„Leben, wo keiner Urlaub macht“ – Reutlingen nimmt sich aufs Korn
Reutlingen. Die Stadt Reutlingen mit ihren rund 117 000 Einwohnern ist nicht gerade ein Touristenmagnet und steht im Schatten der benachbarten Uni-Stadt Tübingen. Schmäh-Plakate, die an vielen prominenten Orten in Reutlingen praktisch über Nacht aufgestellt wurden, sorgen gerade für viel Aufmerksamkeit in der Stadt.
Auf den großen Plakatwänden prangen auf schwarzem Untergrund fettgedruckte Sätze wie: «Was hat die Schwäbische Alb eigentlich verbrochen, dass man ihr Reutlingen vor die Tür gesetzt hat?», «Nichts ist so langweilig wie ein aufregender Tag in Reutlingen» oder «Leben, wo keiner Urlaub macht». Darunter etwas kleiner ist zu lesen: «Reutlingen kannst du nicht mögen». Was soll das Ganze?
Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer postete ein Foto eines Plakats, das er am Bahnhof in Reutlingen erblickte, sogar auf seiner Facebook-Seite. Auf diesem Plakat steht: «Wir müssen dir leider mitteilen: Du bist in Reutlingen.» Palmer kommentierte dies mit den Worten: «Das nenne ich mal Marketing. Auf die Auflösung kann man gespannt sein.»
- Ja 59%, 49 Stimmen49 Stimmen 59%49 Stimmen - 59% aller Stimmen
- Nein 27%, 22 Stimmen22 Stimmen 27%22 Stimmen - 27% aller Stimmen
- Mir egal 14%, 12 Stimmen12 Stimmen 14%12 Stimmen - 14% aller Stimmen
Laut einer Stadtsprecherin wird der Sinn der Kampagne am Montag bekannt gegeben . Ausgedacht haben sich diese provokativen Sprüche die Stadtverwaltung und das Stadtmarketing. Es wird doch wohl keine humorige Werbekampagne für die Stadt sein? Auch etwas, was man mit den Schwaben nicht unbedingt in Verbindung bringt.
«Da scheint ein Nerv getroffen worden zu sein. Das sehen wir an den vielfältigen Reaktionen, die die Reutlingerinnnen und Reutlinger , aber auch Menschen aus anderen Städten dazu in den sozialen Medien hinterlassen», sagte die Stadtsprecherin. Die Kommentare in den sozialen Medien reichen von: «Oscarreif, eine Kampagne, die das Potenzial hat, kultig zu werden» oder Aussagen wie «Welche A… löcher machen denn sowas ». (dpa/ lsw )