CDU-Bürgermeisterin empfiehlt SPD-Kandidat Grieb
Herrenberg/ Leinfelden-Echterdingen . Neben Ulm gab es auch in Herrenberg und Leinfelden-Echterdingen bemerkenswerte Ergebnisse bei den Oberbürgermeisterwahlen. In Herrenberg (Kreis Böblingen) siegte der parteilose Nico Reith haushoch mit über 72 Prozent der Wählerstimmen im ersten Wahlgang bei drei weiteren Bewerbungen. Damit wird der persönliche Referent des scheidenden Oberbürgermeisters Thomas Sprißler (parteilos) und Ortsvorsteher des Herrenberger Stadtbezirks Mönchberg nun selbst Rathauschef in der Stadt.
Enges Rennen in Leinfelden-Echterdingen
Ganz anders ging es in Leinfelden-Echterdingen (Kreis Esslingen), obwohl auch hier die Voraussetzungen zunächst ganz ähnlich waren. Der amtierende Oberbürgermeister Roland Klenk (CDU) trat nicht mehr an. Hier kämpften sechs Kandidaten um den Chefsessel im Rathaus, darunter so illustre Bewerberinnen und Bewerber wie Birgit Mertens, Bürgermeisterin von Niefern-Öschelbronn (Enzkreis), die von der CDU unterstützt wurde, oder David Armbruster, pädagogische Fachkraft und Grünen-Stadtrat in Leinfelden-Echterdingen.
Die meisten Stimmen hatte aber Otto Ruppaner von den Freien Wählern gewonnen. Den Bürgermeister Köngens (Kreis Esslingen) haben knapp 36 Prozent gewählt. Er geht damit ebenso in die Stichwahl wie Raiko Grieb, Ministerialrat und SPD-Bezirksvorsteher in Stuttgart-Süd, für ihn haben ein Viertel der Wähler abgestimmt.
CDU-Kandidaten Mertens spricht sich für Grieb aus
Der 41-jährige Ruppaner ist mit seiner Ausgangsposition für den entscheidenden Wahlgang am 17. Dezember sehr zuversichtlich und hofft, dass möglichst viele Bürger auch zur Wahl gehen. Von Wahlempfehlungen der unterlegenen Kandidaten hält er nicht: „Ich glaube nicht, dass sich Menschen vorschreiben lassen, wen sie wählen.“ Das dürfte der 45-jährige Mitbewerber Grieb sicher auch unterschrieben. Dennoch freut er sich über die Empfehlung der unterlegenen CDU-Kandidaten Mertens, die offenbar ziemlich spontan via soziale Medien ihren Wählern Raiko Grieb ans Herz gelegt hatte.
Themen, die den Wählern in LE – so die Abkürzung des Doppel-Stadtnamens – auf den Nägeln brannten, waren Bildungsfragen und Kitaplätze, so beide Stichwahlkandidaten übereinstimmend. Außerdem dürfte es in den kommenden zwei Wochen um den Ausbau der Nord-Süd-Straße gehen. Auch die Klassiker preiswertes Wohnen, ÖPNV oder lokale Wirtschaft könnten nochmals für Diskussionen sorgen.
Kontrahenten bereiten ihre Kampagne neu vor
Während Grieb Gespräche mit den politischen Lagern führen möchte, bereiten sich er und Ruppaner auf die Schlussrunde vor und konzipieren ihren Wahlkampf neu. Beiden dürfte klar sein: Kurz vor Weihnachten wird es in Leinfelden-Echterdingen bei der Stichwahl eng zugehen.