Themen des Artikels
Um Themen abonnieren und Artikel speichern zu können, benötigen Sie ein Staatsanzeiger-Abonnement.Meine Account-Präferenzen
DAK-Report: Gesundheit und Produktivität leiden bei hohen Temperaturen
Nürnberg. Die zunehmend heißer werdenden Sommer beeinflussen nicht nur die Leistungsfähigkeit, sondern auch die Gesundheit. Dies zeigt der neue DAK-Gesundheitsreport „Gesundheitsrisiko Hitze. Arbeitswelt im Klimawandel“. Die Studienergebnisse: Über zwei Drittel der Erwerbstätigen sehen ihre Leistungsfähigkeit durch Extremtemperaturen eingeschränkt, 23 Prozent der Beschäftigten fühlen sich im Job während einer Hitzewelle stark belastet.
Die Beeinträchtigungen stiegen mit zunehmendem Alter und bei chronischen Erkrankungen. Besonders betroffen seien Pflegekräfte, dort beträgt der Anteil der stark Belasteten bei Hitze 49 Prozent und ist damit mehr als doppelt so hoch wie beim Durchschnitt aller Erwerbstätigen. Im Baugewerbe und Handwerk leiden 28 Prozent der Beschäftigten unter starken Belastungen bei Hitze.
Unproduktiv, gereizt und Schwächen bei der Konzentration
Laut der Studie gibt mehr als die Hälfte der Beschäftigten an, in heißen Zeiten nicht so produktiv zu sein (53 Prozent). Gereiztheit und Konzentrationsschwächen gaben viele als Folgen bei heißen Temperaturen an. 28 Prozent der Beschäftigten machen sich Sorgen, dass ihr Betrieb langfristig nicht ausreichend auf wiederkehrende Hitzeperioden vorbereitet ist.
„Es ist alarmierend, dass fast jeder fünfte Beschäftigte hitzebedingte Gesundheitsprobleme kennt“, sagt Volker Nürnberg, der als Experte für Betriebliches Gesundheitsmanagement den DAK-Gesundheitsreport fachlich begleitet.
Seiner Ansicht nach seien Arbeitgeber und Gesundheitsverantwortliche dringend dazu aufgerufen, Maßnahmen zum Schutz der Mitarbeitenden zu ergreifen. Der Arbeitsschutz schreibt Hilfsmittel wie Ventilatoren, Beschattungsmöglichkeiten, ausreichend Belüftung und genügend Getränke vor.
Die Gesundheit schützen und so die Wirtschaft stärken
„Beim Klima- und Hitzeschutz brauchen wir eine Bewusstseinswende und mehr Aufklärung“, fordert auch Andreas Storm, Vorsitzender des Vorstands der DAK-Gesundheit. „Das Thema muss eine Führungsaufgabe werden, um die Gesundheit der Beschäftigten zu schützen und so die Wirtschaft zu stärken.“
Volker Nürnberg fordert, dass Betriebe alle Arbeitsprozesse und -abläufe für Hitzeperioden überdenken müssten. „Ohne flexible Arbeitszeiten und die Möglichkeiten, bei allzu großer Hitze die Arbeitstätigkeiten anzupassen und auch den Arbeitsort flexibel bestimmen zu können, werden die Betriebe und ihre Belegschaften in Deutschland wohl nicht gesund durch die nächste Hitzewelle kommen“, sagt Nürnberg. (sta/rik)