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Große Landesausstellung „500 Jahre Bauernkrieg“ in Stuttgart eröffnet
Stuttgart. Das Landesmuseum Württemberg öffnete vergangenen Samstag die Tore für gleich zwei besondere Ausstellungen: „Protest! Von der Wut zur Bewegung“ und die Mitmachausstellung für Kinder „Zoff!“. Im Stuttgarter Hospitalhof fand die Eröffnung mit zahlreichen Gästen statt, darunter Schirmherr Ministerpräsident Winfried Kretschmann sowie Kulturstaatsministerin Claudia Roth (beide Grüne).
Die beiden Ausstellungen sind Teil der Großen Landesausstellung „500 Jahre Bauernkrieg“, der insgesamt mit fünf Projekten beleuchtet wird. Unterstützt wird das Projekt aus Mitteln vom Bund in Höhe von drei Millionen Euro sowie mit Mitteln vom Land in Höhe von 2,5 Millionen Euro. Im Fokus steht der Bauernkrieg von 1524/1525. Dabei geht es nicht nur um einen Blick in die Vergangenheit, sondern auch um Fragen unserer Zeit sowie den Blick in die Zukunft.
Themen reichen vom Bauernkrieg bis hin zum Klimastreik
Die Ausstellung „Protest!“ widmet sich den vielfältigen Formen des Protests und Widerstands in Geschichte und Gegenwart, vom Bauernkrieg über die Friedensbewegung bis zum Klimastreik. Interaktive Stationen und immersive Welten ermöglichen es, Proteste aus der Innenperspektive zu erleben. Die Mitmachausstellung „Zoff!“ widmet sich den Konflikten des Alltags, in der Kita, der Schule und in der Familie.
Bei der Eröffnung würdigte Ministerpräsident Kretschmann in seiner Rede die historische und aktuelle Relevanz von Protest. „Der deutsche Südwesten hat eine bedeutende Protestvergangenheit“, so Kretschmann. „Und viele dieser Proteste und Auseinandersetzungen sind ins kollektive Gedächtnis eingegangen, haben den Boden bereitet für Veränderungen für die Menschen, die Gesellschaft und das Gemeinwesen.“
Und Kulturstaatsministerin Roth betont in ihrem Grußwort die Aktualität des Themas: „Protest ist eine kraftvolle Stimme der Demokratie. Die Ausstellung des Landesmuseums Württemberg zeigt eindrücklich, wie wichtig der offene Diskurs und Formen des gewaltfreien Widerstands in einer demokratischen Gesellschaft sind“, sagt sie. „Das Thema Protest ist damit ein Thema, das nicht nur die Vergangenheit berührt, sondern auch die Gestaltung von Gegenwart und Zukunft unserer Demokratie betrifft.“
Am 8. November gibt es eine Diskussion zum Thema
Aktuell ist dann auch der Talk zur Ausstellung am 8. November im Alten Schloss. Unter dem Titel „Beweger und Bewegte – Wird in Baden-Württemberg besonders gerne protestiert?“ diskutieren die Gäste, darunter Rezzo Schlauch, seit 1980 Mitglied der Partei „Bündnis 90/Die Grünen“, Gottfried Härle, einer der Organisatoren der Menschenkette von Stuttgart nach Ulm 1983 und Sebastian Haunss, Professor für Politikwissenschaft am Socium – Forschungszentrum Ungleichheit und Sozialpolitik der Universität Bremen und Gründungsmitglied des Instituts für Protest- und Bewegungsforschung. Dabei soll von den Protesten gegen das Akw Wyhl über die Gründung der Grünen, die Proteste gegen S 21 bis zur Bewegung der Querdenker alles zur Sprache kommen.