SWR versteigert Requisiten in einer öffentlichen Online-Auktion

Baden-Baden/Stuttgart. Im vergangenen Jahr gab der SWR bekannt, dass er seinen Fundus für Requisiten und Kostüme abstoßen will. Zwar gab es eine Gruppe von Akteuren aus der Filmwirtschaft, die den Fundus übernehmen wollten, doch die Zeit war zu kurz, um ein schlüssiges Konzept auf die Beine zu stellen und Sponsoren zu finden. Schließlich gab der SWR etwa 25 Prozent seines Fundus an Kulturinstitutionen ab. Etwas mehr als zwölf Prozent behält der Sender für den Eigenbedarf. Der Rest soll nun in einer öffentlichen Online-Auktion versteigert werden.

Denn der Standort der Fundus, eine Halle von rund 9500 Quadratmetern, in der Saarstraße in Baden-Baden wird verkauft.

Der Bedarf an Requisiten ist nicht mehr so hoch wie einst

Eigentlich war geplant, rund 20 Prozent der Requisiten zu übernehmen und im Funkhaus Baden-Baden einzulagern. Mit der Aufgabe will der SWR seinen Bestand an den stetig geringeren Bedarf anpassen. Damit reagiere man auf den rasanten Medienwandel sowie auf die Tatsache, dass immer mehr mit digitalen Mitteln produziert werde, hieß es damals in der Pressemitteilung. Der Bedarf an Requisiten habe stark abgenommen.

Gleichzeitig muss der SWR sparen. Das Berufsbild „Requisiteur/Requisiteurin“ bleibe indes im SWR bestehen und der Sender bilde auch weiterhin auf diesem Sektor aus, heißt es nun seitens des SWR.

Ein Verkauf der Requisiten an Branchenfremde, Auktionen oder Ähnliches war bislang nicht vorgesehen. Nun kommt es doch anders. Ab 17. Oktober werden die noch verbliebenen Requisiten aus Sendungen des SWR, darunter antike und moderne Registrierkassen, Figuren aus Styropor, Sessel und sogar eine Litfaßsäule durch die Firma Restlos Industrieverwertungen & Service versteigert, die professionell für gebrauchte Gegenstände ein neues Zuhause sucht. „Die Versteigerung dieser Restbestände ist natürlich die Voraussetzung dafür, dass wir die Lagerhalle Saarstraße im nächsten Schritt verkaufen können – eine weitere Etappe der strategischen Flächenreduktion des SWR“, sagt Jan Büttner, Verwaltungsdirektor des SWR.

Auf der Internetseite kann sich jeder registrieren und mitbieten

„Mit der öffentlichen Online-Auktion stellen wir sicher, dass alle, die sich für ein ‚Stück SWR‘ interessieren, sei es aus einer Serie oder anderen Produktionen, auf ihren Lieblingsgegenstand bieten können und ihn mit etwas Glück bald ihr Eigen nennen dürfen.“ Auf der Internetseite der Firma kann sich nun jeder registrieren und mitbieten. Zur Versteigerung stehen rund 5000 Auktionslose.