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Cannabis-Konsum in Stuttgart steigt

Die Landeshauptstadt kontrolliert regelmäßig das Abwasser auf die Abbauprodukte von Cannabis.
Michael Bihlmayer)Stuttgart. Der Cannabis-Konsum ist in Stuttgart seit der Teillegalisierung vor einem Jahr um 13 Prozent gestiegen. Dies geht aus aktuellen Abwasseranalysen hervor, wie die Stadt mitteilt. Daten aus Suchthilfe und Gesundheitswesen sowie der Polizei hätten bestätigt, dass die Legalisierung bislang nicht zu einem sprunghaften Anstieg der Nutzung geführt hat. Die im Abwasser gemessenen Werte entsprechen auch den Erfahrungen der Polizei.
Der Abteilungsleiter für Wirtschaft und Befragung im Statistischen Amt, Till Heinsohn, spricht von einem „leichten Anstieg des Cannabiskonsums“. Darüber hinaus zeige sich ein gleichbleibendes Konsummuster. Auch nach der Legalisierung seien an allen Wochentagen vergleichbar hohe Cannabis-Werte im Abwasser zu messen. „Für die anderen von uns gemessenen Substanzen wie Kokain, Amphetamin, Methamphetamin, MDMA (Ecstasy), Oxazepam oder Morphin sehen wir in unseren Messergebnissen keinen Zusammenhang zur Cannabis-Legalisierung“, erläutert Heinsohn weiter.
Die Gesundheitsbehörde sieht Handlungsbedarf
Trotz der stabil erscheinenden Lage stellt die Gesundheitsbehörde einen Handlungsbedarf fest: „Der Gesundheitsschutz für Jugendliche und junge Erwachsene muss ausgebaut werden, insbesondere bei der Frühintervention“, fordert der Gesundheitsamtsleiter Stefan Ehehalt.
Die Landeshauptstadt kontrolliert regelmäßig das Abwasser auf die Abbauprodukte von Cannabis und weiteren Substanzen. Eine Arbeitsgruppe ordnet diese ein. In ihr kommen Vertreter der Stadtverwaltung, der Suchthilfe und der Suchtmedizin, der Polizei und der Staatsanwaltschaft zu Wort.
Mit den Untersuchungen des Abwassers will die Stadt die Entwicklung besser verstehen und gezielte Maßnahmen für Prävention und Aufklärung ableiten, betont Sozialbürgermeisterin Alexandra Sußmann. Die Landeshauptstadt wird die Entwicklung weiterhin genau beobachten und ihre Präventions- und Aufklärungsarbeit entsprechend anpassen, teilt die Verwaltung weiter mit.