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Eingekreist

Wo gibt es im Südwesten bloß die Ferienstimmung?

Sommer, Sonne, Strand - wo ist die Ferienstimmung in Baden-Württemberg eigentlich geblieben? Angesichts so vieler Streit- und Problempunkte hilft der Blick in die östlichste Großstadt des Landes, meint unser Redakteur Peter Schwab.

Wir können alles, außer Ferienstimmung? An einem Ort strafen wir diese Aussage mit dem "Nabada" Lügen.

Stefan Puchner)

Endlich hat in Baden-Württemberg die Ferienzeit begonnen, doch wo herrscht Ferienstimmung? In Pforzheim kann die AfD vor lauter Kraft als stärkste Fraktion im Gemeinderat kaum laufen, deren Fraktionssprecherin sieht schon die Brandmauer wanken, alles andere wäre ein „Kindergarten“ – ein seltsamer Vergleich: Welcher Kindergarten würde Rechtsextremismus ignorieren, wenn er damit konfrontiert wäre?

Glucksende Gockel und Kahlfraß-Insekten

So sorgt also die AfD gleich zu Ferienbeginn im Pforzheimer Rat für das, was Kanzler Olaf Scholz der AfD als Partei zuspricht: schlechte Laune. Das wird nicht besser, wenn man vom Menschlich, allzu Menschlichen auf das Tierische umschwenkt. Im Hochschwarzwald ist das Symboltier weiter stark gefährdet. Zwar balzen 111 Auerhähne auf den Höhen des Mittelgebirges, doch der klägliche Rest brünstig glucksender Gockel sichert noch längst nicht den Bestand der raren Art. Unten im Rheintal dagegen schickt sich der invasive Japankäfer von der Schweiz aus an, das Badische zu erobern. Der Kreis Lörrach hat Befallszonen ausgewiesen, um die ungeregelte Migration des Kahlfraß-Insekts zu stoppen. Ist das die Ferienstimmung am Rheinknie?

Wahlentscheidungen ohne Diskussionsansatz

Ganz anders an der Donau. Die Ulmer pflegen ihren Hang zum Lokalpatriotismus mit einem oft nur wenig kaschierten Fleiß. Aber wer mag es ihnen verdenken, wenn Tausende auf dem Fluss und an den Ufern den Schwörmontag mit dem „Nabada“ feiern, einem Fest zwischen Brauchtumsumzug und CSD? Selbst bei der Schwörformel des Oberbürgermeisters – Martin Ansbacher (SPD) gelobte erstmals „Reichen und Armen ein gemeiner Mann zu sein“ – hatten die Reichsstädter alle Probleme gebannt. Statt vergangenen Winter die einzige Kandidatin zu wählen, entschieden sie sich bei der OB-Wahl für einen der beiden Herren – und damit gegen jede Diskussion um das Gendern der Schwörformel. Alles easy in Ulm: Wo also herrscht Ferienstimmung?

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