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Pershing-Unglück vor 40 Jahren: Heilbronn entging einer Katastrophe
Heilbronn. Vor 40 Jahren entging die Stadt Heilbronn knapp einer Katastrophe. Am 11. Januar 1985 brach Feuer auf der US-Raketenbasis Waldheide aus. Bei Montagearbeiten entzündete sich der erste Stufenmotor einer Pershing-II-Rakete und explodierte. Drei Soldaten starben, 16 weitere wurden zum Teil schwer verletzt. Zum Gedenken an den 40. Jahrestag sind mehrere Veranstaltungen geplant, unter anderem auch ein Dokumentartheaterstück. Das soll zwar erst im Mai Premiere haben, Einblicke gibt es aber bereits.
Das Gedenkwochenende am 11. und 12. Januar wird vom Theater Heilbronn, dem Heilbronner Stadtarchiv und der Landeszentrale für politische Bildung veranstaltet. Das Programm ist vollbepackt, etwa mit einer Führung über das Gelände, einem Dokumentarfilm, Gesprächen und einer Podiumsdiskussion. Mit dabei sind auch die Dramaturgin, Filmregisseurin und Politologin Regine Dura und der Regisseur Hans-Werner Kroesinger, die das Stück „Pershing“ für das Theater Heilbronn inszenieren. Die beiden machen seit mehr als 20 Jahren Dokumentartheater. Ihre Themen sind die vergangenen und gegenwärtigen Krisen. 2021 etwa wurde „Verschlusssache“ zum Mord an der Polizistin Michèle Kiesewetter am Theater Heilbronn sowie das Stück „Saal 600 – Spurensuche“ zu den Nürnberger Prozessen am Staatstheater Nürnberg uraufgeführt. Ihre Themen beleuchten Dura und Kroesinger aus unterschiedlichen Perspektiven, indem sie Archive durchforsten und Dokumente, Briefe, Zeitungsartikel und literarische Texte verarbeiten.
„Pershing“ dreht sich um das Unglück vor 40 Jahren und seine Folgen. Es geht um die Fragen, wie es zur Stationierung der Pershings in Heilbronn kam, was die Stadtpolitik darüber wusste und warum die Bevölkerung nicht informiert wurde. Das Theaterstück ist zwar spezifisch für die Stadt Heilbronn konzipiert, weist aber darüber hinaus und scheint aktueller denn je.