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Kultur-Invest-Programm

„Kopffüßler“ ist noch im Dornröschen-Schlaf

Ein monumentales Relief des Künstlers Horst Antes in Freiburg soll bald wieder zu sehen sein. 500 000 Euro stellt der Bund im Rahmen seines Kultur-Invest-Programms für die Restaurierung und Hängung des seit rund 30 Jahren im Depot lagernden Kunstwerks bereit.

Das „Kopffüßler-Relief“ von Horst Antes, einst am Stadttheater Freiburg angebracht, schlummert derzeit noch in den Räumen einer Kunstspedition. Foto: Buhl/Stadt Freiburg

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Freiburg. Seit fast 30 Jahren war das Bild nicht mehr zu sehen. Nun soll es wieder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden: Im Rahmen des Kultur-Invest-Programms des Bundes wird die Restauration und Wiederaufstellung des sogenannten Kopffüßler-Reliefs von Horst Antes mit 500 000 Euro gefördert.

Das monumentale Wandbild ist 26,6 Meter breit und 11,7 Meter hoch – und hat damit ein nicht ganz unproblematisches Format. Einst prangte es an der Rückseite des Stadttheaters, zunächst, ab 1974, als Leihgabe, 1984 von der Stadt Freiburg für 280 000 D-Mark angekauft.

Es besteht aus 106 emaillierten Stahlblech-Tafeln und ist damit ungefähr acht Tonnen schwer. Als neben dem Stadttheater das Cinemaxx-Kino gebaut wurde, musste der „Kopffüßler“ weichen – und lagert nun seit 1996 bei einer Kunstspedition.

Aufgrund der Größe und des Gewichts fand sich kein Standort

Immer wieder wurde von unterschiedlichen Seiten der Versuch unternommen, das Werk aus seinem Dornröschen-Schlaf zu wecken. Doch aufgrund seiner Größe und seines Gewichts fand sich kein Standort. Denn auch der Künstler hat dabei ein Wort mitzureden. Nach Angaben der südbadischen Zeitung „Der Sonntag“ habe die Stadt sogar erwogen, das Kunstwerk zu verkaufen, aber es habe sich angeblich kein Käufer gefunden.

2023 gab es einen neuen Anlauf: Mit einem Parkhaus an der Universitätsklinik wurde ein Standort gefunden. Im Mai wollte die Stadt dann doch nichts mehr davon wissen. Der Grund: die Kosten für Restaurierung und Hängung. Die Stadt hatte zwei Kostenschätzungen in Auftrag gegeben, die für die Restaurierung der Arbeit 90 000 Euro und für die Hängung 450 000 Euro veranschlagen.

Dass es nun doch zu einem guten Ende kommt, hat die Stadt Freiburg der Beauftragten für Kultur und Medien (BKM) zu verdanken. Die Grünen-Abgeordnete Chantal Kopf verkündete am Donnerstagnachmittag vergangener Woche die Frohbotschaft. Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestags habe Mittel in Höhe von 500 000 Euro freigegeben.

Horst Antes hat für Karlsruhe mehrere Werke geschaffen

Nun wollen die Verantwortlichen der Stadt die Gespräche mit der Universitätsklinik bezüglich des Standorts Parkhaus wieder aufnehmen.

Horst Antes ist ein 1936 im hessischen Heppenheim geborener und in Karlsruhe lebender Maler, Bildhauer, Grafiker und Keramiker, der Ende der 1950er-Jahre bei HAP Grieshaber an der Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe Malerei studierte und früh zahlreiche Preise und Stipendien erhielt. 1967 wurde er Professor an der Karlsruhe Akademie.

Im Zentrum seines Werks steht die Figur. Diese Figur, die in seinen Arbeiten abgewandelt immer wieder zu finden ist, so auch auf dem Relief, wurde von der Kritik als „Kopffüßler“ bezeichnet. Für den Botanischen Garten in Karlsruhe schuf er 1967 mehrere Skulpturen. Mitte der 1970er-Jahre entstanden seine „Acht Köpfe für die Universität Karlsruhe“.

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