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Kommunale Wärmeplanung

Öko-Verband sammelt Wärmepläne

Der BUND überprüft die kommunale Wärmeplanung auf ihre Qualität. Gleichzeitig stellt der Verband fest: Manche Städte verpassen die Abgabefrist für die Wärmeplanung.

Die kommunale Wärmeplanung entscheidet darüber, wo Fernwärmerohre verlegt werden. Nun hat ein Umweltverband die Qualität der Pläne überprüft.

IMAGO/Rolf Poss)

Stuttgart. Der Landesverband des Bunds für Umwelt und Naturschutz (BUND) hat eine interaktive Datenbank für die Wärmepläne der Kommunen aufgelegt. Zu Anfang der Woche waren 68 Pläne aufgenommen; die Datenbank wird laufend erweitert. Suchfunktionen ermöglichen einen Überblick und Recherchen zur Frage, welchen Weg die Kommunen bei der Wärmeversorgung gehen wollen. Der BUND stellt zudem fest, dass die Landesregierung keine Übersicht über die Wärmepläne bereitstellt.

Gebäudesanierung wird für Energiewende grundlegend wichtig

Der BUND hat anhand der vorliegenden Daten errechnet, dass Kommunen durchschnittlich ein Drittel der Energie, die eingespart werden muss, über eine Gebäudesanierung und ähnliche Maßnahmen erreichen. Die Kommunen wollen im Durchschnitt fast die Hälfte des Wärmebedarfs über Nah- und Fernwärmenetze decken. Weitere zwölf Prozent an Wärme sollen in Form von Wasserstoff oder synthetischen Energieträgern einfließen. Auch Holz spielt eine wichtige Rolle: Es soll 17 Prozent der Wärme produzieren. Allerdings gibt es jeweils eine große Spannweite unter den Kommunen. Beispiel Nah- und Fernwärme: In einer Kommune ist ein Anteil von 86 Prozent an der Versorgung geplant, in einer anderen drei Prozent.

Datenbank soll Transparenz schaffen

„Wir wollen mit der Datenbank Transparenz schaffen“, sagt die BUND-Landesvorsitzende Sylvia Pilarsky-Grosch . Als man die Wärmepläne der Kommunen gesichtet habe, habe man große Qualitätsunterschiede entdeckt. „Manche Kommunen sind aus unserer Sicht auf einem sehr guten Weg.“ Als Positivbeispiel hebt Pilarsky-Grosch Offenburg hervor, das viel auf nachhaltige Wärmeproduktion setze. Bei anderen Kommunen fehlten wichtige Daten oder es werde mit Energieträgern wie Wasserstoff geplant, die in diesem Umfang gar nicht zur Verfügung stünden. „Damit die Wärmeplanung gelingen kann, müssen Fehlplanungen frühzeitig erkannt werden und alle Daten auf den Tisch“, macht die Landesvorsitzende klar.

Parlamentarischer Antrag bringt Licht in die Sache

Diese liegen längst nicht alle vor, wie ein Antrag der FDP-Landtagsfraktion zutage fördert. Mitte Februar hatten 33 Kommunen ihre Wärmepläne noch nicht abgegeben . Stichtag war der 31. Dezember 2023. Gründe dafür sind laut Umweltministerium Personalmangel und Krankheitsfälle in den Kommunen, Schwierigkeiten mit der Datenverarbeitung über den Jahreswechsel und die umfassende Öffentlichkeitsbeteiligung.

Kommunen geben ihre Pläne auch freiwillig ab

244 Kommunen, die nicht Stadtkreise und Große Kreisstädte sind, beteiligen sich auf freiwilliger Basis an der Wärmeplanung. Die Landesregierung stellt in der Antwort auf den FDP-Antrag erneut klar, dass die Wärmepläne der Kommunen keine rechtliche Außenwirkung entfalten, auch zum Beispiel keine eine verpflichtende Umsetzung des Gebäudeenergiegesetzes des Bundes.

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