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Kolumne: Eingekreist

Mehr Autos, weniger Döner: Was macht die Innenstädte schöner?

Wer sonst zu wenig beachtet wird, der meldet sich im Sommerloch - die beste Zeit, um Aufmerksamkeit zu generieren, selbst wenn die Themen fragwürdig sind. Das gilt für eine Ampelpartei ebenso wie für die Kreisgliederung.

Stadtrat Christoph Troßbach (CDU) macht mit einer Forderung nach weniger Döner-Restaurants in Heilbronn Schlagzeilen.

dpa/Christoph Schmidt)

Was wäre der Mediensommer ohne das Sommerloch! Wer reinschaut, sieht ganz tief unten die FDP sitzen mit ihrem Vorschlag, trostlose Innenstädte mit mehr Autoverkehr aufzupimpen. Angeblich sei diese städtebauliche Tuning-Idee – mehr Parkplätze, weniger Fußgängerzonen – der Angst vor der Rauswahl aus den ostdeutschen Landesparlamenten geschuldet. Vielleicht liegt es auch nur an den Temperaturen, die in den Innenstädten , den 30 Grad untreu, zärtlich mit den 40 Grad liebäugeln, weshalb solche Ideen zur Innenstadtgestaltung eben hochkochen.

Neue Diskussion um Obergrenzen

Kochen und Innenstadt, das ist in Heilbronn ein heißes Thema. Der Deutschen liebste Bratwurst ist ja der Döner, was den örtlichen Christdemokraten sauer aufstößt. Sie zetteln eine neue Obergrenzendiskussion an: Döner-Restaurants, aber auch Fingernagel-Studios und Barber-Shops gebe es in der sonst so schönen Heilbronner Innenstadt zu viele, ihre Zahl müsse gedeckelt werden.

Wunsch nach mehr Bürokratie

Die Diskussion war bereits vor der Wahl aufgeflammt und hatte sich im CDU-Wahlprogramm niedergeschlagen. Sogar der Gemeinderat Heilbronns soll sich mit dem Wunsch nach neuen rechtlichen Hürden beschäftigen. Sicher offenbaren die Christdemokraten dann, mit welchen Ladengeschäften die City anstelle der häufig migrantisch geführten Unternehmen bestückt werden soll. Und ganz bestimmt wirken behördlich überwachte Quoten auf Heilbronns Einzelhandel so belebend, wie die Parkplatzvisionen der FDP auf unsere Innenstädte.

Kein Impuls für die City

Dann endlich könnte sich Deutschlands größter Innenstadtentwickler ungehindert in Heilbronn einnisten. Dessen Franchise-Konzept kennt weder Mieten noch Öffnungszeiten. Dann ist die Innenstadt leer, ungeachtet der Hitze oder des liberalen Durchgangsverkehrs. Dann bestimmt nur einer Handel und Wandel: die Firma Leerstand – Summer in the City, Summen im Hirn.

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