat Landesmarketing und ist die Strippenzieherin hinter „The Länd“. 

Eva Bankoley ist der Kopf hinter der Kampagne "The Länd" und sie leitet das Referat für Landesmarketing im Staatsministerium.

Stami BW)

Besonders viel Freude in der eigenen Familie verbreitete Eva Bankoley während ihrer Tätigkeit bei einem italienischen Süßwaren-Hersteller von internationalem Ruf. Regelmäßig landeten daheim einschlägige Pakete. „Mein Mann und die beiden Kinder waren begeistert“, erzählt die 45-Jährige, die gern an ihre Zeit im Konsumgüter-Marketing zurückdenkt, denn da habe sie sehr viel gelernt und Erfahrungen gesammelt, die sie gut brauchen kann.

Vor bald zwei Jahren wechselte sie ins Staatsministerium, als Referentin für Landesmarketing. Inzwischen leitet sie das Referat, verantwortet die Imagekampagne „The Länd“ und durchlebt gerade besonders spannende Tage. Denn in einem aufwändigen Prozess wird das visuelle Erscheinungsbild des Landes erneuert. Von einem „sehr großen Design“ spricht Bankoley, ohne Details zu verraten. Nur so viel: am 8. Oktober ist es so weit: Dann fällt der Vorhang, dann ist Pantone 7499, der als sanftes Baden-Württemberg-Gelb bekannte Farbton, Geschichte.

Die Marketingexpertin zählt zur eher seltenen Spezies jener Fachleute, die aus der freien Wirtschaft in die Verwaltung wechseln, und hat einen außergewöhnlich guten Ruf. Frühere Kollegen schwärmen vom scharfen Denken „präzise auf den Punkt“, von den Fähigkeiten, im Team nach den besten Lösungen zu suchen, von der Herzlichkeit, die, wie ein Insider aus ihrer Zeit bei einem der großen Global Player im Getränkemarkt berichtet, „die Zusammenarbeit zu einem Vergnügen macht“.

Geboren ist Bankoley in Bremerhaven. Als sie drei Jahre alt war, zog die Familie ans andere Ende der Republik, nach Singen. Sie hätte sich auch vorstellen können, ins Hotelfach zu gehen, , irgendwann irgendwo ein großes internationales Haus zu leiten.

Tatsächlich hat sie an der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz Komparatistik sowie Film- und Buchwissenschaften studiert. Sie startete im Verlagswesen, war tätig unter anderem bei der Deutschen Bank, bis sie 2010 „in der Konsumgüterwelt“, wie sie sagt, Fuß fasste. Von Berlin nach Stuttgart hat sie auch „The Länd“ gezogen, das „mutige Landesmarketing“.

In der Fachwelt wird die Imagekampagne schon allein deshalb besonders beachtet, weil sie ans überaus erfolgreiche Vorgänger-Marketing „Wir können alles. Außer Hochdeutsch“ nicht nur anschließt, sondern sogar Teile weiter verwendet – „mit sehr großem Erfolg“, weiß die Referatsleiterin.

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Drei Fragen…

Was unterscheidet „The Länd“ von anderen Imagekampagnen?

Das Besondere ist das Partizipative an der Kampagne: Sie wird vom Staatsministerium und anderen Ministerien als Fachkräftekampagne umgesetzt, aber auch von Unternehmen und Bürgerinnen und Bürgern genutzt, um ihre Verbindung zu ihrer Heimat auszudrücken. Die Partizipation wird gefördert durch die Offenheit der Kampagne, die verschiedenste Variationen erlaubt, von NerdLÄND , der Studierenden-Kampagne des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst, bis THE CHÄNCE, der Weiterbildungskampagne des Wirtschaftsministeriums.

Welcher Erfolg war bisher der größte?

Der größte Erfolg ist, dass die neue Kampagne nahtlos an den Erfolg der alten Kampagne anknüpft und das Image von Baden-Württemberg als Ort des guten Lebens und der guten Arbeit auf humorvolle Art und Weise stärkt. Dabei überführt sie das Standortmarketing in die digitale Welt, in der nicht mehr Print-Anzeigen im Vordergrund stehen, sondern der Echoraum Social Media.

Welche Fan-Artikel sind besonders gefragt?

Die Aufkleber ‚Nett hier. Aber waren Sie schon einmal in Baden-Württemberg?‘ waren und sind der Dauerbrenner im Merchandise-Sortiment: Über den Shop wurden seit 2021 1,5 Millionen Sticker vertrieben.

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