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Stadtbibliotheken

Immer mehr Kommunen richten eine „Bibliothek der Dinge“ ein

In Freiburg wurde eine "Bibliothek der Dinge" eingerichtet. In der dortigen Stadtbibliothek kann man unter anderem Gegenstände aus den Bereichen Technik, Sport und Musik ausleihen: Beispielsweise eine Bohrmaschine und ein E-Schlagzeug

In einer "Bibliothek der Dinge" kann man sich nicht Bücher, sondern auch andere Medien ausleihen.

Stadtbibliothek Stuttgart)

Freiburg. Die Idee ist nachhaltig und nicht minder ungewöhnlich für eine Bücherei: In der Stadtbibliothek Freiburg gibt es seit wenigen Wochen eine „Bibliothek der Dinge“. Konkret heißt das, dass man sich dort nicht mehr nur Bücher und andere Medien leihen kann, sondern auch eine Bohrmaschine oder einen Sternenhimmel-Projektor.

Der Gedanke dahinter: Viele Dinge braucht man nur wenige Male im Leben. Und bei vielen dieser Dinge macht es nur wenig Sinn, sich diese anzuschaffen. Denn den größten Teil ihrer Lebensdauer stehen sie nur herum beziehungsweise im Weg. Einige dieser besagten Gegenstände kann nun jeder und jede, der oder die sie braucht, in der Stadtbibliothek Freiburg am Münsterplatz in der „Bibliothek der Dinge“ ausleihen.

31 Dinge aus den Bereichen Technik Sport und Musik sind ausleihbar

Die Stadtbibliothek kooperiert dabei mit der Initiative Allerleih, die diese Dinge zur Verfügung stellt. Insgesamt stehen derzeit erstmal 31 Gegenstände aus den Bereichen Technik, Sport und Musik zur Verfügung, darunter neben der genannten Bohrmaschine und dem Projektor etwa ein E-Schlagzeug, Partylichter, eine Slackline und ein Bluetooth-Lautsprecher mit Disco-Lichtern.

Vorbilder für die „Bibliothek der Dinge“, die dem Trend der „Shareconomy“ folgt, gibt es bereits einige: In der Stadtbibliothek Waiblingen beherbergt ein Schrank im Eingangsbereich eine solche. Dort finden sich unter anderem E-Book-Reader, ein Energiemessgerät, ein Laminiergerät oder eine Beschriftungsmaschine. Mit Blick auf die Bedürfnisse von Kindertageseinrichtungen und Familien gibt es sogar ein Kamishibai Erzähltheater und den programmierbaren Roboter „Bee-Bot“. Zusätzlich ist in der Kinderbücherei eine eigene „Kinderbibliothek der Dinge“ mit Mini-Robotern und Experimentierkästen platziert. Und auch in den Stadtbüchereien in Biberach, Konstanz, Ludwigsburg, Mannheim, sind „Bibliotheken der Dinge“ zu finden, jeweils mit einem eigenen speziellen Angebot und Ausleihbedingungen.

In der Landeshauptstadt indes wird derzeit noch an der Vielfalt des Angebots gearbeitet. Die Stadtbibliothek hat jedenfalls vom Gemeinderat Gelder zum Aufbau einer „Bibliothek der Dinge“ erhalten, was bis zum Ende des Jahres erfolgen soll, heißt es seitens der Stadtbibliothek Stuttgart.

Stadtbibliothek Stuttgart verleiht bereits seit 1976 Kunst

Allerdings verleiht die Stadtbibliothek in der Landeshauptstadt bereits seit 1976 Kunst – „und ist damit Vorreiter“, so die Pressesprecherin Sylke Bernet. Die Graphothek der Zentralbibliothek am Mailänder Platz besitzt nach ihren Angaben über 2700 Originalwerke, etwa Zeichnungen, Radierungen, Fotografien, Collagen und Aquarelle, die vor Ort ausgeliehen werden können.

Was weniger bekannt ist: In der Stadtbibliothek stehen Interessierten auch 90 Instrumente zur Verfügung, darunter Altpsalter, Djembe, Saz und Ukulele, sowie rund 150 Brettspiele der Reihen „Spiel des Jahres“ und „Kennerspiele“. Die Instrumente können für zwei Monate Zuhause ausprobiert werden, eine Verlängerung ist möglich. Eine Win-win-Situation für den Klimaschutz wie für den Menschen, der erstmal testen kann, ob er etwas will oder braucht. Und für die Gesellschaft, die so soziale Teilhabe möglich macht. ( ems )

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