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Amtsblätter sollen fehlende Lokalberichte ersetzen
Ravensburg/Lahr. In Ravensburg hat der Gemeinderat nun den Grundsatzbeschluss gefasst, die Einführung eines kostenlosen gesamtstädtischen Amtsblatts vorzubereiten, in Lahr hingegen will man genau davon Abstand nehmen. Knackpunkt waren dabei die Kosten.
Die Verwaltung in Ravensburg sieht ein Amtsblatt als Möglichkeit, „regelmäßige und ausführliche Informationen aus erster Hand an alle Bürgerinnen und Bürger zu richten“. Zwar erreiche man damit in erster Linie Menschen, die älter sind als 60 Jahre, weil sich die Jüngeren eher über die digitalen Kanäle informierten. „Dass aber auch Jüngere ein Amtsblatt lesen, wenn es vorhanden wäre, ist nicht auszuschließen“, mutmaßt die Stadtverwaltung. Ab 2025 könnte es in Ravensburg ein solches Amtsblatt geben.
Die Stadt Ravensburg rechnet mit Kosten von 280 000 Euro pro Jahr
Die in den Stadtteilen existierenden Mitteilungsblätter sollen integriert werden. Für das Projekt bräuchte es zwei zusätzliche Stellen in der Verwaltung. In einer öffentlichen Ausschreibung soll ein Verlag gefunden werden, der das Amtsblatt umsetzt. Die Stadt kalkuliert mit 280 000 Euro pro Jahr.
In Lahr hat sich wegen der hohen Kosten eine große Mehrheit im Gemeinderat gegen ein Amtsblatt für die Kernstadt ausgesprochen. Auch hier gibt es in den Stadtteilen ein Mitteilungsblatt und dabei soll es nach Ansicht der Räte bleiben. Die Fraktion Linke Liste/Tierschutzpartei hatte den Antrag gestellt, ein Konzept für ein Amtsblatt zu erarbeiten, weil sie die Bewohner der Kernstadt für „klar benachteiligt“ hält. Man müsse den Bürgern Informationen über das Leben in der Stadt zugänglich machen. Diesen Bedarf könnten die Lokalzeitungen allein nicht decken.