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Das Sozialgericht Ulm testet Künstliche Intelligenz
Stuttgart. Gerichtsakten umfassen oft mehrere hundert oder sogar tausend Seiten. Richterinnen und Richter müssen den Inhalt der Dokumente inhaltlich vollständig erfassen, um das Anliegen der Parteien zu verstehen. Sie investieren daher viel Zeit in das Lesen und Aufbereiten der Verfahrensakten. Mit dem Projekt Akira („Allgemeine KI-Richterassistenz“) erforscht das Justizministerium Baden-Württemberg daher nun, wie die inhaltliche Zusammenfassung und juristische Vorstrukturierung der Verfahrensinhalte mittels KI unterstützt werden kann.
Durch digitale Vorarbeit sollen Richter in die Lage versetzt werden, Akteninhalte schneller korrekt und vollständig zu erfassen. Sie können sich so stärker auf die Verfahrensleitung, die rechtliche Würdigung der Akteninhalte und die persönliche Interaktion mit den Parteien konzentrieren. Im Fokus des Projekts steht zunächst die Sozialgerichtsbarkeit.
Hochkomplexe Akteninhalte mit KI aufbereiten und strukturieren
Ministerialdirektor Elmar Steinbacher sagte: „Hinter dem Projekt Akira steht die Vision, eine KI-Assistenz zu entwickeln, die auch hochkomplexe Akteninhalte aufbereiten und vorstrukturieren kann. Dies ermöglicht Justizangehörigen einen schnellen und präzisen Erstzugriff auf den Sach- und Streitstand.
Das Projekt wurde im Rahmen der Digitalisierungsinitiative der Justiz von Bund und Ländern beauftragt und wird in Zusammenarbeit mit mehreren Unternehmen durchgeführt. Neben den IT-Stellen der baden-württembergischen Justiz arbeiten auch Richterinnen und Richter des Sozialgerichts Ulm an dem Projekt mit und bringen die Perspektive der Praktiker ein.