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Aalener Kandidat irritiert mit Videos

Medien in ganz Deutschland berichteten ausführlich, die Freien Demokraten in Aalen (Ostalbkreis) sind konsterniert und brechen alle Bande ab – ein Kandidat der Liberalen hat mit verstörenden Filmen auf sich aufmerksam gemacht. An seiner Wählbarkeit ändert das allerdings nichts.

Ins Aalener Rathaus, gekrönt durch einen Uhrenturm, möchte auch die FDP Stadträte entsenden. Allerdings gab es bei einem ihrer Kandidaten eine böse Überraschung.

dpa/imageBROKER/Werner Dieterich)

Aalen. Der Mann hat sich dabei gefilmt, wie er in einer öffentlichen Bedürfnisanstalt ein Urinal und eine Kloschüssel ableckt. Außerdem soll er mit Kot beschmiert, die erste Strophe des Deutschlandlieds gesungen haben und das ebenfalls ins Internet gestellt haben, so berichten es Medien. Diese Selbstentwürdigung ist in den sozialen Medien  viral gegangen und hat die Aalener Liberalen schwer getroffen.

Liberale distanzieren sich

Der Stadtverband distanziert sich in einer auf Deutsch und Englisch verfassten Mitteilung von dem Kandidaten. “ Solche Verhaltensweisen widersprechen den grundlegenden Werten und Prinzipien unserer Partei. Aus diesem Grund haben wir entschieden, die Unterstützung für den betreffenden Kandidaten mit sofortiger Wirkung zu beenden“, heißt es dort. Dem angekündigten Parteiordnungsverfahren ist der Kandidat am vergangenen Donnerstag zuvorgekommen: Seinen Austritt habe der Verband sofort vollzogen.

Weiterhin in Aalen wählbar

Damit ist der Kandidat allerdings noch immer Teil der Liste, mit der die FDP am 9. Juni um Mandate im Aalener Gemeinderat bemüht. Daran wird sich auch nichts ändern, wie die zuständige Stadtverwaltung bestätigt. Eine Zurücknahme oder Änderung des Wahlvorschlags wäre nur bis zum Ende der Einreichungsfrist möglich gewesen (§ 16 Abs. 1 der Kommunalwahlordnung). Diese ist seit dem 28. März abgelaufen.

Elf Bewerber für die FDP

Die FDP stellt im 40-köpfigen Gremium zwei Stadträte, die beide nicht mehr kandidieren. Die Liberalen haben elf Kandidaten auf der Liste stehen. In Aalen gilt die unechte Teilortswahl, bei der neben 16 Plätzen aus der Kernstadt 24 aus acht Ortsteilen zu vergeben sind.

Staatsanwaltschaft ermittelt

Wegen der Veröffentlichungen ermittelt mittlerweile die Staatsanwaltschaft Ellwangen gegen den Kandidaten. Dieser hatte seinerseits eine versuchte Erpressung angezeigt. Hierzu hat die Behörde laut einem Sprecher die Wohnung eines Verdächtigen durchsucht, wobei Speichergeräte beschlagnahmt wurden.

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