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Ergebnisse, Analysen, Hintergründe

++ Bundestagswahl 2025 in Baden-Württemberg im Liveticker ++ Hagel fordert erneut Wahlrechtsreform

Die Wahl ist entschieden, es wird einen Regierungswechsel in Deutschland geben. Auch am Tag nach der Bundestagswahl halten wir Sie mit unserem Liveticker weiter auf dem Laufenden mit Analysen, Ergebnissen und Reaktionen.

Singen (Kreis Konstanz) 05.02.2025 CDU Wahlkampf - Termin mit Kanzlerkandidat der Union, Friedrich Merz (CDU), in der Stadthalle Singen, Friedrich Merz (li, CDU) mit Manuel Hagel (re, CDU)

Pressefoto ULMER / Markus Ulmer xxNOxMODELxRELEASExx)


27.02.2025: Der Bundestagswahl-Ticker ist beendet.

Hier finden Sie noch einmal die wichtigsten Artikel und Grafiken:

Bundestagswahl 2025: Baden-Württembergs neue politische Landkarte | Staatsanzeiger BW

Bundestagswahl 2025: Alle Ergebnisse aus den Wahlkreisen – interaktive Karten auch für jede Gemeinde in Baden-Württemberg | Staatsanzeiger BW

Glosse: Es ist genug für alle da | Staatsanzeiger BW

Umfragen zur Bundestagswahl: Linke legt zu, Union verliert | Staatsanzeiger BW


17:19 Uhr: Knapper geht es kaum: Der bereits hauchdünne Vorsprung der Stuttgarter Grünen-Kandidatin bei der Bundestagswahl ist nach einer Überprüfung der Stimmen sogar noch weiter geschrumpft. Mit lediglich fünf Stimmen hat die Landesbehindertenbeauftragte Simone Fischer das Kopf-an-Kopf-Rennen um das Direktmandat im Wahlkreis Stuttgart I gegen die Kontrahentin der CDU, Elisabeth Schick-Ebert, gewonnen. Das teilte der Kreiswahlausschuss der Stadt mit. (dpa)


12:35 Uhr, 25.02.2025: Das schwache Abschneiden der Grünen bei der Bundestagswahl lässt sich nach Worten von Ministerpräsident Winfried Kretschmann nicht einfach auf die Chancen der Grünen für die Landtagswahl übertragen. "Wir hatten immer eine riesige Lücke zwischen den Ergebnissen der Landtagswahl und der Bundestagswahl", sagte der Grünen-Politiker in Stuttgart. So seien die Grünen bei der Landtagswahl 2021 15,4 Prozentpunkte stärker gewesen als bei der Bundestagswahl 2021. Man könne nichts extrapolieren in die Zukunft. Stimmungen und Debatten würden sich zudem schnell drehen.

Er wisse nicht, ob es Grünen-Spitzenkandidat Cem Özdemir im Landtagswahlkampf helfe, wenn die Grünen im Bund nun in die Opposition gingen. Wenn man in der Opposition sei, könne es sein, dass nicht über einen geredet werde - wenn man in einer Regierung wie der Ampel sei, werde zwar viel über einen geredet, aber nichts Gutes, so Kretschmann. (dpa/lsw)


18:22 Uhr: Bei CDU-Chef Manuel Hagel ist der Ärger über die Auswirkungen des neuen Wahlrechts so sehr gestiegen, dass er weit zurückschaut in die Geschichte des Landes. "Zum ersten Mal seit 1871 ziehen Wahlkreisgewinner nicht ins Parlament ein", sagt er und kritisiert SPD, Grüne und FDP scharf. Wenn sich manche in den Ampelparteien die Frage stellten, wie Politikverdrossenheit entstehe, finde sich eine der Antworten im dieser "Ampel-Lotterie". Denn die entziehe "Baden-Württembergerinnen und Baden-Württembergern faktisch ihre selbstbestimmte Wahlentscheidung". Das degradiere Bürgerinnen und Bürger zu Statisten. Hagel verspicht: "Das packen wir an, wir kümmern uns zügig um die drängendsten Probleme in unserem Land und wollen auch beim Wahlrecht wieder für Nachvollziehbarkeit sorgen und die Demokratie stärken.“ (bjhw)


18:02 Uhr: In der baden-württembergischen CDU rumort es in bestimmten Regionen erheblich: Grund ist das neue Wahlrecht, das im Rhein-Neckar-Raum grenzübergreifend ausgerechnet die Verankerung der Wahlsieger in Berlin extrem ausdünnt. "Das kann so nicht bleiben", sagt der Sinsheimer Landtagsabgeordnete Albrecht Schütte. Eigentlich ist der promovierte Physiker und finanzpolitische Sprecher der CDU-Fraktion Freund kniffliger mathematischer Problemen. In der Frage der Wahlrechtsreform weiß er, dass die von Friedrich Merz angekündigte Reform der Reform so einfach nicht sein wird. Die jahrzehntelange Diskussionen, an denen sich sogar Wolfgang Schäuble in seiner Zeit als Bundestagspräsident die Zähne ausgebissen hatte, belegen, dass es eine allumfassende Zufriedenheit niemals geben kann. Aus Schüttes Sicht ebenfalls unmöglich ist aber, wenn direkt gewählte Abgeordnete nicht im Bundestag landen. "Das verstehen die Leute nicht", sagt er. Viele entsetze Reaktionen seien bei ihm eingelaufen. Solch ein Wahlrecht werde nicht akzeptiert. Betroffen sind neben den Wahlkreisen Mannheim, Heidelberg und Rhein-Neckar, im Großraum auch Ludwigshafen-Frankenthal und weiter gefasst noch Darmstadt, Mainz und Frankfurt. (bjhw)


17:43 Uhr: Drei Forderungen formuliert der Städtetag Baden-Württemberg an eine neue Regierung. Sie müsse die kommunalen Finanzen nachhaltig sichern und Aufgaben und Finanzierung neu ordnen. Unnötige Bürokratie sei abzubauen, damit Kommunen mehr Gestaltungsfreiheit haben. Und, so fordert Hauptgeschäftsführer, Ralf Broß als Drittes, Infrastruktur, Bildung und Klimaschutz seien zu stärken. Sein Rat an die Handelnden, sich schnell zu einer neuen Regierung formieren sollen: "Die Probleme unseres Landes entschlossen und verlässlich auf dem Boden des Grundgesetzes anzugehen, entzieht den extremen Rändern und ihrer Demokratiefeindlichkeit den Nährboden." (wab)

Den Beitrag hierzu finden Sie online: Kommunalverbände setzten auf eine schnelle Regierungsbildung | Staatsanzeiger BW


17:22 Uhr: Durch die neue Wahlrechtsregelung und die sogenannte Zweitstimmendeckung können sechs Kandidatinnen und Kandidaten mit Erststimmenmehrheit in den Wahlkreisen nicht in den Bundestag einziehen. Betroffen sind die Wahlkreise 259 Stuttgart II, 274 Heidelberg, 275 Mannheim, 277 Rhein-Neckar, 282 Lörrach-Müllheim und 290 Tübingen. Über die Landeslisten der Parteien wurden 47 baden-württembergische Bewerberinnen und Bewerber gewählt. Insgesamt kommen 29 Abgeordnete von der CDU, 19 von der AfD, 13 von der SPD,12 von den GRÜNEN und sechs von den Linken. Die Angaben beantworten auch zwei noch offene Fragen: Anna Christmann hat für die Grünen in Stuttgart die Rückkehr nach Berlin nicht geschafft, der Heilbronner MdB Alexander Throm bleibt dagegen im Bundestag. (bjhw)


17:21 Uhr: Das Statistische Landesamt hat einen ersten detaillierten Überblick über ganz Baden-Württemberg geliefert: Nach den vorläufigen Ergebnissen der Bundestagswahl werden 79 der 630 Bundestagsabgeordneten aus dem Südwesten kommen, darunter befinden 53 Männer und 26 oder knapp 33 Prozent Frauen. Im neuen Bundestag insgesamt sitzen 67,6 Prozent Männer und nur 32,4 Prozent Frauen. Aus Baden-Württemberg wurden nach den vorgelegten Zahlen 32 Direktkandidatinnen und -kandidaten in den Wahlkreisen gewählt. (bjhw)


16:32 Uhr: Es ist der Tag der Rückzuge. Marco Buschmann, der FDP-Generalsekretär, will nicht mehr weiter machen. Wer soll die FDP führen? Wolfgang Kubicki wollte sich eigentlich zurückziehen, aber offenbar haben ihn viele in der Partei bedrängt, von Christian Lindner zu übernehmen: "Ich denke darüber nach", sagt er in der ARD. Bei den Grünen will Kanzlerkandidat Robert Habeck "keine führende Rolle mehr" einnehmen. Mal schauen, was sich in den nächsten Tagen noch personell tut. (bin)


16:28 Uhr: Der Deutsche Mieterbund Baden-Württemberg äußert Besorgnis über die vorläufigen Wahlergebnisse und fordert die künftigen Regierungsparteien auf, sich verstärkt für Mieterschutz und bezahlbaren Wohnraum einzusetzen. Rolf Gaßmann, Landesvorsitzender des Deutschen Mieterbundes Baden-Württemberg, betont die Notwendigkeit, die Mietpreisbremse auf Bundesebene zu verlängern, um weitere Mietsteigerungen zu verhindern. Er plädiert für ein Gesamtkonzept, das unter anderem die Absenkung der Kappungsgrenze bei Mieterhöhungen und die Reform des Mietwucher-Paragraphen beinhaltet. Gaßmann unterstreicht die Dringlichkeit eines erhöhten Investitionsprogramms für den bezahlbaren Wohnungsbau, um mehr Sozialwohnungen und bezahlbare Mietwohnungen zu schaffen. Nur mit einem umfassenden Ansatz und vollem Einsatz könne man die Herausforderungen auf dem Wohnungsmarkt bewältigen, so der Landesvorsitzende. (bin)


16:22 Uhr: Die FDP hat vor allem bei jüngeren Wählern Prozentpunkte eingebüßt – 20 Prozent im Vergleich zu 2021 bei den 18- bis 24-Jährigen und 13 Prozent bei den 25- bis 34-Jährigen. Die Linke wurde dagegen vor allem von jungen Menschen – rund ein Viertel der Wähler zwischen 18 und 24 Jahren und 12 Prozent der 25- bis 34-Jährigen – gewählt. Das zeigen Zahlen von infratest dimap. (ecc)


