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Borkenkäfer

Borkenkäfer verursachen in Wäldern Baden-Württembergs große Schäden

Der heiße August hat die Hoffnung auf ein baldiges Ende der Massenvermehrung von Borkenkäfern gedämpft. Die Schäden sind laut Experten enorm. Und das geht wohl so weiter.

Auch in Baden-Württemberg sind Wälder, wie hier in Niedersachsen, durch die Vermehrung von Borkenkäfern nach dem heißen Sommer gefährdet.

IMAGO/ingo kutsche)

Freiburg/Stuttgart. Die hohen Temperaturen im August haben die Massenvermehrung von Käfern in den Wäldern von Baden-Württemberg sehr begünstigt. „In vielen der landesweiten Monitoringfallen wurden bis Anfang September pro Woche zwischen 1.000 und 3.000 Buchdrucker gezählt“, sagte Markus Kautz von der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt in Freiburg.

Neben den Buchdruckern seien lokal wöchentlich mehr als 20.000 Kupferstecher im Schwarzwald gefangen worden. Buchdrucker und Kupferstecher befallen laut Kautz Fichten. Auch für 2025 wird regional eine angespannte Fichten-Borkenkäfersituation erwartet. „Ein rasches Ende der seit 2018 andauernden Massenvermehrung ist also nicht in Sicht“, sagt Kautz.

Insgesamt gehe eine „spannende“ Käfersaison zu Ende. Unterschiedliche Faktoren hätten teilweise gegeneinander gespielt. „Mit dem Schwarmbeginn ging es Anfang April schon sehr früh los“, erzählt Kautz. Und: „Über die darauffolgenden kühlen und feuchten Monate hat sich die Entwicklung verzögert.“ Zugleich sei die Wasserversorgung der Fichten sehr gut gewesen. Das bedeutet eigentlich eine bessere Abwehr der Bäume gegen Schädlinge.

Der Juli und vor allem der August seien dann allerdings heiß gewesen, was dazu geführt habe, dass die Käferaktivität wieder deutlich zunahm. „Unter dem Strich war 2024 in Südwestdeutschland erneut ein Jahr mit hohem Schaden durch Buchdrucker und Kupferstecher. Die Tannenborkenkäfer-Schäden gingen jedoch deutlich zurück“, so Kautz.

Während die Befallsmenge an Fichte im Jahr 2024 bisher in Baden-Württemberg leicht abnahm (minus 14 Prozent), halbierte sie sich in Rheinland-Pfalz (minus 51 Prozent) und verdoppelte sich wiederum im Saarland (plus 97 Prozent). Schwerpunktregionen sind aktuell Süd- und Hochschwarzwald, der, Odenwald, das nördliche Neckarland sowie der südwestliche Hunsrück.

Die Bäume kämpfen jedoch auch mit den Folgen des Klimawandels. Hitzewellen, lange Trockenperioden und Stürme schwächen sie. Während der Wald laut Experten unter den extremen Wetterkapriolen der vergangenen Jahre litt, profitierten viele Schädlinge wie Insekten und Pilze von den steigenden Temperaturen. Auch das sieht man am deutlichsten an den Fichten.

(dpa/lsw/ecc)

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