Tourismus bekommt neuen Verbund
Heilbronn. Die Tourismusregionen im Norden Baden-Württembergs stellen ihre Zusammenarbeit auf eine neue Grundlage. Sechs Tourismusvereine und ein Landkreis wollen im kommenden Frühjahr eine Dachgesellschaft gründen, um in touristischen Fragen enger zusammenzuarbeiten. Beteiligt sind die Organisationen für „Hohenlohe und Schwäbisch Gmünd“, Odenwald, „Liebliches Taubertal“, Hohenlohe, Kraichgau-Stromberg, Heilbronner Land und der Rhein-Neckar-Kreis.
Gebündelt werden sollen Ressourcen, gleichzeitig wollen die Verantwortlichen die Innovationsfähigkeit steigern, heißt es in einer gemeinsamen Mitteilung der Organisationen. Die vor Ort bestehenden Vereine sollen bestehen bleiben.
Das Kloster Bronnbach ist der Sitz der Dachgesellschaft
Als Schwerpunkt will sich die Dachgesellschaft auf den Radtourismus konzentrieren. Weitere Themen sind Wein und Kulinarik. In die Waagschale wirft die neue Dachgesellschaft drei Weinanbaugebiete sowie zahlreiche Brauereien, Brennereien und Direktvermarkter. Dies ermögliche ein vielfältiges und qualitatives Angebot. Zielgruppe sind unter anderem Wohnmobil-Reisende. Hier gab es auch bisher schon eine Zusammenarbeit unter den Tourismusorganisationen, etwa in Form einer gemeinsamen Karte mit Wohnmobilstellplätzen und Themenrouten.
Ihren juristischen Sitz mit einer Geschäftsstelle wird die Dachgesellschaft in der ehemaligen Zisterzienserabtei Kloster Bronnbach im Main-Tauber-Kreis erhalten.
Ein Name für die Gesellschaft wird derzeit gesucht. Hier ist auch noch eine juristische Prüfung unter Wettbewerbsgesichtspunkten notwendig. Bei den einzelnen Kooperationspartnern müssen außerdem noch die zuständigen Gremien der Gründung zustimmen. Dieser Prozess soll laut Mitteilung bis Jahresende abgeschlossen sein. Die eigentliche Gesellschaftsgründung ist dann für das erste Quartal des kommenden Jahres vorgesehen.
Das Land unterstützt die Bündelung zu größeren Einheiten
Die Tourismusregionen im Norden des Landes sind nach Angaben der Vereine auf Platz zwei nach dem Schwarzwald angesiedelt, wenn man die Übernachtungen im gesamten Areal zusammenzählt. Allerdings spielen neben dem Schwarzwald auch die Schwäbische Alb und die Bodenseeregion eine gewichtige Rolle. Das Wirtschaftsministerium hatte sich für eine vertiefte Zusammenarbeit der einzelnen Vereine eingesetzt und den Prozess auch finanziell unterstützt. Die Bündelung zu größeren Einheiten und eine effiziente sowie verbindliche Aufgabenteilung sei ein wichtiges Ziel im Sinne der Tourismuskonzeption des Landes.
Der Landrat des Kreises Schwäbisch Hall, Gerhard Bauer (parteilos), glaubt an eine erhöhte Schlagkraft und mehr Sichtbarkeit im Land durch die Kooperation. (dis)