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Subventionierte Fahrkarten

Deutschlandticket setzt sich durch

Das Deutschlandticket ersetzt immer öfters ältere Fahrkarten für Bedürftige. Die Ermäßigung für bestimmte Gruppen kommt in den Landkreisen aber mit langen Verzögerungen zustande.

Bislang hat der Landkreis Heilbronn mit einem "Sahne-Ticket" den ÖPNV für Bedürftige subventioniert. Nun gibt es eine neue Regel.

dpa/Christoph Schmidt)

Heilbronn. In vielen Landkreisen und größeren Kommunen gehören stark subventionierte oder kostenfreie Deutschlandtickets mittlerweile zum festen Bestandteil des Angebots für die eigenen Mitarbeiter. Rund acht Monate nach der Einführung wird aber deutlich, dass bestimmte Gruppen bislang schlicht unberücksichtigt geblieben sind. Für Menschen mit geringen Einkommen sind die 49 Euro eine zu hohe finanzielle Hürde.

Nicht alle Sozialleistungsempfänger kommen in den Genuss

Ein Beispiel aus dem Kreis Heilbronn : Die Empfänger von Hilfe zum Lebensunterhalt nach dem Sozialgesetzbuch XII, von Grundsicherung im Alter sowie Personen, die Leistungen wegen Erwerbsminderung erhalten, bekommen seit Januar das Deutschlandticket zum ermäßigten Preis. Andere Sozialleistungsempfänger bleiben davon ausgeschlossen.

Komplizierte Überlegungen für ein preisreduziertes Ticket

Dass es zu monatelangen Verzögerungen in diesem Bereich kommt, ist kein Heilbronner Problem. Die jeweiligen Verwaltungen und Verkehrsverbünde sehen sich mit zum Teil komplexen Vorüberlegungen mit Blick auf bestehende Ticketangebote für diese Gruppen konfrontiert. Geführt werden müssen außerdem politische Diskussionen und nicht zuletzt gibt es technisch herausfordernde Prozesse bei der Umstellung. Im Kreis Heilbronn löst das das Deutschlandticket das „Sahne-Ticket“ ab. Es galt werktags ab 8 Uhr morgens und am Wochenende ganztags zum ermäßigten Preis von 20 Euro. Wer das Ticket zum regulären Ticket erwarb, zahlte bislang 57,50 Euro.

Vorteile beflügelten die Änderung

Weil man im Gegensatz zum Sahne-Ticket mit dem Deutschlandticket im ganzen Land ohne zeitliche Beschränkung fahren kann, strebte der Kreis Heilbronn die Umstellung an. Allerdings sei bei Empfängern von Sozialleistungen eine Erhöhung des Anteils von 20 auf 30 Euro angezeigt. Gleichzeitig streicht der Kreis das Angebot einer Ermäßigung für das Deutschlandticket für Empfänger von Bürgergeld und für Flüchtlinge. Anträge im Kreistag, diese Gruppen einzubeziehen, wurden mehrheitlich abgelehnt. Das ist mit etwa 1640 Personen der größere Anteil. Bezugsberechtigt sind nach der Änderung noch 360 Menschen. Mit der jetzigen Variante gibt der Kreis Heilbronn künftig 817 000 Euro aus.

In Karlsruhe ging es um die Integration von Schnittstellen

In Karlsruhe erhalten Sozialpassinhaber ab Februar ebenfalls ein ermäßigtes Deutschlandticket zum Preis von 25 Euro. Leistungsberechtigt ist hier, wer Sozialleistungen erhält oder ein bestimmtes Einkommen unterschreitet. Auch in Karlsruhe hat die Umstellung mehrere Monate in Anspruch genommen, was zu einer Nachfrage der SPD-Fraktion im Gemeinderat bei der Verwaltung führte.

Zeitaufwendige Lösung wurde umgesetzt

Die Herausforderung lag vor allem in der Integration bestehender Schnittstellen bei den Verkehrsbetrieben, teilte die Stadtverwaltung mit. Es sei eine zeitaufwendige und individuelle Lösung erforderlich gewesen, die in Abstimmung mit dem Karlsruher Verkehrsverbund und der Stadt Karlsruhe habe erarbeitet werden müssen

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