Themen des Artikels
Um Themen abonnieren und Artikel speichern zu können, benötigen Sie ein Staatsanzeiger-Abonnement.Meine Account-Präferenzen
Land bei Kultur-Ausgaben eher im Mittelfeld
Berlin/Stuttgart. Statistische Erhebungen zur wirtschaftlichen und sozialen Situation einzelner Kultursparten gibt es einige. Die Veröffentlichung „Kulturindikatoren kompakt“ fasst diese seit 2014 zusammen und stellt zentrale Punkte in den Fokus. Ziel ist es, einen Überblick über die Kulturlandschaft in Deutschland zu schaffen. Nun ist die neuste Ausgabe, die sich auf die Jahre 2020-2022 bezieht, erschienen. Dabei schneidet das Land unterschiedlich ab.
„Bundesweite Kulturstatistik“ heißt das Projekt, in dessen Rahmen das Statistische Bundesamt und das Hessische Statistische Landesamt im Auftrag der Kultusministerkonferenz und der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien die Daten zusammenstellen.
Fast ein Drittel der Kulturmittel entfallen auf Theater und Musik
Das erste Kapitel der 40-seitigen Publikation beschäftigt sich mit der Finanzierung der Kultur – durch die öffentliche Hand wie durch private Haushalte. 2020 stellten Bund, Länder und Gemeinden 14,5 Milliarden Euro für Kultur zur Verfügung. Davon entfielen 31,4 Prozent auf Theater und Musik. Im Vergleich: Im Vorjahr zahlte die öffentliche Hand 12,6 Milliarden für die Kultur.
Die Erhöhung um 15,6 Prozent überrascht nicht, denn 2020 war das Jahr der Pandemie und Bund, Länder und Kommunen initiierten zahlreiche Förderprogramme, um die Kultureinrichtungen und die Kunst- und Kulturschaffenden halbwegs unbeschadet durch die Zeit zu bringen. Dabei stellten die Gemeinden und Länder den größten Anteil an Haushaltsmitteln. Baden-Württemberg gab 1,5 Milliarden Euro aus, bezogen auf die Einwohnerzahl befindet sich das Land aber eher im Mittelfeld: 131 Euro pro Einwohner wurden hier für die Kultur ausgegeben. Zum Vergleich: Berlin an der Spitze investierte 250 Euro pro Einwohner.
Das zweite Kapitel widmet sich der Nutzung von Kulturstätten und gibt einen Überblick über die Anzahl und Besucherzahlen ausgewählter Kulturangebote. Zahlen gibt es etwa von den Bibliotheken und Kinos für 2022 sowie von Museen für 2021. Dabei liegt im Hinblick auf die Einwohnerzahl das Land mit Ausnahme der Bibliotheken, die überdurchschnittlich frequentiert wurden, im bundesweiten Durchschnitt, bei den Theater- und Konzertbesuchen gar im unteren Bereich.
Im Land wurden vergleichsweise viele Printprodukte verkauft
Das dritte Kapitel befasst sich mit der Mediennutzung und dem Medienangebot mit Kulturbezug. Hier liegt das Land, etwa was verkaufte Zeitungen und Erstauflagen von Büchern betrifft, vergleichsweise vorn.
Zuletzt steht die kulturelle Aus- und Weiterbildung sowie der Arbeitsmarkt im Fokus. Auch hier kann Baden-Württemberg punkten, etwa hinsichtlich der Belegung von künstlerischen Fächern an Schulen. Und: Musikschulen scheinen im Land besonders beliebt – was den Besuch betrifft ist man mit Abstand Spitze.