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Bei hohem Abwärmeanfall

Betriebe müssen Energieverbrauch auf Abwärmebörse melden 

Abwärme aus Industrie- oder Gewerbebetrieben verpufft in Deutschland oft ungenutzt. Das soll sich nun ändern. Seit Januar sind Unternehmen mit hohem Abwärmeanfall verpflichtet, den Energieverbrauch jährlich auf einer Abwärmeplattform zu melden. Auch Kommunen können davon profitieren.

Oft verpufft Abwärme ungenutzt in der Umwelt. Das soll eine neue Informationsplattform ändern, die eine Bundesbehörde installiert hat.

IMAGO/Rupert Oberhäuser)

Karlsruhe. Abwärme aus Industrie- oder Gewerbebetrieben verpufft in Deutschland oft ungenutzt. Das soll sich nun ändern. Seit Januar sind Unternehmen mit hohem Abwärmeanfall verpflichtet, den Energieverbrauch jährlich auf einer Abwärmeplattform zu melden. Die Pflicht beginnt ab einem Gesamt-Endenergieverbrauch von mehr als 2,5 Millionen Kilowattstunden pro Jahr. Die Daten können Kommunen und Energieversorger für die Wärmeplanung nutzen. Darauf verweist die Klimaschutz- und Energieagentur KEA-BW.

Kommunen sollen mit Plattform Wärmequellen vor Ort erschließen

Demnach würden in Deutschland 125 Milliarden Kilowattstunden Abwärme aus Industrie und Gewerbe ungenutzt verloren gehen. Dies soll die Plattform stoppen, die das Bundesamt für Wirtschafts- und Außenkontrolle betreibt. Die Daten können für Kommunen wichtig sein, die eine neue kommunale Wärmeplanung aufstellen. Die verlorene Abwärme von rund 9,3 Milliarden Kilowattstunden könnte einer Studie zufolge theoretisch für bis zu 740 000 Haushalte in Baden-Württemberg die Raum- und Wasserwärme speisen.

Die Abwärmeplattform soll wie eine Kontaktbörse funktionieren. Kommunen als potenzielle Abnehmer können die Namen der Abwärme-Unternehmen und deren Standorte, die jährliche Abwärmemenge und die maximale Wärmeleistung recherchieren. Laut der KEA-BW würde die Nutzung der vorhandenen Abwärme deutlich günstiger ausfallen als die Errichtung von Großwärmepumpen und anderer Wärmegeneratoren. „Für Kommunen und Stadtwerke, die derzeit an den Auf- oder Ausbau eines Wärmenetzes denken oder eine kommunale Wärmeplanung erstellen, ist die Abwärmebörse Gold wert“, erklärt Matthias Neumeier, Bereichsleiter Wärmewende der KEA-BW.

Unternehmen können sich die Abwärmeverluste versilbern lassen

Gleichzeitig soll sich die Plattform auch für die Abwärme-Unternehmen lohnen. Diese könnten ihre Energieabgabe zu Geld machen. Außerdem können sie Kühlkosten einsparen. Oft muss die Abwärme aktiv weggekühlt werden, eine Abwärmenutzung könne dies zumindest teilweise unnötig machen, so die KEA-BW.

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