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Aus für den „Bikini-Skandal“
Badenweiler. „Der Kurort Badenweiler ist ein super zweites Standbein“, sagte Jochen Frank Schmidt, Geschäftsführer und Intendant des Gloria Theaters Bad Säckingen, im Februar 2023 unserer Zeitung. Das Staatsbad im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald wollte als Musicalstandort seine touristische und wirtschaftliche Zukunft gestalten. Daraus wird nun nichts. „Mit großem Bedauern nimmt Badenweiler zur Kenntnis, dass die Gloria Theater sich mitten in der Saison aus Badenweiler zurückzieht“, heißt es in einer Erklärung von Bürgermeister Vincenz Wissler und dem Geschäftsführer der Badenweiler Tourismus Dirk Thom.
Noch beim Einstieg betonte Schmidt, man sei „zuversichtlich, dass es gut läuft“. Mit „Bikini-Skandal“, dem 2010 uraufgeführten 50er-Jahre-Musical, sollte der Anfang für eine auf 20 Jahre angelegte Kooperation mit der Gemeinde und Badenweiler Tourismus gelegt werden, um Publikum zu locken.
Obwohl das Musical laut den Veranstaltern sehr gut lief, das Land mit rund 300 000 Euro in die Technik des Kur- und eigens umgetauften „Festivalhauses“ investierte, nutzt das Gloria-Theater nun eine Ausstiegsklausel im Vertrag – die Probezeit läuft zum Jahresende aus. „Abweichend von den Vereinbarungen, wurden im laufenden Spielbetrieb essenzielle und weitreichend neue Forderungen von Gloria gegenüber Badenweiler erhoben, die in Umfang und Größe für das Heilbad nicht machbar sind“, heißt es vonseiten der Partner.
Der Spielbetrieb läuft jedoch nur noch bis Ende Mai. Das löst in Badenweiler „Befremden“ aus, da die Planungen bis Dezember stehen. „Wir hätten eine Lösung zur Weiterführung der Kooperation, bei gegenseitigem Interesse, finden können“, so Wissler und Thom. Der Bikini-Skandal zieht nach Köln, ins ehemalige Millowitsch-Theater. Für Badenweiler wird es so kurzfristig mit einem Ersatz indes schwierig. ( bm )