Verkehrssicherheit

Städtetag will mehr Freiheiten bei Tempolimits

Städte als Lebensräume für Menschen attraktiver und vor allem sicherer zu machen - das ist das Anliegen des Städtetags. Der Verband will mitreden.

Die Kommunen unterstützen das Ziel der „Vision Zero“, wonach es keine Todesopfer oder Schwerverletzten mehr im Straßenverkehr geben soll.

dpa/Sebastian Gollnow)

Stuttgart/Pforzheim. Die Kommunen wünschen sich mehr Spielraum bei der Entscheidung, wie schnell innerorts gefahren werden darf. Die Städte bräuchten mehr Kompetenz, um Ort und Höhe von Geschwindigkeitsbegrenzungen flexibel und gefahrenbezogen anzuordnen – bis hin zu Tempo 30 als Grundgeschwindigkeit in der Stadt, sagte der Präsident des Städtetags, Frank Mentrup (SPD), zur ersten Verkehrssicherheitskonferenz Baden-Württemberg.

„Die jeweils zulässige Höchstgeschwindigkeit muss überall so angeordnet werden können, wie es unter Abwägung der umwelt-, verkehrs- und städtebaulichen Belange vor Ort angemessen ist und die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer stärkt“, fordert der Oberbürgermeister Karlsruhes. Das Verkehrsrecht solle liberalisiert und der kommunale Handlungsspielraum erweitert werden.

Vision Zero im Verkehr

Die Kommunen unterstützen nach Kräften das Ziel der „Vision Zero“, sagte Mentrup. „Es soll keine Todesopfer oder Schwerverletzten mehr im Straßenverkehr geben.“ Dazu gehörten der Umbau von Straßenräumen, intensive Aufklärungsarbeit sowie dichte Kontrollen und konsequente Sanktionierung. Der Städtetag forderte die grün-schwarze Landesregierung auf, sich auf Bundesebene dafür einzusetzen. Für die Autobahnen solle Tempo 130 und für die Landstraßen ein Tempolimit von 80 Kilometer pro Stunde gelten. Dies würde den CO 2 -Ausstoß bundesweit auf einen Schlag um ein Sechstel reduzieren.

Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) sagte, im Bundesrat sei vor wenigen Monaten mit der neuen Straßenverkehrsordnung beschlossen worden, Tempo 30 innerorts einfacher zu regeln, weil die Verkehrssicherheit höher gewichtet werde. (lsw)

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