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Da haben wir den Salat
Gegessen wird, was auf den Tisch kommt. Diese Regel gilt nicht nur bei Muttern daheim, sondern auch in einem Gasthof in Westhausen auf der Ostalb. Dort hat der Wirt ans Salatbüfett ein Schild geklebt. Wer den Teller nicht leer isst, muss einen Euro Strafe zahlen. Und ob es nun der Hunger der Gäste ist oder ihr Geiz: Der Wirt muss seither kaum etwas wegwerfen.
Dies hatte allerdings bislang noch keine Auswirkungen auf das Mikroklima. In Westhausen regnet es ähnlich häufig respektive selten wie in den Nachbargemeinden Aalen, Ellwangen, Rainau und Lauchheim. Dies könnte daran liegen, dass in der gesamten Gegend wohlerzogene Kinder und sparsame Schwaben leben. Die andere Theorie lautet, dass kein ursächlicher Zusammenhang zwischen leer gegessenen Tellern und strahlendem Sonnenschein besteht. Dies sollte man jüngeren Essern jedoch tunlichst verschweigen.
Die Frage ist allerdings, ob es uns wirklich guttut, immer alles zu schlucken. Oder ob es nicht besser ist, wenn man auch mal den Mut hat, etwas zurückgehen zu lassen. Denn der Mensch lebt ja nicht vom Salatbüfett allein.
Zum Glück konnte ein Zusammenhang zwischen dem, was man isst und dem, was man ist, in einem anderen Fall ausgeschlossen werden. Nach dem Besuch des Stuttgarter Frühlingsfests hatten mehrere Hundert Besucher über Übelkeit, Durchfall und Erbrechen geklagt. Die Quelle des Unbills ist noch unbekannt. Sicher ist nur eines: Es war nichts, was auf den Tisch kam. Keine Angst haben muss man auch vor dem Typ, der über den Wasen rennt und mit einer Machete herumfuchtelt – er will nur den Salat klein schneiden.