16:12 Uhr: Nach einer Auswertung der Bundeswahlleiterin werden im neuen Bundestag voraussichtlich weniger Frauen sitzen als vorher: 204 weibliche Abgeordnete entsprechen einer Frauenquote von 32,4 Prozent – im vorherigen Bundestag waren etwa 35 Prozent der Abgeordneten Frauen. (ecc)


15:52 Uhr: Simone Fischer (Grüne), die Nachfolgern von Cem Özdemir im Wahlkreis Stuttgart I, hat es fast geschafft. Laut Stadtverwaltung wird es keine Neuauszählung des denkbar knappen Ergebnisses geben, um nochmals zu prüfen, ob sie tatsächlich mit einen Vorsprung von 16 Stimmen vor der CDU-Kandidatin Elisabeth Schick‐Ebert ihr Direktmandat gewonnen hat. "Stattdessen überprüfen Mitarbeitende des Statistischen Amts in Vorbereitung auf den Kreiswahlausschuss die Niederschriften sämtlicher Wahlbezirke", heißt es in der Mitteilung weiter. Auch würden alle Beschlüsse der allgemeinen Wahlvorstände und der Briefwahlvorstände überprüft, so wie es Paragraph 39 Bundeswahlgesetz vorsehe. Ziel sei, die Vorschriften des Bundeswahlgesetzes einheitlich auszulegen. Dabei könnten sich abweichende Wertungen ergeben – jedoch minimal, wie die Erfahrungen zeigen: Als Beispiel werden vier Erststimmen aus dem Jahr 2021 genannt, die fälschlicherweise zunächst als ungültig gewertet wurden. (bjhw)


15:37 Uhr: Der Tübinger Rechtsextremismusforscher Rolf Frankenberger sieht das Wahlergebnis der AfD als alarmierendes Zeichen. Dass eine in Teilen rechtsextreme Partei mit fast 21 Prozent der Stimmen zweitstärkste politische Kraft in Deutschland geworden ist, sei eine beunruhigende Entwicklung, sagte Frankenberger der Katholischen Nachrichten-Agentur.
Völkisches, nationalistisches Gedankengut sei wieder hoffähig und werde durch die Präsenz der AfD in den Parlamenten und den Medien immer weiter normalisiert. Jetzt werde auch in den Wahlergebnissen deutlich, "dass Rechtsextremismus ein gesamtdeutsches Problem ist, das sich nicht 'in den Osten abschieben' lässt", so der Tübinger Wissenschaftler. (sta)


Foto: Bernd Weißbrod

15:20 Uhr: Gemeindetagspräsident Steffen Jäger fordert von der neuen Regierung, staatliches Handeln zurückzufahren. „Deutschland muss sich ehrlich machen und sich auf das Wesentliche fokussieren. Das gilt für Parlament und Regierung." Gerade der fürsorgende Staat habe sich zu einem "staatlichen Gemischtwarenladen" entwickelt, der die Handlungsfähigkeit auf allen Ebenen einschränke. Deshalb müsste es eine Prioritätensetzung geben, auch weil Herausforderungen wie Verteidigung, Infrastruktur und Klimaschutz massive Finanzmittel in den kommenden Jahren binden werden. 
Die Kommunen, so Jäger, hofften auf eine schnelle Regierungsbildung und auf eine Politik, die losgelöst von parteipolitischen Festlegungen die Probleme anpacke. Der Präsident des Gemeindetags Baden-Württemberg erinnert gegenüber dem Staatsanzeiger an den hohen Aufwand, den eine vorgezogene Bundestagswahl für die Verwaltung mit sich bringe, und dankt den Wahlhelfern sowie den Verwaltungsmitarbeitern für ihr Engagement. (wab)


15:12 Uhr: Auch der Stuttgarter IHK-Präsident Claus Paal erwartet eine "zügige Regierungsbildung und einen entschlossenen Neustart."  Die Zukunft des Standorts Deutschland und Europa hängt für Paal entscheidend von mutigen Reformen und einer konsequenten Wachstumsagenda ab. „Wir erwarten, dass eine neue Bundesregierung dies rasch umsetzt und ihre Überzeugungen auch selbstbewusst gegenüber der EU vertritt," betont der IHK-Präsident, der auch Vizepräsident des BWIHK ist. (sta)


15:09 Uhr: Der Präsident der Industrie- und Handelskammer Reutlingen, Ottmar Erbe, fordert einen Turbo für die Regierungsbildung. „Wir hatten seit dem Herbst keine voll handlungsfähige Regierung mehr, deswegen ist die Erwartung der Unternehmerinnen und Unternehmer, dass die Koalitionsverhandlungen schnell gehen," betont der Tübinger Unternehmer, der bis zum Herbst vergangenen Jahres auch Präsident des Kammerdachverbandes BWIHK war. (sta)


15:04 Uhr: Nach FDP-Chef Christian Lindner zieht auch der designierte Generalsekretär Marco Buschmann Konsequenzen aus dem Debakel der Liberalen bei der Bundestagswahl und zieht sich von dem Posten zurück. "Dieses Wahlergebnis blieb weit hinter unseren Ansprüchen zurück. Und deshalb habe auch ich mich entschieden, dass jetzt Platz sein muss und Zeit sein muss für neue frische Köpfe", sagte Buschmann in Berlin. Verantwortung für das Wahlergebnis trage nicht nur der Vorsitzende, sondern auch der Generalsekretär. (dpa)


14:57 Uhr: An zehntausenden Haustüren im Land sei in den vergangenen Wochen geklingelt worden, berichtet die Landesgeschäftsführerin der Linken, Lisa Neher, in Stuttgart, "das Wahlergebnis ist für uns in Baden-Württemberg das Comeback des Jahres". Und das Beste seit 2009 mit einer, im Vergleich zu 2021, Verdoppelung der Zweitstimmen. Ihre Partei habe vor Ort bewiesen, dass Politik nah bei den Menschen sein könne "und sich wirklich für die drängenden Probleme interessiert".
Als weitere Erfolgsfaktoren nennt Neher die "konsequent antifaschistische Position und den Fokus auf Mieten in Baden-Württemberg zu legen". Das Ergebnis vom Sonntag, hofft Neher, sei "erst der Anfang, denn mit dieser neuen Verankerung werden wir 2026 in den Landtag einziehen". In der Wählerschaft unter 25 Jahren lag die Linke nach den Detail-Auswertungen von Infratest-dimap mit 24 Prozent in Baden-Württemberg vor der AfD (18 Prozent) auf Platz eins.  (bjhw)


Foto:  Bernd Weißbrod

14:55 Uhr: Das Ergebnis der Bundestagswahl ist aus Sicht des Verbandes Unternehmer Baden-Württemberg (UBW) ein klarer Auftrag an die Union, einen deutlichen politischen Kurswechsel einzuleiten. Nie zuvor habe eine Bundesregierung in nur drei Jahren so viel Rückhalt verloren und Vertrauen verspielt wie die Ampelkoalition, sagt UBW-Hauptgeschäftsführer Oliver Barta am Montag. Barta sieht in der Möglichkeit, eine Zwei-Parteien-Koalition zu bilden, die Chance "zügig eine Koalition zu bilden, sich dabei auf die wesentlichen Aufgaben zu konzentrieren und sich nicht in politischen Detailfragen zu verlieren." Der Fokus müsse dabei auf einer Wirtschaftspolitik liegen, die die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts wieder deutlich verbessert und Wachstumskräfte entfesselt.  (sta)


14:46 Uhr: In Grömbach im Landkreis Freudenstadt holte die AfD mit 43,7 Prozent der Zweitstimmen das mit Abstand höchste Ergebnis im Land. In der Gemeinde mit rund 600 Einwohnern kam die CDU auf rund 31 Prozent der Zweitstimmen. Im Vergleich dazu kommt aus Merzhausen in der Nähe von Freiburg das schwächste Ergebnis für die AfD. Dieses liegt mit 6,5 Prozent klar unter dem Landesdurchschnitt von 19,8 Prozent. In Merzhausen haben die Grünen mit 33,2 Prozent gleichzeitig ihr stärkstes Zweitstimmenergebnis erzielt. (stam)


14:38 Uhr: Die SPD-Bundesvorsitzende Saskia Esken hat in ihrem Wahlkreis Calw gerade mal 12,6 Prozent der Erststimmen eingefahren, nach 16,9 Prozent im Jahr 2021. Und nach dem bundesweiten historisch schlechten Ergebnissen ist Esken ohnehin angeschlagen. Die SPD auch weiterhin zu führen, kann sie sich dennoch vorstellen. Sie habe fünfeinhalb Jahre an der Geschlossenheit "und an der breiten und tiefen Verankerung der Partei auch in sich selbst gearbeitet". Und das, so die 63-Jährige vor Medienvertretern, "gedenke ich auch weiter zu tun".  (bjhw)


14:36 Uhr: CDU-Vorsitzender Friedrich Merz will schnell mit der Regierungsbildung beginnen und erste Gespräche mit SPD-Chef Lars Klingbeil führen. (ecc)


Foto: dpa/Christoph Schmidt

14:27 Uhr: Der CDU-Landeschef von Baden-Württemberg, Manuel Hagel, ist sauer. Das neue Wahlrecht für den Bundestag hat bewirkt, dass sechs direkt gewählte Kandidaten der CDU im Land nicht in den Bundestag einziehen werden. "Dieses schräge Wahlrecht der Ampel-Koalition ist gegen jeden gesunden Menschenverstand und ist gegen das Gerechtigkeitsempfinden der Menschen. Das Beispiel Baden-Württemberg zeigt doch klar, dass die Wahlentscheidung der Bürgerschaft in zu vielen Wahlkreisen ignoriert wird", wettert Hagel. Er spricht von einem "Schlag ins Gesicht der Menschen". Und er verspricht: Die CDU wolle beim Wahlrecht wieder für Nachvollziehbarkeit sorgen. (schl)


