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Serie: Die Preisträger beim Staatsanzeiger Award

Wie ein Welterbe für alle erlebbar wird

Die Schwäbische Alb ist um eine Attraktion reicher: Der „Weltkultursprung“ ermöglicht es Besuchern, die sechs Unesco-Welterbe-Höhlen in den Tälern von Ach und Lone zu erleben. Das interkommunale Projekt überzeugte die Jury des Staatsanzeiger Awards und belegte verdient den ersten Platz in der Kategorie Kultur & Tourismus.

Höhlen im Ach- und im Lonetal, hier die Vogelherdhöhle, brachten der Region einen Titel als Unesco-Weltkulturerbe ein. In den Höhlen haben Archäologen 35.000 Jahre alte Kunstwerke ausgegraben. Wie dieser Schatz touristisch zu heben ist, dazu hat ein interkommunales Projekt beim Staatsanzeiger Award einen preiswürdigen Ansatz präsentiert.

dpa/imageBROKER/Arnulf Hettrich)

Ulm. Im Jahr 2017 hat die Unesco sechs Höhlen der Schwäbischen Alb in ihre Welterbeliste aufgenommen. Die weltweit einzigartige Fundlandschaft hat eine große Dichte an archäologischen Stätten. Seit den 1860er Jahren wurden dort Stein- und Knochengeräte sowie Schmuck- und Kunstobjekte freigelegt, etwa 33 000 bis 43 000 Jahrealt. Zu der Eiszeitkunst gehören allein 50 aus Elfenbein oder Knochen gearbeitete Figuren und die ältesten bisher gefundenen Musikinstrumente der erstenmodernen Menschen, die hier siedelten.

Wiederkennbares Erscheinungsbild

Da es sich um eine serielle Welterbestätte handelt, war es notwendig, ein einheitliches und wiedererkennbares Erscheinungsbild zu schaffen. Mit dieser Vision startete das Projekt „Weltkultursprung“ , an dem sich die Landkreise Alb-Donau-Kreis und Heidenheim, mehrere Städte und Gemeinden sowie verschiedene Partner aus den Bereichen Denkmalpflege, Museum und Gestaltung beteiligten.

Erlebnispfade, Mitmachstationen und Eiszeitspuren

Autobahnen und Landstraßen wurden mit einheitlich beschildert, und individuell gestaltete „Eiszeitspuren“ führen zu den Höhlen. Diese Erlebnispfade bieten Mitmachstationen, Klettertiere und Spiele, die speziell auf die Bedürfnisse von Kindern und Familien zugeschnitten sind. Jeder Pfad ist unterschiedlich lang und individuell gestaltet, teilweise sogar barrierefrei. So wird das Welterbe „Höhlen und Eiszeitkunst der Schwäbischen Alb“ nicht nur sichtbar, sondern auch lebendig und für alle tatsächlich erlebbar.

Viele Herausforderungen für „Weltkultursprung“

Die Umsetzung des „Weltkultursprungs“ ging allerdings nicht ohne Herausforderungen vonstatten. Die Abstimmungsprozesse zwischen den beteiligten drei Stadt- und Landkreisen sowie den sieben Kommunen waren mitunter aufwendig. Dank einer konstruktiven und offenen Kommunikation konnten alle Bedenken und Wünsche berücksichtigt werden. Das Ergebnis ist ein beeindruckendes Beispiel für gelungene interkommunale Zusammenarbeit, das auch anderen Regionen als Vorbild dienen kann.

Das Projekt liefert einen Beitrag für mehr Bildung

Der „Weltkultursprung“ ist mehr als nur ein touristisches Projekt. Es ist ein Beitrag zur Bildung und zur Bewusstseinsbildung für die einzigartige Geschichte und Natur der Schwäbischen Alb. Die „Eiszeitspuren“ werden von der Bevölkerung hervorragend angenommen und laden dazu ein, die Region zu erkunden und die Faszination der Eiszeit zu erleben.

Beispielhafte Vermarktung

Die Jury war sich einig: Das Projekt „Weltkultursprung“ ist ein eindrucksvolles Beispiel für die erfolgreiche Vermarktung einer Unesco-Welterbe-Stätte. Durch die innovative Idee, die enge Zusammenarbeit aller Beteiligten und die nachhaltige Wirkung auf die Region hat es sich den ersten Platz des Staatsanzeiger Award verdient.

Das ist der Staatsanzeiger Award

Der Staatsanzeiger Award zeichnet modellhafte Ansätze der öffentliche Verwaltung aus. In fünf Kategorien, Bürgerbeteiligung , Bürgermeister:in in Mission, Kultur und Tourismus, Digitalisierung und Innovation sowie Kommune für alle – soziale Teilhabe, bewerten Expertenjurys die Kandidaten. Der Staatsanzeiger stellt in einer fünfteiligen Serie die Preisträger des Awards vor.

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