Tettnang wirbt um Jungwähler

Um möglichst viele junge Wähler ab 16 Jahren dazu zu bringen, bei der Kommunalwahl auch tatsächlich wählen zu gehen, hat sich die Stadtverwaltung in Tettnang (Bodenseekreis) ein Aktionsprogramm überlegt.

Das Rathaus Tettnang, Sitz der Stadtverwaltung, die ein Aktionsprogramm zur Steigerung der Wahlbeteiligung junger Menschen bei der Kommunalwahl ins Leben gerufen hat.

Silke Magino via www.imago-images.de)

Tettnang. Unter anderem wird es eine onlinebasierte Wahlhilfe geben, eine Infoveranstaltung für Schüler, einen Brief von Bürgermeisterin Regine Rist (parteilos) und ein Preisausschreiben. „Die Teilnahme junger Menschen an demokratischen Prozessen ist entscheidend für die Zukunft unserer Gesellschaft“, erklärt Rist. Man setze sich dafür ein, dass alle jungen Bürger die Möglichkeit hätten, ihre Stimme zu Gehör zu bringen.

„Bei allen Veranstaltungen und bei der Umsetzung der Inhalte werden selbstverständlich Jugendliche miteingebunden“, ergänzt Nina Ba-ritsch, die Beauftragte für Kinder- und Jugendbeteiligung bei der Stadt Tettnang. Kernstück der Formate ist die Online-Wahlhilfe „Voto“. Ähnlich einem Wahl-O-Mat bei Bundestagswahlen soll Voto eine anonyme und einfache Auseinandersetzung mit den Positionen der unterschiedlichen Kandidaten in Tettnang bei der Kommunalwahl ermöglichen. Im März hatte dazu ein Workshop mit Jugendlichen stattgefunden.

Im April werden die Kandidaten das Onlinetool mit Inhalten füttern: Sie nehmen Stellung zu rund 30 Thesen. Entwickelt worden sei Voto zwar mit Jugendlichen, genutzt werden könne es aber von allen Menschen in Tettnang, so Baritsch.

Am 17. Mai sind die Schüler ab den zehnten Klassen eingeladen, an einer Infoveranstaltung mit Kandidaten für den Gemeinderat teilzunehmen – hier in Kooperation mit dem Ort Meckenbeuren. Die Veranstaltung findet während der Unterrichtszeiten statt. Damit gehen die Schulen einen Schritt weiter als die meisten anderen Schulen, die es mit Verweis auf das Neutralitätsgebot ablehnen, solche Veranstaltungen durchzuführen. Neben einem Brief, in dem die Bürgermeisterin zum Wählen ermuntert, widmet sich ein Preisausschreiben der Frage, wie man einen Stimmzettel richtig ausfüllt. (dis)

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