14:26 Uhr: In den vergangenen Monaten konnte Kultusministerin Theresia Schopper (Grüne) in Berlin auf die Unterstützung ihres Parteifreunds Cem Özdemir setzen, der – überraschend nach dem Aus der Ampel – neben dem Landwirtschafts- auch das Bundesbildungsministerium übernahm. Jetzt muss sie hoffen, dass dessen Wirken nicht ohne Folgen bleibt. Özdemir hatte die monatelange Hängepartie um den Digitalpakt 2.0 beendet und eine Einigung zwischen Bund und Ländern zu Stande gebracht. „Die ist jetzt zügig finanziell abzusichern“, verlangt Schopper. Grundsätzlich sieht die erste grüne Kultusministerin in der Landesgeschichte die nächste Bundesregierung vor "den gleichen drängenden Aufgaben“ der bisherigen. Die Zukunft der Kinder und Jugendlichen gehöre „ganz oben auf die Agenda, hier allen voran die Sprachförderung“. Im Besonderen müsse es um den Anfang der Bildungslaufbahn gehen und darum, Kinder aus sozial benachteiligten Familien zu unterstützen. "Der Bund" sagt sie, "sollte daher dauerhaft in die Kitaqualität investieren, sich noch mehr am schulischen Ganztag beteiligen und hier insbesondere auch die Finanzierung der Betriebskosten in den Blick nehmen." (bjhw)


14:25 Uhr: Für die baden-württembergische CDU sind sieben Direktkandidatinnen am gestrigen Sonntag angestreten. "Insgesamt werden fünf weibliche Abgeordnete auch im neuen Bundestag vertreten sein", so Susanne Wetterich, die Landesvorsitzende der Frauen-Union. Dies seien Nina Warken, die im Wahlkreis (Odenwald-Tauber) das beste Erststimmenergebnis im Land erzielt habe, Maria-Lena Weiss (Rottweil-Tuttlingen), Ronja Kemmer (Ulm), Christina Stumpp (Waiblingen) und Inge Gräßle (Backnang-Schwäbisch Gmünd). Kein Mandat aufgrund des neuen Wahlrechts erhielt Melis Sekmen in Mannheim. Elisabeth Schick-Ebert habe außerdem den ersten Platz im Wahlkreis Stuttgart I um gerade mal 16 Stimmen verpasst.
"Wir sind uns der Verantwortung bewusst, die jetzt vor uns liegt, und wir werden alles daransetzen, dass es in Deutschland wieder vorangeht und für die Familien endlich wieder etwas passiert". verspricht Wetterich in einer ersten Stellungnahme: "Leistung muss sich für Frauen lohnen, Familien gestärkt, Kinder besser gefördert werden, und der Schutz vor Gewalt muss selbstverständlich sein." Wieder keinerlei Einfluss auf die Zusammensetzung der Landesgruppe im neuen Bundestag hat die Landesliste der Südwest-CDU. Regelmäßig lobt auch die Frauen-Union die vielen Kandidatinnen auf den vorderen Plätzen. Regelmäßig kommen die aber nicht zum Zuge, weil das Wahlergebnis bereits durch direkt gewählte Kandidaten ausreichend abgebildet ist. (bjhw)


14:23 Uhr: Der Blick auf die zweiten Sieger vor Ort: In 31 der 38 baden-württembergischen Wahlkreisen ist die „Alternative für Deutschland“ (AfD) zweitstärkste politische Kraft hinter der CDU geworden. In den Wahlkreisen Freiburg, Karlsruhe oder Heidelberg liegt die CDU hinter den Grünen, in Mannheim die SPD hinter der CDU. Insgesamt hat die AfD die größten Zuwächse bei der Bundestagswahl eingefahren mit der glatten Verdoppelung im Land – von 10,4 auf 20,8 Prozent. (bjhw)


Dr. Inge Gräßle (CDU) während einer Wahlkampfveranstaltung im Essinger Schlossgarten.
Foto: dpa/Christian Wiediger/Ostalb Network

14:19 Uhr: Wenige haben mehr parlamentarische Erfahrung im Land als Inge Gräßle. Die Bundestagsabgeordnete seit 2021 aus dem Wahlkreis Backnang-Schwäbisch Hall saß schon im baden-württembergischen Landtag (1996 bis 2004) und im Europaparlament (2004 bis 2019), unter anderem als mächtige Haushälterin. Aus dem Wahlergebnis liest sie "eine fundamentale, politisch-kulturelle Verschiebung" ab, "weg von Links-Grün hin zu einer Überzeugungswahl für die AfD". Letzteres kann sie im eigenen Wahlkreis belegen: Die AfD-Erst- und Zweitstimmen lägen nah beieinander. Von 34 Gemeinden führe in den vier kleinsten die AfD bei den Erststimmen, bei den Zweitstimmen kämen noch zwei weitere kleine Orte hinzu. "Der ländliche Raum darf aber nicht an die AfD fallen", verlangt Gräßle, "deshalb ist eine Änderung im Umgang mit der illegalen Migration extrem wichtig."
Grundsätzlich sieht sie die Mitte "erodiert", die Ampelregierung sei Geschichte – "FDP weg, SPD halbiert, Grüne auf Kernwähler reduziert". Erstmals seit vielen Jahren habe die Union dagegen die Themen setzen können und eigene Positionen behauptet. Das sei von Wählerinnen und Wähler durchaus honoriert worden. "Extrem fragwürdig" beurteilt Gräßle im Gespräch mit dem Staatsanzeiger "die zwiespältigen Signale der Ampel in Sachen illegale Migration", denn die hätten zu einer starken Polarisierung geführt: "Sie haben die Linke groß gemacht mit den Demos gegen rechts." Das starke AfD-Ergebnis gehe auch auf "die intensiven Beschäftigung von Rot-Grün mit der AfD zurück". Für die Zukunft empfiehlt sie, "eigene Positionen klar und groß zu machen".  (bjwh)


13:45 Uhr: Nach dem Stimmenverlust seiner Partei will Bundeskanzler Olaf Scholz seine Arbeit als Kanzler "ordentlich zu Ende" führen und betonte, wie wichtig ihm das sei. Für das "bittere Wahlergebnis" seiner Partei trage er die Verantwortung. Dabei werde die SPD dringend gebraucht – als Kämpferin für Demokratie und Recht, aber auch als Stimme für diejenigen, die auf Gerechtigkeit und ein gutes Miteinander angewiesen seien. (ecc)


13:42 Uhr: Die AfD ist in Baden-Württemberg wie bundesweit zweitstärkste Kraft. Gewählt wurde sie vor allem von in der Altersgruppe von 35 bis 44 Jahren und von Männern – die Partei bekam etwa ein Viertel aller Stimmen von männlichen Wählern in Baden-Württemberg. (ecc)


13:40 Uhr: In Baden-Württemberg wurde die SPD vor allem von älteren Menschen über 70 Jahren gewählt. In dieser Altersgruppe waren es 23 Prozent, mehr als in allen anderen. Am wichtigsten für ihre Wahlentscheidung war laut SWR das Programm der Partei. (ecc)


EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas in Brüssel.
Foto: dpa/Dursun Aydemir/Anadolu

13:02 Uhr: Die Europäische Union hofft nach der Bundestagswahl auf eine schnelle Regierungsbildung in Deutschland. Das sei wegen zahlreicher Grundsatzentscheidungen in Europa nötig, sagte die EU-Außenbeauftragte Kallas laut dem SWR. Betroffen seien Themen wie Sicherheit, Verteidigung und Unterstützung der Ukraine, aber auch Wirtschaft, Energie und Mobilität. (ecc)


12:53 Uhr: Dass ein Wahlkreis nicht durch einen Abgeordneten vertreten ist - in Baden-Württemberg betrifft das die Wahlkreise Stuttgart II, Tübingen und Lörrach-Müllheim - ist verfassungskonform. Das hat das Bundesverfassungsgericht entschieden.
Wenn eine Partei mehr Direktmandate erzielt als ihr nach den Zweitstimmen im Land Sitze im Bundestag zustehen, dann können die Direktkandidaten mit den niedrigsten Ergebnissen nicht in den Bundestag einziehen. Grund ist die Wahlrechtsreform, auf die sich SPD, Grüne und FDP in der zurückliegenden Legislatur geeinigt hatten. In Baden-Württemberg trifft dies sechs Abgeordnete der CDU. Hintergrund ist, dass die Zahl der Bundestagsmandate gedeckelt wurde. Zuvor war die Zahl der Abgeordneten im Bundestag durch Ausgleich- und Überhangmandate weiter gestiegen, so dass der Bundestag inzwischen zum größten demokratisch gewählten Parlament wurde. Mit der Reform sollten sowohl Kosten gespart als auch die Parlamentsarbeit effizienter werden. Zuletzt waren die Abstimmungen zwischen den Fraktionen zum Teil sehr aufwändig geworden. (schl)


12:46 Uhr: Der Freiburger Politikwissenschaftler Sebastian Jäckle sieht trotz des Unmuts bei der CDU durch das neue Wahlrecht bei der Bundestagswahl keine Partei systematisch benachteiligt. "Das Gesamtergebnis benachteiligt keine Partei in Bezug auf die Zweitstimmen", sagte der Politologe auf dpa-Anfrage. (dpa/lsw)


12:45 Uhr: Neben den drei Wahlkreisen, die keinen Abgeordneten nach Berlin schicken werden, gibt es drei weitere Wahlkreise, die keinen Direktkandidaten haben werden. Sie werden aber von Kandidaten der Landeslisten vertreten. Heidelberg durch jeweils einen Abgeordneten von Grünen, AfD und Linken. Mannheim durch Abgeordnete von SPD, AfD und Linken, sowie der Wahlkreis Rhein-Neckar durch Abgeordnete von SPD und AfD. (schl)


12:38 Uhr: Aus dem Wahlkreis Stuttgart I ziehen voraussichtlich zwei Abgeordnete in den Bundestag ein: Die Wahlkreissiegerin Simone Fischer (Grüne) und über die Landesliste Luigi Pantisano (Linke), aus dem Wahlkreis Stuttgart II wird es keine Abgeordneten geben. Stuttgarts OB Frank Nopper (CDU) ist es wichtig, dass die Abgeordneten die "Stuttgarter Stimme" im Bundestrag vertreten werden, vor allem bezüglich des Rosensteinquartiers, berichtet der SWR. (ecc)


Stephan Burger, Erzbischof von Freiburg. Foto: dpa/Jason Tschepljakow

12:35 Uhr: Der Freiburger Erzbischof Stephan Burger zeigt sich beunruhigt über den Ausgang der Bundestagswahl. Das berichtet der SWR. Das Ergebnis zeige die Polarisierung der Gesellschaft, so Burger, und diese Entwicklung sehe er mit großer Sorge. Um Lösungen für Probleme zu finden, müssten verschiedene Akteure miteinander im Gespräch bleiben können, das Abdriften in Extreme gefährde dagegen die Kompromissfähigkeit und den Zusammenhalt. (ecc)


