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Was die EM mit dem Zensus zu tun hat
Stellen Sie sich vor: Die Nationalmannschaft wird nicht von Julian Nagelsmann, sondern von 5000 Trainern gecoacht. Um sicher zu gehen, dass die Auswahl auch wirklich gut kickt, bildet man Fußballfans aus, die die Passquote stichprobenartig unter die Lupe nehmen. Ob diese Elf auch einen Gruppensieg bei der EM eingefahren hätte?
So mancher Stadt entgeht viel Geld
Nach diesem Prinzip werden aber wichtige Daten für Kommunen erhoben: Bundesweit über 5000 Behörden erfassen die Einwohnerzahlen. Das ist fehleranfällig, etwa dann, wenn sich eine Person bei einem Amt nicht abmeldet. Deshalb hat man beim Zensus 2022 viele Ehrenamtliche losgeschickt, die per Stichprobe nachzählen sollten. Nun sind deutschlandweit wieder weniger Personen gezählt worden, als in den Registern der Kommunen stehen. So mancher Stadt entgeht viel Geld, weil die Finanzzuweisungen von der Einwohnerzahl abhängen.
Österreich hat ein zentrales Melderegister
Es könnte so einfach sein. Ein Mausklick und der Bildschirm zeigt alle Einwohnerdaten an. Hier könnte man tatsächlich von der Europameisterschaft lernen, indem man sich ein Beispiel an der Konkurrenz nimmt. Österreich hat ein zentrales Melderegister, das das Land gleichzeitig um Lichtjahre bei der Digitalisierung nach vorne bringt. Bleibt zu hoffen, dass Bürokratie- und EM-Erfolg nur in Kolumnentexten etwas miteinander zu tun haben.
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