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In den Kreisen bleibt die CDU beherrschend
Stuttgart. Mit teils deutlichen Zugewinnen ziehen die Christdemokraten in die 35 Kreistage des Landes ein. Vor fünf Jahren hatten sie noch 28,3 Prozent der gleichwertigen Stimmen, heuer dürften es nach einer Berechnung des Staatsanzeigers um die 30,5 Prozent werden. Damit baut die CDU ihre ohnehin starke Position auf Kreisebene weiterhin aus.
AfD ist weitere Siegerin
Zweite Siegerin dieser Kommunalwahl ist die AfD, die vor fünf Jahren noch 5,5 Prozent der gleichwertigen Stimmen erhielt, heute kann sie mit einem Anteil von 11,8 Prozent rechnen. Der Erfolg ist umso größer zu bewerten, als die AfD in etlichen Kreisen nur mit eingeschränkten Listen angetreten ist. Besonders stark ist die vom Verfassungsschutz beobachtete Partei in den Kreisen Calw (15,44 Prozent), Freudenstadt (15,04 Prozent) und Göppingen (14,51 Prozent). Während in Sigmaringen keine Liste zustande kam, haben die Wähler im Kreis Breisgau-Hochschwarzwald (7,57 Prozent) und des Alb-Donau-Kreises (7,61 Prozent) am wenigsten die AfD gewählt.
Grüne verlieren um die fünf Prozent
Um die fünf Prozentpunkte dürften nach den vorläufigen Zahlen die Verluste der Grünen ausfallen. Sie werden auf einen Stimmenanteil von um die 12,0 Prozent kommen. Um diesen Wert wird sich das Ergebnis für die Sozialdemokraten bewegen. Sie haben um die 1,6 Prozent verloren. Leichte Verluste muss auch die dritte Ampelpartei verzeichnen. Die FDP kommt von 6,6 auf etwa 5,6 Prozent der gleichwertigen Stimmen.
Freie Wähler ringen mit der CDU um die Pole-Position
Einen leichten Verlust gab es auch für die Freien Wähler. Ihre Listen hatten vor fünf Jahren noch 23,3 Prozent erbracht, heute liegt der Stimmenanteil bei rund 22,6 Prozent. Allerdings haben die Freien Wähler auch Grund zur Freude: In Emmendingen haben sie an Stimmen die CDU abgefangen und 27,21 Prozent erzielt, die CDU hat nur noch 26,55 Prozent. An Sitzen gibt es nun für beide 14.
Nicht überall „CDU first“
Neben dem nördlichen Breisgau gab es auch in den Kreisen Böblingen, Calw, dem Enzkreis, Esslingen, Ludwigsburg sowie im Kreis Schwäbisch Hall Ausnahmen von der Regel „CDU first“. Hier bilden jeweils die Freien Wähler die stärkste politische Kraft vor den Christdemokraten.
Grüne verlieren Spitzenplatz
Im Kreis Tübingen verlieren die Grünen ihre Vormachtstellung im Kreistag. Bislang hatten sie 18 Sitze, die Freien Wähler 16 Sitze, nun dreht sich das Verhältnis um: 15 Mandate für die Grünen und 16 für die Freien Wähler. Die Gleichwertigkeitsberechnung der Stimmen und die Obergrenze von 45 Prozent für Mandatsträger aus einem Wahlkreis (hier der Unistadt) wirken sich aus.
SPD im Sinkflug
Die SPD setzt ihren Sinkflug in den Kreistagen fort. Am besten konnte sie im Neckar-Odenwald-Kreis (19,83 Prozent) und im Kreis Heidenheim (17,61 Prozent) abschneiden. Verluste von über elf Prozent gab es für die Sozialdemokraten in Göppingen, wo sie aber mit 14,51 Prozent der gleichwerten Stimmen noch eines der besseren Ergebnisse erzielten. Schlecht sieht es für die SPD in Biberach (6,87 Prozent) und in Tuttlingen (7,4 Prozent) aus.
Linkspartei und ÖDP sind vereinzelt in den Kreistagen vertreten
Auch die FDP hat Federn lassen müssen. Minus-Rekorde liefern hier der Neckar-Odenwald-Kreis (1,96 Prozent) und der Ortenaukreis (2,54 Prozent). Liberale Gegenden finden sich im Schwarzwald-Baar-Kreis (8,7 Prozent) und im Enzkreis (8,6 Prozent). Vereinzelt konnte die Linkspartei ein oder zwei Mandate erringen, auch die ÖDP hält sich in einigen Kreistag mit einzelnen Vertretern.
Stärkere Wahlbeteiligung
Die Wahlbeteiligung ist in Baden-Württemberg nochmals im Vergleich zur vorangegangenen Wahl gestiegen. 58,8 Prozent weist das amtliche Ergebnis von 2019 aus, diesmal dürfte die Beteiligung für die Kreistagswahl um die 61,1 Prozent liegen. Auch auf Kreisebene zersplittert das politische Tableau. So gibt es im Kreis Karlsruhe Vertreter von zwölf Listen, im Bodenseekreis von elf sowie in den Kreisen Schwäbisch Hall und Tübingen von je zehn Listen in den Kreistagen.