12:32 Uhr: Der Landkreistag Baden-Württemberg fordert nach der Bundestagswahl eine Reform des Sozialstaats. Damit will der Verband diesen nicht abschaffen, sondern dauerhaft erhalten, so Landkreistagspräsident Joachim Walter. "Soziale Transferleistungen etwa müssen so gestaltet werden, dass sich Erwerbsarbeit stärker lohnt", sagt der Tübinger CDU-Landrat gegenüber dem Staatsanzeiger. Bei der Migrationsbegrenzung brauche es rasch sichtbare Fortschritte. Hier gebe es eine klare Erwartungshaltung der Bevölkerung, meint Walter. 
Dringlich sei der höhere kommunale Anteil am Umsatzsteueraufkommen. Bislang geht in die Kassen von Städten, Gemeinden und Landkreise zwei Prozent des Aufkommens. Nach Walters Vorstellung sollen es sechs Prozent sein. Positiv bewertet Walter die hohe Wahlbeteiligung sowie die Chance auf eine stabile Zweier-Koalition: "Eine solche braucht es angesichts der gewaltigen Herausforderungen von außen und im Inneren mehr denn je."  (wab)


12:12 Uhr: In Baden-Württemberg gibt es drei Wahlkreise ohne gewählte Abgeordnete. Das sind Stuttgart II, Lörrach-Müllheim und Tübingen. Hier hat das Ergebnis des gewählten Direktkandidaten der CDU nicht für den Einzug in den Bundestag gereicht. Zugleich gab es niemanden auf der Landesliste der übrigen Parteien mit einem aussichtsreichen Listenplatz.

Warum es Wahlkreise ohne Abgeordnete geben kann? Mehr zur Wahlrechtsreform: Wie sich das neue Wahlrecht auswirkt


12:10 Uhr: Nach dem äußerst knappen Wahlsieg der Grünen mit nur 16 Stimmen Vorsprung wird es im Wahlkreis Stuttgart I keine Neuauszählung geben. Das hat die Stadt auf Anfrage mitgeteilt. Bei der Bundestagswahl hatte die Kandidatin der Grünen das Direktmandat für den Bundestag nach dem vorläufigen Endergebnis verteidigt. 
Dennoch ist bei Wahlsiegerin Simone Fischer (Grüne) ebenso wie bei ihrer CDU-Kontrahentin Elisabeth Schick-Ebert noch Geduld gefragt. Denn standardmäßig werden laut Stadt die Stimmzettel überprüft, die als ungültig gewertet worden sind oder bei denen ein Beschluss notwendig war.
Nach dem vorläufigen Endergebnis erhielten sowohl Fischer als auch Schick-Ebert 28,3 Prozent der abgegebenen Erststimmen. Die Stadt hatte bereits am Wahlabend betont, es könne noch leichte Veränderungen geben, wenn das amtliche Endergebnis vorliege. Der Kreiswahlausschuss stellt die endgültigen Zahlen erst am Dienstagnachmittag fest. (dpa/lsw)


Kommentar zur Bundestagswahl: Jetzt sind pragmatische Lösungen für die Probleme gefragt


11:51 Uhr: Viele Fachleuten sind sich in ihrer Bewertung und Analyse der Bundestagswahl einig: Die Grünen, 2021 noch große Gewinner, konnten mit ihrem Thema nicht durchdringen – vor allem mit ihren Angeboten im Kampf gegen die Erderwärmung. Die richten sich aber nicht nach Wahlergebnissen, weiß auch Baden-Württembergs Umweltministerin Thekla Walker (Grüne). "Als Energieministerin hoffe ich, dass die Bundes-CDU ihre Polemik gegen Energiewende und Heizungsförderung nun eintauscht gegen Sacharbeit", verlangt sie. Denn Industrie, Verbraucherverbände, Handwerk, Energiewirtschaft hätten unisono vor der Wahl betont, dass sie Planungssicherheit wollen und brauchen. Und diese Planungssicherheit müsse jetzt eine künftige Bundesregierung liefern. (bjhw)


Robert Habeck (Grüne) bei einer Pressekonferenz nach der Bundestagswahl.
Foto: dpa/REUTERS/Lisi Niesner

11:15 Uhr: In Berlin ringt die Grünen-Spitze am Tag nach der Wahl um die künftige Ausrichtung. Franziska Brantner und ihr Mitvorsitzender Felix Banaszak wollen die Grünen weiterführen. Noch-Vizekanzler Robert Habeck kündigte eine "Neuaufstellung der Partei in neuer Rolle" an und dass er selber keine führende Rolle mehr anstrebe.  (bjhw)


11:12 Uhr: Franziska Brantner, die Grünen-Bundesvorsitzende aus Baden-Württemberg, die ihr Heidelberger Direktmandat an die CDU verloren hat, will den Einflus ihrer Partei aus den Ländern heraus stärken, um auf diese Weise "unserer Verantwortung gerecht zu werden". Und sie verspricht, "verantwortungsvoll aus der Opposition heraus zu arbeiten", gerade mit dem Blick darauf, dass der künftige Bundeskanzler Friedrich Merz "sehr viele vollmundige Versprechen" gemacht hat. Ihre Grünen stünden "für Klima, für die Menschen, die bereit sind, die Zukunft anzugehen, für die, die Humanität und Ordnung verbinden und nicht auf eine Seite runterkippen wollen". (bjhw)


11:05 Uhr: Die CDU versteht Baden-Württemberg als ihr Stammland. Dort, wo Winfried Mack daheim ist, manifestiert sich die Stärke seit Gründung des Südweststaats ganz besonders. In seiner Reaktion auf das Bundestagswahl-Ergebnis freut sich der Aalener Landtagsabgeordnete und frühere stellvertretende Landesvorsitzende dementsprechend über das Abschneiden seiner Partei. Er verlangt aber auch, "ungelöste Probleme konsequent anzugehen". Denn von diesen lebe die AfD. Deshalb habe sie selbst auch kein Interesse daran, Probleme zu lösen: "Sie will Protest schüren." Daneben müsse "die falsche und scheinheilige Propaganda der AfD enttarnt werden, denn mit ihrer Putin-Nähe gefährdet sie Frieden und Freiheit in Europa", so der Wirtschaftsexperte seiner Fraktion. (bjhw)


Annette Widmann-Mauz, Vorsitzende der Frauen-Union
Foto: dpa/dts-Agentur

11:03 Uhr: Annette Widmann-Mauz, die Vorsitzende der Frauen-Union, freut sich am Tag danach nicht nur über das Abschneiden ihrer CDU. Sie erinnert auch daran, dass sich der Überfall Russlands auf die Ukraine zum dritten Mal jährt: "Während die Ukrainerinnen und Ukrainer ihre Freiheit weiter unermüdlich verteidigen, beabsichtigt Donald Trump das Land in einen Waffenstillstand zu zwingen." Eine neue CDU-geführte Bundesregierung werde alles in ihrer Macht stehende tun, dabei nicht tatenlos zuzusehen.
Die scheidende Tübinger MdB hatte ihr Mandat seit 2002 stets direkt gewonnen. Ihr Nachfolger Christoph Daniel Naser wird auf Grund des neuen Wahlrechts trotz Direktmandat nicht in den Bundestag einzuziehen.
Widmann-Mauz war eine jener Unionsabgeordneten, die Ende Januar an der umstrittenen Abstimmung im Bundestag über das Zustrombegrenzungsgesetz nicht teilgenommen und auf diese Weise dessen Scheitern mitbefördert haben. (bjhw)


10:54 Uhr: In Berlin ringt die FDP um Kurs und Vorsitz in der außerparlamentarischen Opposition. In Baden-Württemberg kann Landes- und Fraktionschef Hans-Ulrich Rülke immerhin auf das beste Ergebnis bundesweit verweisen – "auch wenn wir nicht zufrieden sind". Die Lage der Bundespartei bewertet er auf Staatsanzeiger-Anfrage als "schwierig". Da werde Aufbauarbeit zu leisten sein. "Nicht euphorisch, aber zuversichtlich" blickt der Liberale dagegen in Richtung Landtagswahl 2026. Bereits mehrfach hat Rülke klar gemacht, dass er eine schwarz-gelbe Koalition anstrebt, angeführt von einem künftigen Ministerpräsident Manuel Hagel (CDU). Das Ergebnis von gestern zu Grunde gelegt, kämen die beiden Partei auf 37,2 Prozent, davon 31,6 für die CDU und 5,6 Prozent für die Südwest-FDP.   (bjhw)


10:25 Uhr: Der Präsident des Baden-Württembergische Industrie- und Handelskammertags (BWIHK), Jan Stefan Roell, sieht das Ergebnis der Bundestagswahl als klares Signal für ein "Kein 'weiter so' in der Bundespolitik". Der Ulmer Unternehmer fordert: "Entweder wir überwinden jetzt den längsten Abschwung in der Geschichte der Bundesrepublik, finden Lösungen für die handfeste Strukturkrise – oder unser Standort wird absehbar international abgehängt."
Grundlage für die Wirtschaftswende sei eine Regierung mit stabilen Mehrheiten und dem gemeinsamen Willen, die drängenden Handlungsfelder ohne Streitereien klar zu priorisieren. Der Spitzenverband der zwölf Industrie- und Handelskammern im Land erwartet ein Sofortprogramm für mehr Wachstum.  Dazu zählt er ein höheres Tempo durch eine Beschleunigung von Verfahren und Deregulierung, bezahlbare und sichere Energieversorgung, mehr passend qualifizierte Fachkräfte und bessere Arbeitsanreize sowie Entlastungen bei Steuern und Abgaben. (sta)


10:08 Uhr: Bei der Bundestagswahl im Wahlkreis Stuttgart II hat Maximilian Mörseburg für die CDU zwar die meisten Erststimmen errungen, den Einzug in den Bundestag aber verpasst. Mörseburg kam auf 30,4 Prozent der abgegebenen Stimmen, wie aus dem vorläufigen Ergebnis der Bundeswahlleiterin hervorging.
Mörseburg sitzt seit 2021 im Bundestag und ist dort Parteiobmann im Ausschuss für Kultur und Medien. (dpa/lsw)


