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Oberbürgermeisterwahl in Rottenburg

Vier Bewerber wollen Oberbürgermeister in Rottenburg werden

Drei Bewerber bei der Oberbürgermeisterwahl in Rottenburg fordern Amtsinhaber Stephan Neher heraus. Der Christdemokrat möchte am kommenden Sonntag für eine dritte Amtszeit gewählt werden.

Wer wird Oberbürgermeister in der Bischofsstadt? Rottenburg am Neckar hat die Wahl.

dpa/Markus Lange)

Rottenburg. Knapp 34 000 Menschen in der Kernstadt und den 17 Ortsteilen Rottenburgs sind am Sonntag zur Wahl aufgerufen. Seit 16 Jahren ist Stephan Neher (CDU) der Verwaltungschef, nun fordern drei Kandidaten den Christdemokraten heraus. Ein Thema ist die Bürgerbeteiligung. In der Bischofsstadt hat es in den vergangenen Jahren zwei Bürgerentscheide gegeben. 2018 kippte ein Votum die Pläne für ein Gewerbegebiet in Kernstadtnähe.

Schlachthof bot Frage für Bürgerentscheid

Im vergangenen Jahr hatten über 80 Prozent der Abstimmenden für den Erhalt des Schlachthofs in Rottenburg votiert – gegen den Willen der Stadtverwaltung, die eine Verlegung nach Gärtringen (Kreis Böblingen) forciert hatte.

Teilorte stärken

Der Mediziner und Unternehmer Klaus Weber, war Sprecher der Initiative, die sich für den Erhalt des Schlachthofs eingesetzt hatte. Jetzt will Weber „echte Bürgerbeteiligung fördern und nutzen, die Identität der 18 Teilorte stärken“, wie er auf seiner Internetseite schreibt. Weber lebt seit dem Jahr 1990 in der Stadt im Landkreis Tübingen.

Mehr Öffentlichkeit gefordert

Der parteilose Bewerber möchte als Rathauschef mehr Öffentlichkeit bei Rats- und Gremiensitzungen und legt laut seiner Homepage Wert auf klare Informationen sowie auf transparente Entscheidungswege.

„Oberbürgermeisterin in spe“

Die Kandidatin Christl Glauder (parteilos) geht mit dem Motto „Rottenburg kann’s besser“ in den Wahlkampf. Die 63-Jährige ist Beauftragte für Chancengleichheit der Uni Tübingen. Sie setzt sich unter anderem für eine zuverlässige Ganztagsbetreuung und die Integration Geflüchteter ein. Auch die Themen Klimaanpassung und nachhaltiges Bauen liegen der selbsterklärten „Oberbürgermeisterin in Spe“ am Herzen.

Wachstum hinterfragen

Ein weiterer Bewerber ist der Elektriker Volkmar Raidt. Er sitzt seit 15 Jahren im Rottenburger Gemeinderat und ist als Werkstattleiter beim Uniklinikum Tübingen tätig und Landwirt im Nebenerwerb. Der 57-Jährige führt die Liste „Für alle in Rottenburg“ (FaiR), die vier von 32 Sitzen in dem Gremium hat. Die stärkste Fraktion ist die CDU mit neun Sitzen, gefolgt von den Grünen mit sechs Sitzen. Raidt will laut seinem Wahlprogramm das Thema Wachstum hinterfragen, um einer hohen Verschuldung der Kommune vorzubeugen. Beim Bürgerentscheid im vergangenen Jahr hat er sich ebenfalls für den Erhalt des Schlachthofs eingesetzt.

Einst hatte Neher Konkurrenz von einer Satirepartei

Amtsinhaber Neher hatte bei der Oberbürgermeisterwahl vor acht Jahren Joachim Schneider als einzigen Herausforderer. Damals setzte Neher sich klar mit 81,1 Prozent gegen den Kandidat der Satirepartei „Die Partei“ durch, der auf 13 Prozent kam. Nach der Wahl hatte Schneider angekündigt erneut zu kandidieren, was nun aber doch nicht der Fall war.

Sanierung der Schulen stehen an

Welche Pläne hat Neher für die kommenden acht Jahre? Der 50-Jährige sieht als wichtigste Herausforderung in einer möglichen nächsten Amtszeit die Modernisierung und Sanierung der Schulgebäude. Außerdem stehe das Thema Klimaschutz an, als Beispiel dafür nennt er den geplanten Windpark.

Aktive Wohnraumakquise für Flüchtlinge

Neher hat sich für eine klare Haltung in der Unterbringung von Geflüchteten eingesetzt. Bürgermeister müssten hier mit gutem Beispiel vorangehen, sagte er im vergangenen Jahr dem Staatsanzeiger. Anders als andere Kommunen sei die Bischofsstadt auch dank aktiver Wohnraumakquise nicht mit der Aufgabe überfordert.

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