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Noch ist die Jagd auf Biber nicht eröffnet
Stuttgart. Die Zahl der Biber ist in Baden-Württemberg in den vergangenen Jahren laut Landesumweltministerium stetig gestiegen. Eine Entwicklung, die regional auch von Konflikten begleitet wird. Teilweise wird gefordert, die Tiere nach bayerischem Vorbild in Problemzonen gezielt zu bejagen. Im Januar 2022 hat das Ministerium ein Modellprojekt aufgelegt, das noch bis Ende dieses Jahres läuft. Es prüft unter anderem, ob das bisherige Bibermanagement in Baden-Württemberg, um die „letale Entnahme“, also die Tötung des Bibers, als absolut letztes Mittel erweitert werden kann.
- Ja 52%, 39 Stimmen39 Stimmen 52%39 Stimmen - 52% aller Stimmen
- Nein 40%, 30 Stimmen30 Stimmen 40%30 Stimmen - 40% aller Stimmen
- Mir egal 8%, 6 Stimmen6 Stimmen 8%6 Stimmen - 8% aller Stimmen
Bei dem Projekt ist in über 30 Konfliktfällen die Möglichkeit einer letalen Entnahme geprüft worden. Laut Ministerium befinden sich zwei Fälle, die für eine artenschutzrechtliche Ausnahmegenehmigung in Frage kommen könnten, in der engeren Auswahl. Momentan werden das Verfahren sowie die Rahmenbedingungen bis zur Umsetzung erarbeitet. Das beinhaltet nach Auskunft des Ministeriums auch die Frage, wie eine Entnahme in der Praxis stattfindet und wer sie vornimmt. Bisher seien im Modellprojekt noch keine Biber getötet worden.
„Warum das Rad neu erfinden, wenn es in Bayern bereits Erfahrungswerte gibt?“, fragt German Kälberer, der in Ebersbach an der Fils (Landkreis Göppingen) Jagdpächter ist. Auch bei ihm häufen sich mit einer wachsenden Zahl von Bibern die Probleme. Er fordert mehr Entscheidungskompetenz für die Behörden vor Ort, um pragmatische Lösungen zu finden. „Der Biber muss mit ganzjähriger Schonzeit ins Jagd- und Wildtiermanagementgesetz. Nur so wird sein engmaschiges Monitoring und bei Bedarf der rechtssichere Abschuss bei Konflikten möglich“, ist der Jäger überzeugt. Zu einem verantwortungsvollen Management von Wildtieren gehört für ihn, alle Wildtiere die in einem Lebensraum vorkommen einzubeziehen.
Quelle/Autor: Daniela Haußmann