10:05 Uhr: Nach ihrem Wechsel von den Grünen zur CDU hat Melis Sekmen den Wahlkreis Mannheim bei der Bundestagswahl knapp gewonnen – wird wegen des neuen Wahlrechts aber nicht in den Bundestag einziehen. Das teilte die Bundeswahlleiterin mit. Die 31-Jährige erhielt 24,7 Prozent der Erststimmen, wie aus dem vorläufigen Ergebnis für den Wahlkreis hervorging. (dpa/lsw)


10:03 Uhr: Trotz des Siegs im Wahlkreis Heidelberg zieht CDU-Kandidat Alexander Föhr wegen des neuen Wahlrechts nicht in den Bundestag ein. Föhr erhielt am Sonntag 29,16 Prozent der Erststimmen, wie aus dem vorläufigen Ergebnis für den Wahlkreis hervorging. Föhr lag in Heidelberg vor Grünen-Chefin Franziska Brantner, die bei der Wahl 2021 das Direktmandat gewonnen hatte. Brantner kam auf 27,74 Prozent.  (dpa/lsw)


10:01 Uhr: Der CDU-Kandidat Moritz Oppelt hat bei der Bundestagswahl den Wahlkreis Rhein-Neckar klar gewonnen – zieht aber aufgrund des neuen Wahlrechts nicht in den Bundestag ein. Das teilte die Bundeswahlleiterin mit. Der 36-Jährige holte nach dem vorläufigen Ergebnis für den Wahlkreis 34,4 Prozent der Stimmen. (dpa/lsw)


09:56 Uhr: Der Kanzlerkandidat der Union, Friedrich Merz, will bis Ostern eine Regierung bilden. Das habe er nach dem Wahlsieg der Union angekündigt, meldet der SWR. Eine Zusammenarbeit mit der AfD schließe er weiter aus. (ecc)


09:51 Uhr: Trotz des Siegs im Wahlkreis Lörrach-Müllheim darf CDU-Kandidat Stefan Glaser wegen des neuen Wahlrechts nicht in den Bundestag einziehen. Der 34-Jährige erhielt 33,2 Prozent der Erststimmen, wie aus dem vorläufigen Ergebnis für den Wahlkreis hervorging. Das reicht nach Angaben der Bundeswahlleiterin aber nicht für ein Bundestagsmandat. 
2021 hatte Diana Stöcker den Wahlkreis für die CDU gewonnen. Nachdem sie im vergangenen Jahr zur Oberbürgermeisterin von Weil am Rhein gewählt wurde, verabschiedete sich Stöcker aus dem Bundestag. (dpa/lsw)


09:49 Uhr: CDU-Kandidat Christoph Naser wird den Wahlkreis Tübingen trotz der meisten Erststimmen nicht im neuen Bundestag vertreten. Seine 31,7 Prozent reichen für ein Bundestagsmandat nicht aus, wie die Bundeswahlleitung bekannt gab. Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer kritisierte auf Facebook, dass aufgrund des neuen Wahlrechts kein Abgeordneter des Wahlkreises in den neuen Bundestag einzieht. 
"Ich halte das für grob falsch", schrieb Palmer. "Menschen müssen sich in der Demokratie vertreten fühlen. Ohne Abgeordneten ist das besonders schwer." Der Sieger eines Wahlkreises müsse auch einen Sitz im Bundestag haben. "Das Wahlrecht der Ampel muss an diesem Punkt dringend reformiert werden."
Der 33-jährige Naser lag in Tübingen mit 31,7 Prozent vor der Grünen-Kandidatin Asli Kücük (24,7 Prozent). Diese wiederum zieht auch nicht über die Landesliste ein, wie die Bundeswahlleitung mitteilte. (dpa/lsw)


Der Oberbürgermeister der Stadt Stuttgart, Frank Nopper (CDU, l.), hier mit Winfried Kretschmann.
Foto: Bernd Weißbrod

09:20 Uhr: Stuttgarts Oberbürgermeister Frank Nopper (CDU) ordnete die Bundestagswahl als "Richtungswahl in stürmischen Zeiten" ein. Deswegen habe sich die Wahlbeteiligung auch deutlich verbessert – um vier Prozentpunkte.
Stuttgart sei bisher mit acht Abgeordneten im Deutschen Bundestag vertreten gewesen. Jetzt zeichneten sich deutlich weniger Abgeordnete ab, "und das wäre leider eine Schwächung Stuttgarts in Berlin". Der Kreiswahlausschuss wird am Dienstag um 16 Uhr das Amtliche Endergebnis für die Landeshauptstadt vorlegen. (bjhw)


09:16 Uhr: Der Abend nach Schließung der Wahllokale war spannend, der Morgen nach dem Wahltag ist es auch, vor allem für die im Bundesvergleich überdurchschnittlich erfolgreiche Südwest-CDU. Denn der Landesverband ist auch überdurchschnittlich betroffen vom neuen Wahlrecht. Das Delta zwischen Erst- und Zweitstimmen war traditionell immer wieder besonders groß zwischen Main und Bodensee, etwa 2017, als allen 38 Direktmandaten, die zu vergeben waren, 34,4 Prozent der Stimmen entgegenstanden. Die Folgen des neuen Wahlrechts mit der Abschaffung von Überhang- und Ausgleichsmandaten, um den Bundestag wieder seiner ursprünglich vorgesehen Größe anzunähern, wird für einige bisherige MdBs gravierend sein. Nicht weniger als sechs Abgeordnete müssen weiter zittern, darunter die Grünen-Dissidentin Melis Sekmen in Mannheim, der Heilbronner Innen-Experte Alexander Throm und Maximillian Mörseburg in Stuttgart(bjhw)


09:09 Uhr: Auch im Wahlkreis Reutlingen wurde die AfD, wie bundesweit, die zweitstärkste Kraft, wie der SWR meldet. 19,78 Prozent der Erststimmen holte der Metzinger AfD-Politiker Rudolf Grams, die Partei erreichte 21 Prozent der Zweitstimmen. Manche Orte im Wahlkreis verzeichnen noch mehr Stimmen für die AfD: In Münsingen wurde sie mit 29,47 Prozent stärkste Partei bei den Zweitstimmen, wenn auch knapp vor der CDU mit 29,43 Prozent. 26,7 Prozent holte die AfD in Trochtelfingen, im Stadtteil Hausen an der Lauchert erhielt Grams 31,86 Prozent der Erststimmen. (ecc)


09:05 Uhr: Der Spitzenverband des Handwerks in Baden-Württemberg sieht im Ausgang der Bundestagswahl eine Chance für einen dringend benötigten politischen Neuanfang. Nach Jahren zunehmender Verunsicherung durch die Ampelkoalition bestehe nun die Hoffnung, dass es neue Wachstumsimpulse gebe. Besonders erfreulich sei die höchste Wahlbeteiligung seit Jahrzehnten. Handwerk BW-Präsident Rainer Reichhold betont: „Die Bundestagswahl 2025 kann ein Wendepunkt werden. Nach viel zu langer Selbstbeschäftigung der Bundespolitik benötigen wir nun eine zügige und entschlossene Regierungsbildung. Die Wirtschaft muss schleunigst aus der Rezession geführt werden.“ Deutschland habe keine Zeit für lange Warteschleifen und weitere Passivität, so Reichhold. Die vergangene Legislatur war auch für das Handwerk in Baden-Württemberg geprägt von Unsicherheiten und wirtschaftlicher Lähmung. Reichhold betont: „Unsere Handwerksbetriebe benötigen endlich wieder Planungssicherheit und verlässliche Rahmenbedingungen, um investieren und wachsen zu können.“ (sta)


08:38 Uhr: „Wir brauchen doch ein paar Erwachsene in der Politik“, sagt Cem Özdemir über den Wahlkampf. Politische Mitbewerber seien keine Feinde, „die Gegner sind die, die unser schönes Land unter die Herrschaft von Putin stellen wollen, das muss doch jetzt klar sein.“ Mit Blick auf den neuen Bundestag sagt er: „Wir haben keine Mehrheit mehr, um die Verfassung zu ändern, damit wir mehr für Bildung, für Infrastruktur und Verteidigung tun können.“ Man könne sich aber noch in diesem Monat mit der SPD und der CDU zusammensetzen, um mehr für die Landesverteidigung ausgeben zu können. (bjhw/ecc)


08:31 Uhr: Cem Özdemir (Grüne) gratuliert Friedrich Merz und der CDU zu ihren Ergebnissen, aber auch der SPD. Die Aufgabe des nächsten Bundestags sei es, „alles dafür zu tun, dass die AfD beim nächsten Mal nicht noch stärker wird und wir österreichische Verhältnisse bekommen.“ Trotzdem seien die Grünen weiter wichtig: „Wenn man mein Bundesland und Nordrhein-Westfalen zusammenzählt, geht es um dreißig Millionen Menschen.“ Die Grünen regierten mit der CDU sehr erfolgreich in den Bundesländern, der Kurs in der Mitte sein der richtige für seine Partei: „Wir sehen, dass wir die Probleme nur gemeinsam lösen und dass wir einander brauchen.“ Sonst profitierten davon weder die Opposition noch die Regierung sondern die „radikalen Ränder“, vor allem die AfD. (bjhw/ecc)


08:15 Uhr: Die CDU hat im Wahlkreis Böblingen mit 37,3 Prozent gewonnen und ihr Kandidat Marc Biadacz bleibt damit voraussichtlich im Bundestag. Hinter der AfD auf dem dritten Platz landet die SPD mit 16,8 Prozent. Über die Landesliste schafft es deren Kandidatin Jasmina Hostert trotzdem erneut in den Bundestag. Wegen der schlechten Prognosen kam das Wahlergebnis ihrer Partei für sie nicht überraschend, sagte Hoster beim SWR. (ecc)


7:50 Uhr: Die AfD hat im Wahlkreis Rottweil-Tuttlingen das beste Erststimmenergebnis der Partei in Westdeutschland geholt. Ihr Kandidat Joachim Bloch kam laut vorläufigem Ergebnis auf 27,5 Prozent, wie die Bundeswahlleiterin mitteilte. Damit lag er noch vor den AfD-Kandidaten im bayrischen Schwandorf mit 27 Prozent und Pforzheim mit 26,9 Prozent. Zudem verbesserte Bloch damit das AfD-Erststimmenergebnis in seinem Wahlkreis von 2021 um 13,8 Prozentpunkte - unterlag allerdings der CDU-Kandidatin Maria-Lena Weiss. Bei den Zweitstimmen liegt die AfD im Wahlkreis Rottweil-Tuttlingen mit 27,1 Prozent auf Platz fünf im westdeutschen Vergleich. Auch hier stieg das Ergebnis um 13,7 Prozentpunkte, wie die Bundeswahlleiterin mitteilte. Im bayrischen Deggendorf holte die Partei bei den Zweitstimmen 29,2 Prozent - die meisten in einem Wahlkreis in Westdeutschland. (dpa)


