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„Eine dritte Amtszeit ist nicht jedem vergönnt“
Leutkirch. Das Hochwasser habe Hans-Jörg Henle (parteilos) sprichwörtlich den Wahlkampf weggeschwemmt. Während der Kandidatenvorstellung habe es derart geregnet, dass ein Damm zu brechen drohte. Die Woche vor der Wahl war dann eher vom Hochwasserschutz geprägt und der Wahlkampf für Henle eher zweitrangig, sagt er am Montag, nachdem er mit 82,79 Prozent der Stimmen für eine dritte Amtszeit bestätigt wurde.
Sein Herausforderer Franz Josef Natterer-Babych (ÖDP) kam auf 16,78 Prozent der Stimmen und sprach nach der Wahl von einem „tollen Ergebnis“. Der 46-jährige Diplom-Ingenieur hat es 2022 bei der OB-Wahl im bayrischen Kempten versucht, wo er Stadtrat ist und als Lehrer an der Fachschule für Technik arbeitet. Damals unterlag er aber ebenfalls gegen den Amtsinhaber.
„Das gibt mir für die nächsten acht Jahre viel Rückenwind“
„Ich bin mit meinem Wahlergebnis sehr zufrieden. Das gibt mir für die nächsten acht Jahre viel Rückenwind“, sagt Henle. Man bekomme als Oberbürgermeister im Wahlkampf auch Kritik für Dinge, für die man nichts könne. Henle nennt als Beispiel die Kontrolle der Corona-Maßnahmen. „Eine dritte Amtszeit ist nicht jedem Kollegen vergönnt“.
Umso mehr freut ihn jetzt die hohe Wahlbeteiligung von 62,48 Prozent, was auch dem gleichzeitigen Wahltermin mit den Kommunal- und Europawahlen geschuldet war. „Ein solches Ergebnis hat man selten bei einer Bürgermeister- oder Oberbürgermeisterwahl, leider“, sagt der 60-Jährige.
Was steht in den kommenden Jahren an? Derzeit baut die beim European-Energy-Award mit Gold zertifizierte Stadt selbst ihr Nahwärmenetz aus. „Auch in die historische Altstadt schließen wir daran an, denn die Gebäude, die oft unter Denkmalschutz sind, kann man nicht mit Wärmepumpen beheizen“, sagt Henle.
Stadt will Aufenthaltsqualität in der Innenstadt verbessern
Zudem hat Leutkirch einen städtebaulichen Wettbewerb durchgeführt, um die Aufenthaltsqualität in der Innenstadt zu verbessern. Durch Verkehrsberuhigung sollen die Gastronomie und der Einzelhandel gestärkt werden. Weitere Aufgaben seiner dritten Amtszeit werden Schulsanierungen und der Bau eines neuen Feuerwehrhauses sein.
Henle hatte bei der OB-Wahl 2016 mit der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlerin Maria Kreiner eine Gegenkandidatin. Damals erhielt er 87 Prozent der Stimmen, Kreiner kam auf 13 Prozent.