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Filme zur Schoah

Zeichen gegen das Vergessen

Das Haus des Dokumentarfilms in Stuttgart organisiert Filmvorführungen zur Schoah. Im ganzen Land gibt es zum 80. Jahr der Befreiung des KZ Auschwitz durch die Rote Armee Ausstellungen, die meist einen lokalen Bezug herstellen.

Am Platz der Alten Synagoge in Freiburg wird der Tag auch mit Rosen gedacht. Foto: dpa

IMAGO/Ardan Fuessmann)

Stuttgart. Am 27. Januar jährt sich die Befreiung des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz durch die Rote Armee zum 80. Mal. Die Vielfalt des Gedenkens an die Opfer der nationalsozialistischen Verfolgung und Vernichtung spiegelt sich in den Veranstaltungen, die Kultureinrichtungen im ganzen Land organisiert haben. Wichtig dabei: den lokalen Bezug herzustellen.

In Mannheim etwa findet im Jüdischen Gemeindezentrum eine Veranstaltung zur Deportation der mehr als 6500 Jüdinnen und Juden aus Baden, der Pfalz und dem Saarland statt. Im Dreiländermuseum in Lörrach geht es in einer Diskussionsrunde um die Rolle des Amtsgerichtsgefängnisses Lörrach in der Schoah und Einzelschicksale im Dreiland.

Eine Lichterkette, künstlerische Beiträge und ein Podium

Das Badische Staatstheater Karlsruhe gedenkt der Opfer bei einer Veranstaltung mit künstlerischen Beiträgen und einem Podium. Unter dem Motto „Nie wieder“ wird es auf dem Marktplatz eine Lichterkette geben, die vom Bündnis für Demokratie und Menschenrechte Karlsruhe organisiert wird.

Erstmals haben sich auf Initiative des Hauses des Dokumentarfilms – Europäisches Medienforum Stuttgart rund 50 Kooperationspartner zusammengetan, um bundesweit in Kinos und anderen Einrichtungen Filme zu zeigen, die sich mit der Schoah beschäftigen. Begleitet werden diese Filme mit Diskussionen. „Die Schoah soll nicht als etwas Vergangenes betrachtet werden“, so Eric Friedler, Geschäftsführer des Hauses des Dokumentarfilms. „Vielmehr soll ihre Gegenwart im gesellschaftlichen Leben von Heute befragt und als dauernde Verantwortung reflektiert werden.“ Angeschlossen haben sich etwa das Haus der Geschichte Baden-Württemberg (HDGBW), das Landesarchiv, die Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz Berlin und im Bundesverband kommunale Filmarbeit organisierte Kinos.

Die Schirmherrschaft haben Landtagspräsidentin Muhterem Aras und Michael Blume, der Landesbeauftragte gegen Antisemitismus und für jüdisches Leben, übernommen. „Gerade der Film kann Erinnerung über die Grenzen einer Erfahrungsgemeinschaft hinaus vermitteln“, sagt Friedler. „Er hat eine eminente Bedeutung für die politische Bildung – gerade weil er auch emotional berühren kann.“

Die Zielgruppe der Filme sind Menschen allen Alters

Zum Auftakt zeigt das Haus des Dokumentarfilms im HDGBW das Drama „Die Ermittlung“, eine Kinoadaption des gleichnamigen Bühnendramas von Peter Weiss. Dazu gibt es eine Gesprächsrunde mit den Filmdarstellern Wilfried Hochholdinger und Klaudiusz Kaufmann und Katharina Stengel vom Fritz Bauer Institut, das die Geschichte und Wirkung des Holocaust erforscht. „Mit den Filmen sprechen wir alle Altersgruppen an“, so Friedler. „Die Mediengeschichte kennt viele Bespiele, wie durch Dokumentarfilme eine gesamtgesellschaftliche Debatte ausgelöst und der Grundstein dafür gelegt wurde, was wir heute als institutionelle Erinnerungskultur kennen.“

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