7:38 Uhr: Die Grünen in Freiburg und Münster haben bundesweit das beste Ergebnis für ihre Partei bei den Zweitstimmen erzielt. Sie holten jeweils laut vorläufigem Ergebnis 26,6 Prozent der Stimmen, wie die Bundeswahlleiterin mitteilte. Allerdings mussten sie in Freiburg im Vergleich zur Bundestagswahl 2021 deutliche Verluste hinnehmen: Damals kamen die Grünen noch auf 36 Prozent der Stimmen. Die grüne Wahlkreis-Kandidatin in Freiburg, Chantal Kopf, holte mit 32,5 Prozent laut vorläufigem Ergebnis bundesweit das zweitbeste Erststimmenergebnis für ihre Partei. Nur Sven Lehmann im Wahlkreis Köln II mit 34,1 Prozent war stärker. Kopf war damit auch nur minimal schwächer als 2021 - damals kam sie auf 32,6 Prozent der Stimmen. (dpa)


7:20 Uhr: In Baden-Württemberg bleiben aufgrund des neuen Wahlrechts sechs Wahlkreise ohne Abgeordnete. In Stuttgart II, Heidelberg, Mannheim, Rhein-Necker, Tübingen und Lörrach siegte jeweils der CDU-Bewerber. Da die Union jedoch sechs Direktmandate mehr erzielte, als ihr nach dem Zweitstimmenergebnis zustehen würde, gehen sie leer aus. Da auch die Kandidaten anderer Parteien nicht auf einem vorderen Platz der Landesliste standen, bleiben diese Wahlkreise "verwaist". (bin)


7:01 Uhr: Guten Morgen! Jetzt ist es entschieden: Um 2.40 Uhr hat die Bundeswahlleiterin das vorläufige amtliche Endergebnis bekannt gegeben. Demnach sind FDP und BSW nicht im Parlament, Sahra Wagenknechts Partei scheiterte denkbar knapp mit 4,97 Prozent an der Fünf-Prozenthürde. Damit ist rechnerisch eine Zweierkoalition aus CDU und SPD möglich. Die Union wird mit 28,6 Prozent stärkte Partei, gefolgt von der AfD mit 20,8 Prozent. (bin)



0:24 Uhr: Das Endergebnis verzögert sich. Zuletzt war in der ARD-Hochrechnung für das BSW ein wenig weiter abgerutscht. "Wir beobachten das Ergebnis unter dem Mikroskop", sagt in der ARD der Wahlexperte Jörg Schönenborn. Möglicherweise könnte die Bundeswahlleiterin das Endergebnis erst in den frühen Morgenstunden verkünden. Die FDP ist mit aktuell 4,4 Prozent hingegen nahezu sicher nicht mehr im Bundestag. Das Ergebnis des BSW ist entscheidend für die Regierungsbildung: Ist das BSW drin, ist ein Dreierbündnis nötig, sonst reicht es zur CDU/SPD-Koalition. (bin)


0:21 Uhr: Herzschlagfinale in Stuttgart: Mit nur 16 Stimmen Vorsprung haben die Grünen nach dem vorläufigen Endergebnis ihr Stuttgarter Direktmandat für den Bundestag verteidigt. Demnach kamen zwar sowohl die Grünen-Politikerin Simone Fischer als auch Elisabeth Schick-Ebert von der CDU in einem Kopf-an-Kopf-Rennen auf jeweils 28,3 Prozent der Stimmen. Auch nach dem neuen Wahlrecht kann Fischer damit rechnen, in den Bundestag einzuziehen, weil die Grünen nur über wenige Direktkandidaten verfügen. Die Stadt betont allerdings auch, es könne noch leichte Veränderungen geben, wenn das amtliche Endergebnis vorliegt. Geduld ist deshalb bei den Kontrahenten gefragt: Der Kreiswahlausschuss stellt die endgültigen Zahlen erst am Dienstagnachmittag fest. Den Wahlkreis hatte 2021 der amtierende Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir deutlich gewonnen. Fischer, die auch Landes-Behindertenbeauftragte des Landes ist, würde sich im Falle eines sicheren Erfolgs im neuen Bundestag vor allem für gute Pflege einsetzen. (dpa)


Saskia Esken verfehlt wie 2021 deutlich das Direktmandat in ihrem Wahlkreis Calw. Foto: dpa/ Revierfoto

0:07 Uhr: Eine Schlappe für die SPD-Chefin: Die Parteivorsitzende Saskia Esken muss eine Niederlage in ihrem Wahlkreis Calw einstecken. Die 63-Jährige kam auf 12,6 Prozent der Erststimmen, wie aus dem vorläufigen Ergebnis für den Wahlkreis Calw hervorging. Sie bleibt aber über die Landesliste abgesichert und weiter Bundestagsabgeordnete. Bei der Bundestagswahl 2021 hatte sie noch 16,8 Prozent der Stimmen geholt. Esken ist seit 2013 Bundestagsabgeordnete. 2021 zog sie als Spitzenkandidatin ihrer Partei in Baden-Württemberg über die Landesliste in das Parlament ein – das Direktmandat in ihrem Wahlkreis holte heute wie damals der CDU-Politiker Klaus Mack. (dpa)


0:04 Uhr: Im Wahlkreis Freiburg haben die Grünen bei der Bundestagswahl ihr Direktmandat verteidigt. Die Bundestagsabgeordnete Chantal Kopf (29) konnte mit knapp 32,5 Prozent mit Abstand die meisten Stimmen auf sich vereinen, wie aus dem vorläufigen Ergebnis für den Wahlkreis hervorging. Kopf ist seit 2021 im Bundestag. Sie wurde damals mit 28,8 Prozent der Erststimmen im Wahlkreis Freiburg direkt gewählt. Die Uni-Stadt Freiburg gilt als Grünen-Hochburg. Sie ist mit rund 240.000 Einwohnern die viertgrößte Stadt Baden-Württembergs. (dpa)


0:01 Uhr: Noch ein Direktmandat für die Grünen: Der SWR meldet, dass die Grünen den Wahlkreis Karlsruhe-Stadt gewonnen haben. Dort hat Zoe Mayer (Grüne) mit 30,6 Prozent gewonnen, das geht aus der Webseite des kommunalen IT-Dienstleisters Komm.ONE hervor. Zweiter wurde Tobias Bunk von der CDU mit 23,65 Prozent. Dahinter liegt die SPD mit Parsa Marvi: 15,26 Prozent. Die Wahlkreisgewinnerin war aber auch mit Abschneiden ihrer gesamten Partei zufrieden. Am Sonntagabend sagt Zoe Mayer im Karlsruher Rathaus: "Ein Ergebnis, mit dem wir zufrieden sein können." (bin)


23:54 Uhr: AfD-Chefin Alice Weidel liegt in ihrem Wahlkreis am Bodensee deutlich hinter dem CDU-Kandidaten. Die 46-Jährige kam auf 20,4 Prozent der Stimmen, wie aus dem vorläufigen Ergebnis für den Bodenseekreis hervorging. Sie bleibt aber über die Landesliste abgesichert und weiter Bundestagsabgeordnete.  Die meisten Stimmen holte in dem Wahlkreis der Auswertung nach der CDU-Kandidat Volker Mayer-Lay mit rund 40 Prozent. Die AfD-Kanzlerkandidatin hatte das Direktmandat am Bodensee schon 2021 verpasst. Damals holte sie rund 9 Prozent der Stimmen.  Während des Wahlkampfs wurde Weidel immer wieder mit Fragen nach ihrem Wohnsitz konfrontiert. Wie oft genau sie sich in Überlingen aufhält, ließ sie offen. Die 45-Jährige lebt in einer eingetragenen Lebenspartnerschaft mit einer Schweizerin und zieht mit ihr zwei Kinder groß, laut Weidel in Einsiedeln in der Schweiz (Kanton Schwyz) und Überlingen am deutschen Ufer des Bodensees. (dpa)


23:49 Uhr: SPD-Chef Lars Klingbeil kündigt in der ARD an, als Nachfolger von Rolf Mützenich als SPD-Fraktionschef im Bundestag zu kandidieren. "Das Präsidium hat diesem Vorschlag gebilligt", sagt er im Interview. Klingbeil führt mit Saskia Esken die SPD. Diese hatte am Abend ausweichend auf die Frage geantwortet. ob sie ihr Amt zur Verfügung stehe. Klingbeil verwendete nun aber die Formulierung, dass er als Fraktionschef "gemeinsam mit Saskia Esken die SPD führen" werde. (bin)


Melis Sekmen, ist von den Grünen zur CDU gewechselt, sie behält das Direktmandat. Foto: dpa | Bernd Weißbrod

23:44 Uhr: Nach ihrem Wechsel von den Grünen zur CDU hat Melis Sekmen den Wahlkreis Mannheim bei der Bundestagswahl knapp gewonnen. Die 31-Jährige erhielt 24,7 Prozent der Erststimmen, wie aus dem vorläufigen Ergebnis für den Wahlkreis hervorging.  Dicht gefolgt wurde sie von SPD-Kandidatin Isabel Cademartori Dujisin (22,5 Prozent). Nina Wellenreuther von den Grünen erhielt 18,1 Prozent der Erststimmen. AfD-Kandidat Heinrich Koch kam auf 17,9 Prozent. Ob CDU-Frau Sekmen allerdings tatsächlich ins Parlament einzieht, ist noch offen. Mannheim zählt über 320.000 Einwohner. Die Universitätsstadt ist nach der Landeshauptstadt Stuttgart die zweitgrößte Stadt Baden-Württembergs. (dpa)


