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Milchwirtschaft

Gegen den schlechten Ruf: Rezeptbuch soll für Schwarzwaldmilch werben

Einst als Wundermittel fürs Wohlbefinden gepriesen, hat die Kuhmilch es mittlerweile schwer. Wegen Laktoseintoleranz ist sie in Verruf geraten, die junge Generation trinkt lieber Hafermilch. Ein Rezeptbuch soll nun für die (Schwarzwald-)Milch werben.

Kuhmilch genießt keinen guten Ruf - Laktoseintoleranz schreckt die Verbraucher ab.

Getty Images/iStockphoto /mihtiander)

Milch macht müde Männer munter? Das war einmal. Inzwischen ist der Ruf des unschuldig weiß schimmernden Naturprodukts dahin. Einst als Kalzium- und Nährstoff-Lieferantin gepriesen, ist die Kuhmilch – früher stets gemeint, wenn einfach von Milch die Rede war – längst in Misskredit geraten: Laktoseintoleranz schreckt viele aus gesundheitlichen Gründen davon ab, die Gefahr der Verschleimung ebenfalls.

Die junge Generation präferiert Hafermilch

In der jungen Generation sowie Trinkmodebewussten ist ohnehin Hafermilch hipp. Und die hat bekanntlich mit tierisch „echter“ Milch wenig zu schaffen – vom hinteren Teil ihres Namens einmal abgesehen.

Die Schwarzwaldmilch-Gruppe will dies, unter anderem, mit einem Milch-Rezeptbuch ändern und den ramponierten Ruf des ursprünglichsten aller Kuherzeugnisse wiederherstellen oder zumindest aufpolieren. Ob das mit einer Anleitung für Steinpilz-Cappuccino oder Schwarzwälder-Kirsch-Lassi gelingen wird? Das sind zwei Beispiele von insgesamt 70 „herzhaften und süßen“ Rezeptideen, die im kürzlich erschienenen Schwarzwaldmilch-Kochbuch enthalten sind, von renommierten Köchinnen und Köchen der Region stammen und der Milch neue Liebhaber gewinnen sollen. Denn, so heißt es im Begleittext zur Veröffentlichung: „Neben saftigen Wiesen, dunklen Wäldern und idyllischen Dörfern gibt es ein Element, das seit Generationen nicht nur fester Bestandteil des Schwarzwalds ist, sondern auch ein wesentlicher Faktor dafür, dass es bei uns überhaupt so schön ist: die Milchwirtschaft.“

Heumilch aus Österreich ist Weltkulturerbe

Einen anderen Weg zu wachsender Wertschätzung und -schöpfung haben mit Erfolg die Produzenten der „traditionellen Heumilchwirtschaft im österreichischen Alpenbogen“ beschritten: Seit März dieses Jahres können sie sich mit dem UN-Siegel „landwirtschaftliches Weltkulturerbe“ schmücken.

Welterbestatus für die Heumilch – wenn das kein gutes Vorbild und keine gute Nachricht ist: Schließlich wird Heumilch, anders als es der Name naiv-naturentwöhnten Großstädter nahelegen mag, ja nicht aus Heu gewonnen – und an manchen Standorten im Schwarzwald ebenfalls hergestellt.

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