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Für Sie entdeckt: Orte der Kultur

Nationalpark Schwarzwald: Interaktive Ausstellung im Nationalparkzentrum Ruhestein

Im Nationalparkzentrum Ruhestein dreht sich alles um den Schwarzwald und seine Bewohner. In der Dauerausstellung können Besucher in die Natur eintauchen und sich fast so fühlen, als würden sie im  Wald spazieren. Den Abschluss bildet ein Skywalk.

Dioramen zeigen Flora und Fauna bei Tag und bei Nacht.

Regine Gerst)

Baiersbronn. Der rund 10 000 Hektar große Nationalpark Schwarzwald ist seit 2014 Baden-Württembergs erster und einziger Nationalpark. Spätestens ab 2044 darf sich ein Großteil der Wälder auf den Höhen zwischen Baden-Baden und Freudenstadt völlig frei von menschlichen Eingriffen entwickeln. Was das für Flora und Fauna bedeutet, erfahren Besuchende des vor drei Jahren eröffneten Nationalparkzentrums Ruhestein in Baiersbronn .

Schon jetzt ist die Region „Eine Spur wilder“, so der Titel der gleichnamigen Dauerausstellung des Zentrums über den Wald und seine Bewohner. In großen Dioramen verstecken sich Luchs, Fuchs oder Wolf zu verschiedenen Tages- und Nachtzeiten zwischen Baumstämmen.

Besuchende können Vogelstimmen mit Hilfe eines Klaviers erzeugen

Auch eine Schneelandschaft mit Hirsch und Hase erinnert mehr an einen Waldspaziergang als an einen Gang durchs Museum. Wer Vogelstimmen, Eichhörnchen oder Siebenschläfer hören will, drückt die Tasten eines Klaviers, das dazugehörige Tier erscheint auf einem Display.

Auch Dreizehenspecht, Wanderfalke, Sperlingskauz und natürlich der Borkenkäfer sind im Schwarzwald zu Hause. Auf dem Totholz leben Tausende Arten von Flechten, Moosen, Farn- und Blütenpflanzen, ebenso Pilze, Spinnentiere und Insekten. Digitale Medien vermitteln Zusammenhänge zwischen den Arten, informieren über Artenschutz und biologische Vielfalt in den Lebensräumen.

So liegen etwa vier überdimensional große Bücher aus. Beim Umblättern der Seiten werden sie wie von Geisterhand koloriert, während eine männliche Stimme die Bedeutung der dunklen Karseen und Waldmoore, der blühenden Feuchtheiden und mächtigen Blockhalden erklärt. Auch die Schönheit der weitläufigen Schlucht- und dichten Bergmischwälder, der klaren Quellen, Bäche und tosenden Wasserfälle wird erwähnt.

Am Ende des Rundgangs laufen die Besuchenden durch ein spektakuläres Pilzmyzel im Wurzelbereich. Wer nun die vielen gesammelten Eindrücke nachwirken lassen will, begibt sich in den Raum der Stille und blickt durch das riesengroße Panoramafenster in den wilden Wald.

Ein Skywalk verbindet das Zentrum mit dem Aussichtsturm

Danach geht es unbedingt hinaus auf den 65 Meter langen Skywalk. Er verbindet das Nationalparkzentrum mit dem 34 Meter hohen und um 15 Grad geneigten Aussichtsturm und einer Aussichtsplattform. Oben auf der Turmspitze weitet sich der Blick in das Tal und den Nationalpark.

Das Nationalparkzentrum Ruhestein ist ein Erlebnis. Nah an der Natur und klimafreundlich errichtet, wurde der gewagte Bau zudem mit einem Zertifikat Nachhaltiges Bauen in Silber ausgezeichnet.

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