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Weltfrauentag 2024: Kommunen bieten umfassende Veranstaltungsreihen
Stuttgart. „Frauenfragen lassen sich anschaulicher und persönlicher durch den kulturellen Filter vermitteln“, sagt Barbara Straub. Die Leiterin der Abteilung für Chancengleichheit bei der Landeshauptstadt Stuttgart setzt deshalb in der Veranstaltungsreihe „Chancengleichheit im Fokus“ (noch bis zum 26. April) rund um den Internationalen Frauentag auf eine Mischung der Formate.
Themen, die besonders Frauen und queere Personen betreffen – Essstörungen, Prostitution, Altersversorgung – werden mit Infos, Fakten, Beispielen umrissen. Vorträge, Online-Veranstaltungen, Diskussionsrunden, Konferenzen präsentieren Inhalte, Anlaufstellen und Netzwerke.
Veranstaltung ermöglicht Einblicke in andere Lebensläufe
Das Klavierkonzert „Rebellische Komponistinnen“ bietet neben dem Hörgenuss Einblick in Lebensläufe, Karriere und Beschränkungen, gegen die sich die Komponistinnen durchsetzen mussten. „Wenn man einen persönlichen Zugang ermöglicht, erhält man einen anderen Einblick in die Lebensläufe, die Demütigungen, Diskriminierungen und Gefahren, denen Frauen und Mädchen weltweit ausgesetzt sind“, so Straub.
Der Animationsfilm „Die Brotverdienerin“ erzählt vom Alltag einer Elfjährigen und ihrer Familie unter der Taliban-Herrschaft und ist der Einstieg für eine Diskussion zur aktuellen Situation von Frauen in Afghanistan. „Kulturelle Veranstaltungen sind ein Türöffner“, sagt Straub, „weil man durch sie anders sensibilisieren kann als über Vorträge.“
Auch in Karlsruhe macht man sich das während der Frauenwochen zunutze. Es stehen Themen wie „75 Jahre Gleichberechtigung im Grundgesetz – von mitgemeint zu gleichberechtigt?!“ und ein breites Spektrum von Filmen auf dem Programm. Der Dokumentarfilm „Smoke Sauna Sisterhood“ etwa, in dem Frauen in der estnischen Rauchsaune miteinander über ihre Körpererfahrungen sprechen, läuft auch in Stuttgart.
Die Mischung aus Information und Kultur spielt im Frauentag-Programm der Gleichstellungsstelle in Konstanz ebenso eine wichtige Rolle. So geht es in einem Vortrag um häusliche Gewalt, es gibt aber auch eine „feministische Paragraphenvernissage“. Teilnehmende können sich interaktiv mit Gesetzen, Gleichstellungsthemen und rechtlichen Zusammenhängen befassen, sich austauschen und diskutieren.
Ziel ist es, Chancengleichheit in allen Bereichen zu schaffen
Stefanie Jansen, Bürgermeisterin für Soziales, Bildung, Familie und Chancengleichheit der Stadt Heidelberg, betont die doppelte Perspektive des Internationalen Frauentags: „Frauen in Deutschland haben bereits einen sehr weiten Weg zurückgelegt und viel in Gesellschaft und Politik erreicht. Wichtig bleibt jedoch, dass wir bestehende Formen der Diskriminierung von Frauen benennen und Chancengleichheit in allen Lebensbereichen schaffen.“ ( bm )