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Mittelalterlicher Münzschatz im Glottertal entdeckt
Glottertal. Der Aufmerksamkeit eines Glottertalers ist die Entdeckung eines der umfangreichsten mittelalterlichen Münzschätze der letzten Jahrzehnte zu verdanken. Auf Bitten eines Mitarbeiters des Landesamtes für Denkmalpflege (LAD) im Regierungspräsidium Stuttgart begleitete Claus Völker Anfang Mai 2024 die Verlegung einer Leitung nahe des Schwimmbads im Glottertal (Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald). Dabei fielen ihm auf dem Aushub „kleine Metallplättchen“ auf.
Eine Begehung des Leitungsgrabens erbrachte weitere Funde, die er sofort dem LAD meldete. Zusammen mit einem Vertreter der Behörde wurde die Fundstelle noch am selben Tag begangen und die Funde, etwa 1000 Münzen, geborgen.
Im Abraum fanden Sondengänger noch mehr Münzen
Parallel dazu waren drei durch das LAD zertifizierte Sondengänger beauftragt worden, den Abraum abzusuchen. Trotz zum Teil widrigen Verhältnissen – der Regen verwandelte den Abraum in knietiefen Schlamm – haben sich die Beauftragten nicht beirren lassen. Die Hartnäckigkeit wurde mit dem Fund von etwa 600 weiteren Münzen belohnt.
Nach einer groben Reinigung der Münzen konnte eine erste Bewertung erfolgen: „Es handelt sich überwiegend um Münzen aus den Münzstätten Breisach, Zofingen und Freiburg, die in der Zeit um 1320 geprägt wurden. Daneben gibt es noch vereinzelte Münzen aus Basel, St. Gallen, Zürich, Laufenburg und Colmar“, erzählt Andreas Haasis-Berner, Archäologe am LAD.
Der Münzschatz gibt Aufschluss auf den Münzumlauf und den Bergbau
Zur Bedeutung des Fundes erläutert Haasis-Berner: „Die Auswertung dieses Münzschatzes wird Aussagen über den Münzumlauf im Breisgau, die Prägetätigkeit in den Münzstätten, zum Silberhandel, aber auch zum Bergbau im Glottertal ermöglichen.“
Auf die Frage, ob der Schatz damals sehr wertvoll gewesen sei, sagt der Archäologe: „Man hätte etwa 150 Schafe mit den Münzen kaufen können.“