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Rathauschefs

In elf Städten stehen Oberbürgermeisterwahlen an

Während in den Großstädten erst ab 2025 wieder Bürgermeisterwahlen anstehen, gibt es im neuen Jahr in elf Kreisstädten Rathauswahlen – mit spannenden Konstellationen. Auch in drei Landkreisen wird 2024 abgestimmt.

Stephan Neher will in Rottenburg am Neckar wiedergewählt werden, Gabriele Zull will in Fellbach demnächst ihre Entscheidung bekanntgeben, ob sie wieder antritt. In Schwetzingen tritt René Pöltl (rechts) nach zwei Amtszeiten nicht erneut zur Wahl an.

dpa/ Geisler-Fotopress/Jean MW/ Pressebildagentur ULMER/ Uwe Anspach)

Stuttgart. Beim Neujahrsempfang der Stadt Schwetzingen kündigte Oberbürgermeister René Pöltl seinen Abschied an: Der 57-Jährige wird bei der Wahl im September nicht mehr kandidieren. Der parteilose Jurist war vor 18 Jahren nach Schwetzingen gekommen, agierte zunächst als Erster Bürgermeister, dann 16 Jahre als Oberbürgermeister.

Eine dritte Amtszeit strebe er nicht mehr an, weil er einen Wechsel nach 16 Jahren „richtig und gut“ findet. In Schwetzingen hält sich schon länger das Gerücht, dass Andre Baumann, grüner Staatssekretär im Umweltministerium, um das höchste Amt in seiner Heimatstadt kandidieren könnte. Falls er sich tatsächlich mit dem Gedanken trägt, dürfte er mit dem Rückzug Pöltls ein gutes Argument dafür bekommen haben.

Drei Verwaltungsprofis treten in Leimen an

Insgesamt finden in diesem Jahr elf Oberbürgermeisterwahlen statt, im Rhein-Neckar-Kreis gleich zwei: neben Schwetzingen sucht Leimen einen neuen Rathauschef, weil der 55-jährige Hans Reinwald (CDU) nach einer Amtszeit am 24. März nicht mehr antritt. Das hatte er im vergangenen Jahr öffentlich gemacht und zuvor eine Schmutzkampagne gegen sich beklagt.

In der Heimatstadt Boris Beckers deutet sich ein spannendes Rennen an: Neben der Ersten Beigeordneten der Stadt Leimen, Claudia Felden (FDP), kandidieren die Rathauschefs der Nachbargemeinden Mauer, John Ehret (parteilos) , und Bammental, Holger Karl (CDU) . Ralf Frühwirt, Chef der Grün-Alternativen-Liste, mit der CDU die stärkste Fraktion im Leimener Gemeinderat, geht von einem offenen Rennen aus. Wen die Fraktion unterstützt, sei noch nicht klar.

Frühwirt macht keinen Hehl daraus, dass er Reinwald nicht nachtrauern wird. Er verweist auf das seit Jahren andauernde Innenstadtprojekt „Treffpunkt Leimen“, dessen Investor kürzlich Insolvenz angemeldet hat. Alexander Kiss, Vorsitzender des CDU-Stadtverbands, ist dagegen davon überzeugt, dass Reinwald wiedergewählt worden wäre. Die CDU unterstützt nun Holger Karl.

In Weil am Rhein steht ein Wechsel an der Rathausspitze an

In Weil am Rhein ist ein Wechsel an der Rathausspitze ebenfalls besiegelt. Wolfgang Dietz (CDU) geht nach 24 Jahren in den Ruhestand. In der 31 000-Einwohner-Stadt ist das Kandidatenfeld mit zwei Frauen und zwei Männern für die Wahl am 3. März komplett. CDU-Bundestagsabgeordnete Diana Stöcker und Jasmin Ateia, die in der Wirtschaftsförderung der Stadt Freiburg tätig ist, können Verwaltungserfahrung vorweisen.

In Freudenstadt hatte nach zwei Amtszeiten Julian Osswald früh angekündigt, nicht mehr zu kandidieren. Der 58-jährige Christdemokrat nannte als Gründe die lange Amtszeit von acht Jahren und den hohen Einsatz, den das Amt erfordert. Als Favorit geht im April Tore-Derek Pfeifer (parteilos) ins Rennen, Bürgermeister der Gemeinde Glatten.

In vier Städten treten die Rathauschefs 2024 zur ersten Wiederwahl an. In Neckarsulm (Kreis Heilbronn) will sich im Juni Steffen Hertwig (SPD) für eine zweite Amtszeit bestätigen lassen. In Fellbach (Rems-Murr-Kreis) – mit rund 46 000 Einwohnern die größte Stadt, in der 2024 eine OB-Wahl stattfindet – will Gabriele Zull demnächst bekannt geben , ob sie wieder antritt. Auch im nahe gelegenen Weinstadt stehen in diesem Jahr Rathauswahlen an.

OB-, Kommunal- und Europawahl in Leutkirch an einem Tag

Auch Jan Zeitler (SPD) in Überlingen (Bodenseekreis) stellt sich zur ersten Wiederwahl im November. Wobei eine zweite Amtszeit in der Stadt am Ufer des Bodensees zuletzt im Jahr 1977 Reinhard Ebersbach vergönnt war.

Jeweils eine dritte Amtszeit streben die Oberbürgermeister in Rottenburg (Kreis Tübingen) , Nagold (Kreis Calw) und in Leutkirch (Kreis Ravensburg) an. In Nagold will Jürgen Großmann (CDU) im Oktober nach 16 Jahren im Amt erneut ran. Hans-Jörg Henle , Oberbürgermeister der Großen Kreisstadt Leutkirch, kann mit einer hohen Wahlbeteiligung rechnen, denn die OB-Wahl findet am 9. Juni mit der Europa- und Kommunalwahl statt. Stephan Neher (CDU) bekommt in der Bischofsstadt Rottenburg am 17. März mit Christl Glauder, Beauftragte für Chancengleichheit an der Uni Tübingen, und dem Mediziner Klaus Weber zwei Gegenkandidaten.

In einer Großstadt steht erst im kommenden Jahr wieder eine Rathauswahl an: in Pforzheim .

Die Landräte Eininger und Scherer verabschieden sich 2024

Drei Landratswahlen gibt es in diesem Jahr: Im Alb-Donau-Kreis kandidiert Heiner Scheffold wieder. Bei der Wahl 2016 bekam er 57 von 58 Stimmen. Die Wahl ist für den 24. Juli geplant.  Im Ortenaukreis bewirbt sich Frank Scherer (beide parteilos) nicht für eine dritte Amtszeit. Seine Amtsperiode endet zum 31. Oktober. Im Landkreis Esslingen verabschiedet sich 2024 Heinz Eininger (CDU), der dienstälteste Landrat in Baden-Württemberg, in den Ruhestand. Die Wahl findet am 26. Juli statt. 

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