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Die Zickzack-Brücke im Chinesischen Garten hält Geister fern
Mannheim. „Ein Weg entsteht, wenn man ihn geht“, sagte Konfuzius. Und auch wer zufällig hier vorbeikommt, kann kaum widerstehen, durch das mächtige, von einem Löwenpaar bewachte Ehrentor zu schreiten, um in den „Garten der schönen Aussichten“ zu gelangen. Der auch Duojing genannte Chinesische Garten wurde im Jahr 2001 von dem Garten- und Landschaftsarchitekten Li Zheng im Luisenpark Mannheim angelegt.
Der Doujing-Garten ist ein nach dem chinesischen Prinzip des harmonischen Gleichgewichts konzipiertes Ensemble von Wasserflächen, Pflanzbeeten und Gebäuden. Ein rot lackiertes Holzgitterwerk in Rechteck-, Blatt- oder Blütenform schmückt Türen, Fenster und Geländer und wirkt dabei wie ein endlos fortlaufendes Zierband aus verschiedenen Leisten.
Ein Geflecht aus altchinesischer Symbolik und Mythologie
Überdachte Korridore und Wandelgänge schützen Besuchende vor Sonne und Regen. Gleichzeitig verbinden sie die verschiedenen Gartenpartien und Gebäude miteinander – ein Geflecht aus altchinesischer Symbolik und Mythologie.
Zu den „vielen Aussichten“ im chinesischen Garten Mannheim zählen neben dem Ehrentor, ein Pavillon, eine Schauspielbühne, ein künstlicher Berg mit Grotte und Wasserfall sowie eine Bogen- und eine Zickzack-Brücke über einen rund 1000 Quadratmeter großen Teich. Die Zickzack-Brücke etwa hält böse Geister fern, glaubte man doch, dass Dämonen schnurgerade Wege bevorzugen. Reines Glück bedeuten die schwimmenden Kois mit ihren leuchtenden Farben. Nicht zuletzt machen die Pflanzen den Garten zu einem Ort des Rückzugs, der Erholung und Entspannung.
Schatten spenden Kiefer, Amberbaum und Trauerweide, wobei die Kiefer als Symbol für Langlebigkeit und Beständigkeit, die Weide am Teich für den Frühling steht. Ganz allgemein verband man die Weide mit Komplimenten einer Frau gegenüber. Sei es, dass man ihre Taille mit den biegsamen Zweigen, sei es, dass man den Schwung ihrer Augenbrauen mit den Blättern verglich.
Wie Bambus, Amethyst-Schwingel und China-Schilf wiegen sich ihre Zweige sanft im Wind. Weitere Gräser mit zarten Halmen umrahmen die Päonien, die Blumen der Kaiserin. Sie verkörperten Reichtum und Vornehmheit. In Mannheim wachsen neben chinesischen, auch Strauchpäonien aus Japan, Frankreich und Amerika. Mit allein 30 verschiedenen Arten und traumhaften Blüten in Gelb, Orange bis Violett bilden sie die zweitgrößte Päoniensammlung Deutschlands.
Das größte original chinesische Teehaus steht im Doujing-Garten
Wunderschön auch die Kamelien, Sinnbild für Eleganz und Perfektion. Je nach Sorte zeigen sie ihre farbenprächtigen Blüten in Rot, Weiß und Rosa den ganzen Winter über bis in den Sommer hinein.
Ein letztes Highlight des Doujing-Garten ist das größte original chinesische Teehaus Europas. Hier können Besucher und Besucherinnen zwischen 30 verschiedenen chinesischen Teekräutern wählen, darunter Gelbtee, Oolongtee und Ginseng-Wurzeltee.