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Gesundheitsversorgung 

17 weitere Notfallpraxen stehen vor dem Aus

CDU- und SPD-Parlamentarier fordern Sozialminister Manne Lucha (Grüne) auf, seine Prüfmöglichkeiten im Rahmen der Rechtsaufsicht zu nutzen und die Pläne nicht weiterzuverfolgen. Landeswirtschaftsminister Peter Hauk appellierte an die KVBW, den Versorgungsauftrag auch auf dem Land wahrzunehmen.

Die Menschen im Land müssen sich in nächster Zeit wohl auf längere Wartezeiten und vollere Praxen einstellen.

dpa/Bernd Weißbrod)

Stuttgart. Das Konzept liegt noch nicht vor, die Aufregung ist erheblich: Die Kassenärztliche Vereinigung Baden-Württemberg (KVBW) hat intern vor etwa dreißig Landtagsabgeordneten die Schließung weiterer 17 Notfallpraxen angekündigt. Viele Wahlkreise sind betroffen. CDU- und SPD-Parlamentarier fordern Sozialminister Manne Lucha (Grüne) auf, seine Prüfmöglichkeiten im Rahmen der Rechtsaufsicht zu nutzen und die Pläne nicht weiterzuverfolgen.

Mit und nach der Reform der Bereitschaftsdienste vor zehn Jahren, auch Notfallpraxen genannt, wurden bereits 18 Standorte geschlossen. „Mit weiteren 17“, rechnet der gesundheitspolitische Sprecher der SPD-Fraktion Florian Wahl vor, „wäre die Versorgung um insgesamt 30 Prozent reduziert.“ Das müsse gestoppt werden.

Sozialminister steht kommende Woche im Sozialausschuss Rede und Antwort

CDU-Landeswirtschaftsminister Peter Hauk appellierte an die KVBW, den Versorgungsauftrag auch auf dem Land wahrzunehmen.

Das Sozialministerium verweist darauf, dass es „bei den Bereitschaftspraxen um die regulären ärztlichen Angebote außerhalb von Sprechzeiten der niedergelassenen Hausärzte geht und nicht um die Behandlung von Notfällen“. Die KVBW tue alles bei derzeit rund 1000 nicht besetzten Arztstellen für die Aufrechterhaltung der Regelversorgung. Und am kommenden Mittwoch werde Lucha im Sozialausschuss des Landtags, vermutlich in öffentlicher Sitzung, ohnehin Rede und Antwort stehen.

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