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Bund prüft Umsetzung einer Pflichtversicherung für Elementarschäden

Die Bundesländer haben sich Kreisen zufolge für eine Pflichtversicherung für Elementarschäden ausgesprochen. Wie der Vorsitzende der MPK, Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) nach der MPK mitteilte, habe der Bund zugesagt, die Einführung einer solchen Pflichtversicherung zu prüfen.

In der Eifel haben heftige Regenfälle und Dauerregen für Überschwemmungen und Überflutungen gesorgt. Die Bundesländer haben sich nun für eine Pflichtversicherung gegen Elementarschäden ausgesprochen.

dpa/Christoph Hardt/Geisler-FotopresS)

STUTTGART. Baden-Württemberg und Sachsen haben die Wiedereinführung einer Pflichtversicherung für Elementarschäden für Gebäudeeigentümer kürzlich in die Ministerpräsidentenkonferenz (MPK) eingebracht. Laut Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) ist das Thema bereits mehrfach Thema in Bund-Länder-Runden gewesen und es werde aus seiner Sicht Zeit, „dass da ein Knopf drangemacht wird nach den großen Unwetterkatastrophen, die wir in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen hatten mit vielen Toten und riesige Summen, die das kostet.“

Wie der Vorsitzende der MPK, Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) nach der MPK mitteilte, habe der Bund zugesagt, die Einführung einer solchen Pflichtversicherung zu prüfen. Die Länderchefs hätten sich einstimmig dafür ausgesprochen. Zuvor hatten die Justizminister der Länder bei ihrer Konferenz in Schwangau im Allgäu die Frage geprüft, ob eine Pflichtversicherung gegen die Verfassung verstößt. Vergangene Woche machte die Justizministerkonferenz dann den Weg dafür frei.

Der Bund soll nun bis zur nächsten Ministerpräsidentenkonferenz einen Vorschlag für eine Regelung erarbeiten. Die Regierungschefs stimmten dem Vorschlag aus Stuttgart, der von Sachsen unterstützt wurde, am Donnerstag in Berlin ohne Aussprache zu.

Soll es eine Pflichtversicherung für Elementarschäden geben?
  • Ja 79%, 41 Stimme
    41 Stimme 79%
    41 Stimme - 79% aller Stimmen
  • Nein 21%, 11 Stimmen
    11 Stimmen 21%
    11 Stimmen - 21% aller Stimmen
Stimmen insgesamt: 52
9. Juni 2022 - 15. Juni 2022
Die Umfrage ist beendet.

Nach den Sturzfluten und Überschwemmungen in mehreren Regionen in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz im Sommer 2021 war eine Debatte darüber entbrannt, wie Schäden durch Flutkatastrophen besser abgesichert werden könnten. Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) warb auch angesichts vermehrter Tornados in Europa für eine Pflichtversicherung. Alle Immobilienbesitzer müssten in eine Solidargemeinschaft gehen, sonst werde das Folgen haben, die man nicht mehr gut bewältigen könne. Er erinnerte auch mehrfach an das Hochwasser in Braunsbach (Kreis Schwäbisch Hall) vor sechs Jahren, dass immense Schäden verursacht hatte.

Dabei ist Baden-Württemberg in Sachen Absicherung Vorreiter: Im Südwesten sind laut Versicherungsverband GDV 94 Prozent der Gebäude gegen Elementarschäden versichert. In allen übrigen Ländern liegt die Quote zwischen 28 Prozent (Bremen) und 53 Prozent (Nordrhein-Westfalen).

Die Kommunen im Südwesten begrüßten das Votum der Länderchefs. Es müsse wieder verstärkt darum gehen, „die Eigenverantwortung der Menschen zu stärken“, sagte Steffen Jäger, Präsident des Gemeindetags. „Der Staat wird es auf Dauer nicht leisten können, nichtversicherte Schäden aufzufangen.“ Eine Pflichtversicherung sei auch sinnvoll bei den vielen Unwettern, die sich unterhalb der Wahrnehmungsschwelle der breiten Öffentlichkeit ereigneten.

Quelle/Autor: sta/lsw

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