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Eingekreist

Von der Linken zu den Freien Wählern: Die politische Reise der Schwulen-Mutter Stuttgarts

Einen Beitrag gegen die Zersplitterung der Räte hat Laura Halding-Hoppenheit geleistet. Nach einem einsamen Wahlerfolg hat sie überraschenden Anschluss gefunden. 

Die Gastronomin und Stuttgarter Stadträtin Laura Halding-Hoppenheit sorgt mit einer überraschenden Entscheidung für Aufsehen.

Marijan Murat)

Erst hatte die Stuttgarter Stadträtin nach Querelen um einen aussichtsreichen Listenplatz die Linke verlassen und mit zwei Grünen, darunter deren ehemaliger Fraktionssprecher, noch im März eine Extra-Gruppierung im Rat gebildet: die Stuttgarter Liste.

Bundesverdienstkreuzträgerin und Glööckler-Intima

Die ist schon wieder passé: Bei der Wahl verpassten die Herren den Einzug ins Gremium, anders als Halding-Hoppenheit, was kein Wunder ist. Die 80-Jährige gilt als die „Schwulen-Mutter Stuttgarts“. Die Szene-Wirtin hat für die Anerkennung sexueller Minderheiten gekämpft und sich für Aidskranke eingesetzt, als konservative Politiker noch deren Absonderung forderten. 2014 erhielt sie das Bundesverdienstkreuz und ist laut ihrem Facebook-Auftritt eine Intima von Harald Glööckler – kurz: Mehr Lokalprominenz geht nicht.

Weite politische Wegstrecke

Als alleinige Listenvertreterin suchte die Grande Dame Fraktionsanschluss – ausgerechnet bei den Freien Wählern. Das hat sie wohl sehr alleine entschieden; ihre Mitstreiter werfen Halding-Hoppenheit Wählertäuschung vor. Auf die Idee kann man kommen: Vom kommunalen Sozialismusprojekt zur parteifreien bürgerlichen Mitte ist es politisch ein weiter Weg. Doch die Rätin findet die Freien-Wähler-Räte eben sympathisch, sie will keinem Parteiendruck mehr ausgesetzt sein und befürwortet obendrein den Autoverkehr. Bleibt die Frage, warum der irische Autor George Bernard Shaw in seinem Wort „Hütet euch vor alten weißen Männern, denn sie haben nichts zu verlieren“ nicht gegendert hat.

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