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Glosse

Ehe? Eher nicht!

Ist die Einrichtung der Ehe am Ende? Im vergangenen Jahr gab es im Südwesten viel weniger Heiraten als 2022. Was die Zahl der Ehen mit Schnapszahlen zu tun hat - und warum ein Ausblick auf das Jahr 2033 Grund zur Hoffnung gibt.

Im vergangenen Jahr gab es im Südwesten viel weniger Heiraten als 2022. Hat das mit der Schnapszahl zu tun?

IMAGO / wolterfoto)

Jasager haben keinen guten Ruf. Außer bei Diktatoren – und Standesbeamten. Letztere sind zur Ausübung ihres Berufs darauf angewiesen, dass sich ihnen gleich paarweise affirmative Menschen nähern. Nun gibt es zwar die Ehe für alle bereits seit Jahren. Doch sind leider nicht nur nicht alle bereit für die Ehe. Sondern sogar immer weniger, wie jetzt Statistiker melden. Im vergangenen Jahr waren es nur 47 849 Paare – rund zehn Prozent weniger als 2022. Und somit, Schockschwerenot, sogar weniger als während der Corona-Pandemie, ja am drittwenigsten seit Bestehen Baden-Württembergs. Wer nun um die Institution der Ehe, den Fortbestand des Staates oder gar des Abendlands fürchtet, möge sich beruhigen: Zu den drei ehemuffeligsten Jahren zählt auch 1978. Damals regierte im Südwesten unangefochten die christdemokratische Partei, die zu der Zeit ein traditionelles Familienbild pflegte und kurz zuvor ihr bestes Wahlergebnis überhaupt bekommen hatte.

Was ist also Grund für die aktuelle Ehe-Abstinenz? Das Motto, frei nach Schiller: „Drum prüfe, wer sich ewig bindet – ob sich nicht noch was Bessres findet“ gilt nicht nur für die Partnerwahl, sondern auch für den Termin der Eheschließung. Dafür sind – auf Hochzeiten wird ja auch Hochprozentiges getrunken – Schnapszahlen sehr beliebt. Und da war 2022 mit dem 2.2. und dem 22.2 eben ein besonderes Jahr – 2023 gab es keine Entsprechung dazu. Die gibt es erst wieder in neun Jahren. Dann schlägt die Stunde des Mauerblümchen-Monats März, und er hat endlich seinen großen Tag: Am 3.3.33 dürften besonders viele einen Trauring tauschen.

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