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Warum Bürger ihr Sulz am Neckar besser machen
Sulz am Neckar. Ein Erholungsort im mittleren Schwarzwald, malerische Täler vielfältige Freizeitangebote, doch das ist nicht alles, was Sulz am Neckar auszeichnet. Die rund 12.800 Einwohner große Kommune im Kreis Rottweil nimmt eine dynamische Entwicklung in der Innenstadt und den Stadtteilen. Vor diesem Hintergrund hat die Stadt mit der Initiative „ Sulz besser machen “ einen wegweisenden Ansatz für Stadtentwicklung, Nachhaltigkeit und Klimaschutz gleichermaßen entwickelt.
Grundstein war eine Bewerbung bei der Körber-Stiftung
Die erfolgreiche Bewerbung bei der Körber-Stiftung für das Programm „Deutschland besser machen“ legte den Grundstein für das Projekt. Es folgte der Auftrag des Gemeinderats an die Stadtverwaltung, eine Bürgerbeteiligung zum kommunalen Klimaschutz zu ermöglichen. In einem mehrmonatigen Prozess wurden die Bürgerinnen und Bürger eingeladen, ihre Ideen für eine lebenswerte Zukunft einzubringen.
Breites Spektrum der internen und externen Bürgerbeteiligung
Während die Prozessgestaltung und die Moderation zwar in den Händen des städtischen Beauftragten für Bürgerbeteiligung und seines Teams lagen, war das Spektrum an internen und externen Beteiligten breit: Angefangen bei Bürgermeister Jens Keucher (parteilos) und dem Beauftragten für Bürgerengagement und Bürgerbeteiligung über engagierte Bürger aus der Zivilgesellschaft bis hin zu Mitarbeitenden des Hauptamts – sie alle arbeiteten gemeinsam an diesem zukunftsweisenden Projekt.
Insgesamt 400 Menschen aus Sulz am Neckar haben sich beteiligt
Insgesamt beteiligten sich 400 Menschen an der Initiative, die auf ein vielseitiges Beteiligungskonzept mit Tischgesprächen, Klimawerkstätten, einem repräsentativen Klimarat und digitale Plattformen setzte. Eine externe Agentur war nicht involviert.
Klimarat steht am Ende des Beteiligungsprozesses
Erklärtes Ziel war es, Empfehlungen zum kommunalen Klimaschutz zu erarbeiten. Mit dem Ergebnis sind die Organisatoren mehr als zufrieden: Der Klimarat, bestehend aus 16 Teilnehmern, alles Bürger im Alter zwischen 16 und 80 Jahren aus neun Stadtteilen, überreichte dem Bürgermeister 25 Empfehlungen.
Fahrradinfrastruktur und Bürgerenergiegenossenschaft
Die verschiedenen Ergebnisse der Bürgerbeteiligung spiegeln die Zukunftsvisionen und das Engagement der Sulzerinnen und Sulzer wider: von der Verbesserung der Fahrradinfrastruktur bis hin zur Gründung einer Bürgerenergiegenossenschaft.
Digitale Plattformen als Kommuninkationskanäle
Die Kommunikation erfolgte über verschiedene Kanäle, darunter die digitale Plattform, YouTube, die Tagespresse wie der Schwarzwälder Bote und die Südwest-Presse sowie das städtische Mitteilungsblatt und die offizielle Website der Stadt Sulz. Die Umsetzung erstreckte sich über acht Monate von März bis Oktober 2023. Trotz des relativ kurzen Zeitrahmens war der Aufwand erheblich. Die Gesamtkosten beliefen sich auf rund 17.000 Euro, die größtenteils von der Körber-Stiftung und lokalen Partnern finanziert wurden.
Breite Unterstützung aus unterschiedlichen Bereichen
Der Aufwand hat sich gelohnt: Ein herausragendes Merkmal des Projekts war die breite Unterstützung aus unterschiedlichen Bereichen der Stadt, von der Verwaltung über die Zivilgesellschaft bis hin zu lokalen Partnern. Die Ergebnisse übertrafen die Erwartungen und verdeutlichten das außerordentliche Interesse der Zivilgesellschaft, die Stadt mitzugestalten. „Sulz besser machen“ demonstriert eindrucksvoll, wie Bürgerinnen und Bürger Verantwortung für ihre Stadt übernehmen und die Zukunft aktiv mitgestalten können.
Jury ist von dem Projekt aus Sulz am Neckar begeistert
Die Jury des Staatsanzeiger Awards in der Kategorie Bürgerbeteiligung würdigte „Sulz besser machen“ als wegweisendes und gelungenes Projekt, das die Bedeutung von Bürgerbeteiligung für eine starke Demokratie unterstreicht.
Das ist der Staatsanzeiger Award
Der Staatsanzeiger Award zeichnet modellhafte Ansätze der öffentliche Verwaltung aus. In fünf Kategorien, Bürgerbeteiligung, Bürgermeister:in in Mission, Kultur und Tourismus, Digitalisierung und Innovation sowie Kommune für alle – soziale Teilhabe, bewerten Expertenjurys die Kandidaten. Der Staatsanzeiger stellt in einer fünfteiligen Serie die Preisträger des Awards vor.