Ein Pfarrhaus wird wachgeküsst

Stuttgart. Ziel der Ortsgespräche ist ein interdisziplinärer Austausch der an einer Denkmalsanierung Beteiligten und am Thema Interessierten – direkt vor Ort im Denkmal. 2024 gab es landesweit fünf Aktionen dieser Art.

Ein Thema war das Pfarrhaus in Weinsberg (Kreis Heilbronn). Es galt als Sorgenkind. Nach 30-jährigem Leerstand und fehlendem Bauunterhalt war der 450 Jahre alte denkmalgeschützte Alte Pfarrhof bei Beginn der Instandsetzung in einem schlechten Zustand. Komplett eingewachsen, wurde das sogenannte Dornröschenhaus regelrecht wachgeküsst. Was erforderlich ist, um solch ein Vorhaben zu bewältigen, wurde beim Ortsgespräch beleuchtet.

Anreize für Kommunen, Planer und Eigentümerinnen

Im benachbarten Lauffen am Neckar (Kreis Heilbronn) stand das Projekt „denkmal_minimal“ im Fokus. Anhand von Fallbeispielen wurden Wege aufgezeigt, wie Anreize für Kommunen, Planer und Eigentümerinnen entstehen, Kulturdenkmale mit möglichst geringem Mitteleinsatz und Unterstützung von Sanierungsmitteln instand zu setzen.

Beim Termin am Gründlehof in Hornberg-Reichenbach (Ortenaukreis) und am Farnrainhof in Elzach-Yach (Kreis Emmendingen) wurden exemplarisch zwei Varianten der denkmalgerechten Sanierung von Schwarzwaldhöfen präsentiert.

Die Dämmung wurde hinter der Schindelfassade angebracht

In Nagold-Pfrondorf (Kreis Calw) stellte sich die Frage, wie eine geschindelte Fassade energetisch ertüchtigt werden kann, ohne Verlust des Erscheinungsbildes. Die Dämmung wurde hinter der Schindelfassade untergebracht, erhalten blieben Zierelemente und Fensterläden.

Im katholischen Pfarrhaus in Deggenhausertal-Urnau (Bodenseekreis) stand die energetische Sanierung des Gebäudes im Mittelpunkt. Vorgestellt wurden haus- und bautechnische Komponenten, etwa die Ertüchtigung der Bestandsfenster, die Erneuerung der Heiztechnik und die Anbringung von Photovoltaik-Modulen. (sta)