23:26 Uhr: Der Sieg der CDU in Pforzheim hat auch symbolische Bedeutung. Die Stadt ist eine AfD-Hochburg. Bei der vergangenen Kommunalwahl 2024 wurde die AfD mit Zimmer im Pforzheimer Gemeinderat erstmals stärkste Fraktion - ein Novum in Baden-Württemberg. Bei der Bundestagswahl 2021 hatte sie 14,1 Prozent der Erststimmen erhalten.  Betrachtet man in diesem Jahr nur die Stadt Pforzheim liegt Zimmer dort mit rund 31,4 Prozent der Erststimmen nur knapp hinter Krichbaum mit 33,3 Prozent. Gemessen an den Zweitstimmen hat die AfD mit 29,3 Prozent die CDU mit 26,9 Prozent in Pforzheim überholt. 2021 hatte die AfD in der 130.000-Einwohner-Stadt noch hinter CDU und SPD gelegen. Dass rechte Parteien schon seit vielen Jahren in der Stadt am Rand des Nordschwarzwalds stark sind, wird unter anderem mit dem hohen Anteil an Ausländern, Arbeitslosen und Russlanddeutschen erklärt. Die badische Industriestadt blickt auf eine traditionsreiche Schmuck- und Uhrenindustrie zurück, sie litt unter dem wirtschaftlichen Einbruch nach dem Wiederaufbau der im Zweiten Weltkrieg total zerstörten Stadt. (dpa)


23:25 Uhr: Im Wahlkreis Pforzheim hat die CDU die AfD auf Abstand gehalten. Der Bundestagsabgeordnete Gunther Krichbaum errang für die Union fast 37,1 Prozent der Erststimmen, wie aus dem vorläufigen Ergebnis hervorgeht. Der 60-jährige Jurist hat seit 2002 ununterbrochen den Wahlkreis Pforzheim gewonnen. Pforzheim stand bundesweit unter besonderer Beobachtung, weil die AfD hier traditionell stark ist. Zum Wahlkreis gehört neben der Stadt Pforzheim auch der Enzkreis.  Die 26-jährige Betriebswirtin und Pforzheimer AfD-Fraktions- und Kreisvorsitzende Diana Zimmer kam auf knapp 26,9 Prozent der Stimmen. Zimmer ist gebürtige Pforzheimerin und hat russlanddeutsche Wurzeln.  Die langjährige Bundestagsabgeordnete Katja Mast von der SPD kam auf rund 21 Prozent. Mast ist Parlamentarische Geschäftsführerin ihrer Fraktion. Ob Krichbaum tatsächlich am Ende ins Parlament einzieht, hängt allerdings nach dem erstmals angewendeten neuen Wahlrecht von den bundesweiten Zweistimmen seiner Partei ab. (dpa)


23:22 Uhr: Die Spitzenkandidatin der Südwest-FDP, Judith Skudelny, hat trotz des schlechten Abschneidens der Liberalen bei der Bundestagswahl den Kurs von Parteichef Christian Lindner verteidigt. Das Ampel-Aus sei der richtige Schritt gewesen, sagte Skudelny im SWR. Es sei noch zu früh, um über mögliche personelle Konsequenzen zu sprechen. "Ich glaube noch nicht, dass es der Zeitpunkt, ist über Personen zu reden." Die FDP würde es nach den aktuellen Hochrechnungen von ARD und ZDF aber nicht über die Fünf-Prozent-Hürde schaffen. Danach lagen die Freien Demokraten bei 4,4 Prozent. (dpa)

Jessica Tatti, Landesvorsitzende des BSW Baden-Württemberg und BW-Spitzenkandidatin für die Bundestagswahl. Foto: picture alliance/dpa | Marijan Murat

23:18 Uhr: Die Landeschefin des BSW in Baden-Württemberg, Jessica Tatti, sieht in dem Abschneiden ihrer Partei bei der Bundestagswahl ein "fulminantes Ergebnis". Und weiter: "Keine Partei hat es je geschafft, bei der ersten Bundestagswahl in den Bundestag einzuziehen." Ob das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) in den Bundestag einziehen wird, ist aber noch unsicher. In Hochrechnungen von ARD und ZDF lag die Partei knapp unter der Fünf-Prozent-Hürde oder genau darauf. "Wir sind erstmal zuversichtlich, dass es noch reicht", sagte Tatti. In Baden-Württemberg kam das BSW  Hochrechnungen zufolge auf vier 4,0 Prozent. Auch wenn der Einzug nicht klappen sollte, sieht Tatti die Existenz des BSW nicht in Gefahr. Es geben auch weiterhin eine Leerstelle im Parteiensystem, die das Bündnis besetze, so Tatti. "Es wird in irgendeiner Form weitergehen." (dpa)


23:10 Uhr: Der Parlamentarische Geschäftsführer der CDU/CSU-Abgeordneten im Bundestag, Thorsten Frei, hat seinen Wahlkreis im Südwesten Deutschlands verteidigt. Der 51-Jährige erhielt nach vorläufigem Ergebnis bei der Wahl rund 42,3 Prozent der Erststimmen im Wahlreis Schwarzwald-Baar nach 36,4 Prozent im Jahr 2021.  Frei steht auf dem ersten Platz der CDU-Landesliste. Sein Einzug in den neuen Bundestag gilt wegen des hohen Stimmenanteils trotz des neuen Wahlrechts als wahrscheinlich. (dpa)


23:05 Uhr: Bei der Bundestagswahl im Wahlkreis Aalen-Heidenheim hat Außenpolitiker Roderich Kiesewetter als CDU-Direktkandidat die meisten Erststimmen errungen. Ob Kiesewetter allerdings tatsächlich ins Parlament einzieht, entscheidet sich daher erst mit dem am Abend noch ausstehenden vorläufigen Endergebnis. Wie aus dem vorläufigen Ergebnis für den Wahlkreis hervorging, holte der Bundestagsabgeordnete 41,4 Prozent der Stimmen. Bei der Bundestagswahl 2021 hatte der 61-Jährige 37 Prozent der Stimmen geholt. Kiesewetter gilt als versierter Außenpolitiker. Er setzt sich für mehr Unterstützung für die von Russland angegriffene Ukraine ein. Im vergangenen Jahr war der Politiker in Aalen östlich von Stuttgart bei einem CDU-Wahlstand von einem Mann angegangen und leicht verletzt worden. (dpa)


23:00 Uhr: FDP-Chef Christian Lindner erklärt seinen Rückzug aus der Politik. Auf dem sozialen Netzwerk X schreibt er: "Die Bundestagswahl brachte eine Niederlage für die FDP, aber hoffentlich einen Neuanfang für Deutschland. Dafür hatte ich gekämpft. Nun scheide ich aus der aktiven Politik aus. Mit nur einem Gefühl: Dankbarkeit für fast 25 intensive, herausfordernde Jahre voller Gestaltung und Debatte." Die FDP ist bei der ZDF-Hochrechnung inzwischen auf 4,4 Prozent gesunken und hat nur noch minimale rechnerische Chancen, erneut in den Bundestag einzuziehen. (bin)

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Mehr Informationen

Franziska Brantner ist seit November 2024 Bundesvorsitzende der Grünen.

22:57 Uhr: Grünen-Chefin Franziska Brantner hat bei der Bundestagswahl ihr Direktmandant in Heidelberg nicht gegen die CDU verteidigen können. Sie kam auf 27,74 Prozent, wie aus dem vorläufigen Ergebnis für den Wahlkreis hervorging. Brantner kann aber voraussichtlich über die Landesliste in den Bundestag einziehen, wo sie auf Platz Eins steht. Brantner ist seit 2013 im Bundestag und  Staatssekretärin im Wirtschaftsministerium. 2021 wurde die 45-Jährige direkt gewählt.  Die meisten Erststimmen bekam im Wahlkreis Heidelberg Alexander Föhr von der CDU mit 29,16 Prozent. Ob Föhr allerdings tatsächlich ins Parlament einzieht, hängt nach dem erstmals angewendeten neuen Wahlrecht von den Zweistimmen seiner Partei ab und entscheidet sich daher erst mit dem in der Nacht erwarteten vorläufigen Endergebnis. (dpa)


22:54 Uhr: Doch ein Erfolg für die Grünen: 16 Stimmen liegt die Grünen-Kandidatin Simone Fischer nach den von der Stadt Stuttgart gerade veröffentlichen Zahlen und der Auszählung der 292 von 292 Bezirken im Wahlkreis I der Landeshauptstadt vorne. Wenn es dabei auch nach einer möglichen Nachzählung bleibt, könnten die Stuttgarter Grünen zwei MdBs nach Berlin schicken. Anna Christmann im Wahlkreis Stuttgart II unterliegt zwar klar Max Mörseburg (CDU), sie aber liegt auf dem – noch knapp zu erreichenden – 13. Listenplatz ihrer Partei. Und Fischer würde den Wahlkreis, nach den 39,9 Prozent von Cem Özdemir 2021, abermals direkt gewinnen. (bjhw)


22:52 Uhr: Wie kam es zu den Umwälzungen? Noch einmal Frank Brettschneider: "Die Parteien müssen die Themen ansprechen, die ihnen wichtig sind." Es sei häufig um Migration gegangen, wenig um Wirtschaft, kaum um Klimawandel. Das sei auch ein Fehler der Grünen gewesen, die den Klimawandel zu wenig angesprochen hätten. Zur FDP, die wie 2013 wohl aus dem Bundestag fallen wird, sagt der Kommunikationswissenschaftler: "Es wird eine komplette Neuaufstellung mit neuem Personal." Die starke Fokussierung auf Christian Lindner sei Vor- und Nachteil zugleich gewesen. Er rechnet auch in der SPD mit einigen Wechseln "in der ersten und zweien Reihe" geben, vielleicht mit Boris Pistorius. (bin)


22:50 Uhr: Bei der CDU rechnet man damit, dass bis zu 8 Direktmandate "gekappt" werden. Sprich: Acht Wahlkreissieger der Union müssen damit rechnen, trotz Platz 1 in ihrem Wahlkreis keinen Sitz im Bundestag zu erringen. Sollte in diesen Wahlkreisen auch kein Abgeordneter über die Landesliste bei den anderen Parteien in den Bundestag kommen, könnten diese sogar "verwaist" sein, also ohne Mandatsträger. 4 bis 5 solcher Wahlkreise könnte es durch das neue Wahlrecht geben. (bin)

Neue Hochrechnung zur Bundestagswahl 2025 (22:27 Uhr)

Die neueste Hochrechnung von Infratest dimap bestätigt weitgehend die bisherigen Trends. Die CDU/CSU (Union) bleibt mit 28,5 % stärkste Kraft. Die AfD liegt weiterhin bei 20,6 % und sichert sich den zweiten Platz.

