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Filmschau Baden-Württemberg

Eröffnungsfilm der Filmschau Baden-Württemberg spielt in Stuttgart

Krieg, Menschenrechte, queeres Leben, Antisemitismus, gesellschaftlicher Zusammenhalt und Künstliche Intelligenz – die Themen, die derzeit unsere Gesellschaft beschäftigen, spiegeln sich auch in der diesjährigen Filmschau Baden-Württemberg wider. Bei der Leistungsschau vom 6. bis 10. Dezember sind 135 neue Filmproduktionen aus dem Südwesten zu sehen.

Der Film „TktuMannheim“ erzählt vom jüdischen Leben in Mannheim.

Filmschau BW)

Stuttgart. Zahlreiche Gäste werden bei der Filmschau Baden-Württemberg erwartet, sechs Preise im Gesamtwert von 10 000 Euro verliehen, darunter auch der undotierte Ehrenpreis. Die Preisträgerinnen stehen bereits fest: In diesem Jahr geht er an zwei Filmemacherinnen aus Stuttgart. Sigrun Köhler und Wiltrud Baier sind mit ihrer Produktionsfirma „Böller und Brot“ seit 23 Jahren aktiv.

Ehrenpreis geht erstmals an Dokumentarfilmemacherinnen

Bekannt sind sie vor allem durch die Dokus „Schotter wie Heu“, „Alarm am Hauptbahnhof“ – zum Bürger-Aufstand gegen Stuttgart 21 – und „Wer hat Angst vor Sibylle Berg“.

„Der Ehrenpreis ist eine große Freude und Ehre für uns, und das gleich dreifach“, sagt Wiltrud Baier. „Zum einen werden erstmals Dokumentarfilmmacherinnen ausgezeichnet und damit wird auch dieses wunderbare Genre Dokumentarfilm geehrt.“ Zum Zweiten werde eine besondere dokumentarische Arbeitsweise ausgezeichnet. „Die Filme, die wir machen, erforschen die Wirklichkeit“, so Baier. Diese Form verschwinde zunehmend, heute sei Dokumentarfilm vor allem ein Produkt, das vermarktet werden soll. „Wir sehen in dokumentarischer Arbeit aber eine einzigartige filmische Möglichkeit, ein Abbild der Gesellschaft zu suchen und Filme zu schaffen, die nachhaltig sind.“ Zum Dritten sei der Preis eine Auszeichnung für Frauen, die in der Filmbranche ihren Weg suchen.

Schauplatz der Filmschau war früher das Metropol-Kino

Schade nur, dass die Dokus von Böller und Brot nicht zu sehen sind. „Wir hatten es uns überlegt“, sagt der Pressesprecher des Filmbüros Baden-Württemberg, Hans-Peter Jahn. „Aber wir haben wenig Platz und müssen uns in den Spielplan der Innenstadtkinos einordnen.“ Das Metropol-Kino, das einst Schauplatz der Filmschau war, wird derzeit umgebaut, es soll wieder als Kino genutzt werden.

Kurzzeitig gab es Pläne, die dort eine Boulderhalle vorsahen. Protest der Stuttgarter und ein Investor aus der Kinobranche hatten das verhindert. „Wir vermissen das Metropol“, so Jahn, „es hat uns viele Möglichkeiten geboten.“ Auch die, einen roten Teppich auszurollen. „Wir versuchen neue Lösungen zu finden, um die Filmschau auch außen erlebbar zu machen, vielleicht mit einem roten Teppich im Mini-Format.“

Der Eröffnungsfilm „Roxy“ wurde in Stuttgart gedreht

Zum Eröffnungsfilm „Roxy“ von Dito Tsintsadze, der in der Landeshauptstadt gedreht wurde und bei dem viele Gewerke aus Stuttgart involviert waren, werden im Gloria-Kino zahlreiche Gäste erwartet. Ebenso am 6. Dezember steht die Podiumsdiskussion „Künstliche Intelligenz – Chance und Risiko für die Film- und Fernsehbranche“ auf dem Programm. Flucht, Antisemitismus, queeres Leben und Menschenrechte werden ebenfalls thematisiert.

Der Dokumentarfilm „TktuMannheim – Jüdisches Leben von 1945 bis heute“ von Isabel Gathof etwa zeigt die Chronik der Jüdischen Gemeinde Mannheims auf, bis hin zu einer eskalierenden Demonstration und ihre Folgen für das multikulturelle Miteinander. Noch viele weitere Filme thematisieren gesellschaftspolitisch Relevantes, allein der Klimawandel scheint dieses Mal in der Filmszene kein Thema zu sein.

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