Die SPD kommt auf 16,5 %, während die Grünen mit 11,8 % leicht unter ihrem letzten Ergebnis bleiben. Die FDP fällt mit 4,4 % weiter unter die 5-%-Hürde und müsste um den Einzug in den Bundestag bangen.

Die Linke erreicht 8,7 %, während das BSW mit 4,9 % knapp unter der 5-%-Marke bleibt. Sonstige Parteien kommen auf 4,6 %.

Fazit: Die Union bleibt stabil vorn, während die AfD zweitstärkste Kraft bleibt. Die FDP steht vor einem möglichen Ausscheiden, das BSW schwankt um die 5-%-Hürde.


22:42 Uhr: Laut einer Nachwahlbefragung von Infratest dimap spielten bei der Bundestagswahl 2025 die Themen innere Sicherheit und soziale Sicherheit mit jeweils 18 % die größte Rolle für die Wählerinnen und Wähler. Zuwanderung und Wirtschaftswachstum folgten mit jeweils 15 %.

Auch Umwelt und Klima sowie Friedenssicherung waren für jeweils 13 % der Befragten entscheidend. Überraschend gering fiel der Einfluss der gestiegenen Preise aus – nur 5 % nannten dieses Thema als ausschlaggebend für ihre Wahlentscheidung.

Fazit: Sicherheits- und Sozialthemen dominierten den Wahlkampf, während wirtschaftliche Aspekte und Klimapolitik weiterhin wichtige, aber weniger zentrale Rollen spielten.


22:41 Uhr: Die Grünen-Chefin Franziska Brandtner, die in Heidelberg ihr Direktmandat verteidigen will, und dafür auch ganz gut Aussichten hat, erklärt: "wir werden jetzt sehr sorgfältig diese Ergebnisse analysieren müssen." Die Partei habe sich nicht stärker nach oben kämpfen können. "Wir werden uns das anschauen müssen, gerade weil wir hier im nächsten Jahr wieder mit starker Kraft im Land dabei sein wollen", sagt Brandtner im SWR, auch im Hinblick auf die Landtagswahl im März 2026. (bin)


Ricarda Lang und Annalena Baerbock. Foto: picture alliance / Geisler-Fotopress | Bernd Elmenthaler/Geisler-Fotopr

22:37 Uhr: Die frühere Grünen-Chefin Ricarda Lang hat bei der Bundestagswahl eine Niederlage in ihrem Wahlkreis Backnang-Schwäbisch Gmünd einstecken müssen. Sie bleibt aber über die Landesliste abgesichert und weiter Bundestagsabgeordnete. Die 31-Jährige kam bei der Wahl auf 10,7 Prozent der Erststimmen, wie aus dem vorläufigen Ergebnis für den Wahlkreis hervorging.  Wahlsieger bleibt die CDU, die in der Region seit jeher die meisten Stimmen gewonnen hat. Sie hatte Inge Gräßle ins Rennen um das Direktmandat geschickt, eine erfahrene Europapolitikerin. Die 63-Jährige war von 2004 bis 2019 Abgeordnete des Europaparlaments und erhielt bei der Wahl 36,6 Prozent. (dpa)


22:35 Uhr: Der Blick auf die politische Landkarte im Südwesten zeigt: Sie färbt sich schwarz, mit einigen blauen Einsprengseln und wenigen grünen Hochburgen. Die CDU ist in den meisten der 1110 Kommunen stärkste Partei. In Oberschwaben kommt sie auf über 40 Prozent. Die Grünen sind noch in Heidelberg, Freiburg und Tübingen stärkste Partei. Die AfD holt in Pforzheim 29,3 Prozent, in Bopfingen (Ostalbkreis) 33 Prozent, in Münsingen, 29,5 Prozent. In Hügelsheim bei Rastatt sogar fast 40 Prozent. Auch in Rastatt ist sie stärkste Partei. (bin)


22:30 Uhr: Der Politikwissenschaftler Karl-Rudolf Korte stellt im ZDF klare Anforderungen an die Parteien, die eine Regierung bilden üssen. "Eine Kompromisskultur hat letztlich gefühlt. Es war ein Führungsversagen." Es habe kein Konflikt-Regulierungsverehalten gegeben. Zudem bräuchten die Parteien Risikokompetenz - mit den Unsicherheiten umzugehen. (bin)


22:26 Uhr: Kopf-an-Kopf-Rennen in Stuttgart: Enger geht es kaum: 16 Stimmen liegt die Grünen-Kandidatin Simone Fischer nach den von der Stadt Stuttgart gerade veröffentlichen Zahlen und der Auszählung der 292 von 292 Bezirken im Wahlkreis I der Landeshauptstadt vorne. Wenn es dabei auch nach einer möglichen Nachzählung bleibt, könnten die Stuttgarter Grünen zwei MdBs nach Berlin schicken. Anna Christmann im Wahlkreis Stuttgart II liegt auf dem – noch knapp zu erreichenden – 13. Listenplatz ihrer Partei. Und Fischer würde den Wahlkreis, nach den 39,9 Prozent von Cem Özdemir 2021, abermals direkt gewinnen.  (bhjw)


22.20 Uhr: Das Ergebnis in Baden-Württemberg liegt erstaunlich nahe am Bundestrend. Die sonst stark aufgeprägten Unterschiede sind fast eingeebnet. Die CDU liegt nur knapp mit 31,5 Prozent über dem Bundesschnitt. Die SPD schneidet mit 14,3 Prozent gut 2 Prozent schlechter ab als die Bundes-SPD. Bemerkenswert ist, dass die Grünen in ihrer Hochburg mit 13,5 Prozent quasi überhaupt keinen Bonus mehr haben. Und Gut 19 Prozent unter ihrem Landtagswahl-Ergebnis von 2021 liegen. Aber auch fünf Prozent unter den Umfragen für die Landtagswahl. Auch die FDP ist in ihrem Stammland mit 5,5 Prozent sehr schwach, die AfD ist mit 19,9 Prozent ebenfalls unterdurchschnittlich. (bin)


22.15 Uhr: Wer ist denn Schuld am Desaster der SPD? Die Calwer Abgeordnete und SPD-Vorsitzende Saskia Esken sagt: "Es ist uns einfach nicht gelungen, an den ein oder zwei starken Überschriften-Themen Migration und wirtschaftliche Situation unsere Kernthemen zu platzieren." Dass es in Deutschland eine Zustimmung von über 20 Prozent zu einer rechtsradikalen Partei gebe, beunruhige sie sehr. Die SPD-Chefin will keine Schuldzuweisung an Kanzler Olaf Scholz: "Wir wollen keine vergossene Milch aufwischen, das bringt uns nicht weiter." Ihr Co-Chef Lars Klingbeil hat eine "personelle Neuaufstellung" angekündigt, Esken sieht sich damit nicht angesprochen: "Ich habe in den vergangenen Jahren große Freude gehabt." Agenturmeldungen, wonach Esken ihr Amt aufgebe, kommentiert sie so: "Das entscheiden wir in Gremien." (bin)


20:59 Uhr: CDU-Landeschef Manuel Hagel hat am Wahlabend das neue Bundestagswahlrecht als undemokratisch kritisiert. Es sei das erste Mal in der deutschen Geschichte der Fall, dass die Abgeordneten, die von den Menschen in der Heimat direkt gewählt würden, nicht automatisch in den Bundestag einziehen würden, kritisierte er im SWR. «Die Menschen werden an der Nase herumgeführt», sagte er. «Das geht aus unserer Sicht nicht.» Das Wahlrecht müsse reformiert werden.
Mit dem veränderten Wahlrecht, das nun zum ersten Mal greift, ziehen nicht mehr alle siegreichen Wahlkreis-Kandidaten automatisch in den Bundestag ein: Sie bekommen nur noch dann ein Mandat, wenn ihre Partei auf genügend Zweitstimmen kommt, anderenfalls gehen die siegreichen Direktkandidaten leer aus. Dafür entfallen die früher üblichen Überhang- und Ausgleichsmandate. Künftig hat der Bundestag nur noch 630 Abgeordnete statt aktuell 733. 
In Baden-Württemberg könnten deswegen mehrere CDU-Wahlkreissieger nicht in den Bundestag einziehen. Betroffen sein könnten Wahlkreise, die die CDU eher knapp gewinnen könnte - etwa in großen Städten. Wer den Einzug in den Bundestag geschafft hat, steht wegen des neuen Wahlrechts wohl erst am frühen Montagmorgen fest - nämlich dann, wenn das vorläufige bundesweite Endergebnis vorliegt.


21:56 Uhr: Der CDU-Politiker Thorsten Frei ist heute ein gefragter Mann. Jetzt wird er auch im ZDF interviewt: "Wir haben nicht viel Zeit. Wir werden sehr schnell eine stabile Regierung bilden müssen." Das Interesse des Landes müsse an der "Spitze der Pyramide" stehen, alle müssten sich ihrer Verantwortung bewusst sein." Die neue Regierung müsse dringend die Probleme lösen, etwa hohe Energiepreise. Oder in der Migration, "wo der Staat die Kontrolle verloren hat". Eine Koalition mit der AfD schloss er aus: "Es gibt keine Schnittmengen mit der AfD. Zwei Drittel der Wähler der Union lehnen eine solche Koalition ab." (bin)


Foto: dpa/Bernd Weißbrod

21:49 Uhr: Die FDP sinkt im ZDF jetzt auf 4,5 Prozent. Es wird immer unwahrscheinlicher, dass die Liberalen in den Bundestag zurück kehren. Der FDP-Landeschef Hans-Ulrich Rülke ist sichtbar unzufrieden mit dem Ergebnis der FDP. "Unsere Wählerinnen und Wähler schätzen es nicht, wenn die FDP eine Koalition mit zwei linken Parteien eingeht." Vor allem wenn es sich dabei um SPD und Grüne handele. Er sei noch nie ein Anhänger dieser Koalition gewesen. Aus den Erfahrungen dieser Bundestagswahl werde man Konsequenzen ziehen müssen, sagte er im SWR. (bin)


21:48 Uhr: Der grüne Landeschef Pascal Haggenmüller erklärt im SWR: "Wir sehen, dass sich Landes- und Bundeswerte anpassen." Auch die FDP sei sehr schwach in ihrem Stammland, während die Linke sehr stark sei. Man werde in den nächsten Tagen mehr wissen, und was das für die nächsten Jahre bedeute. "Wir stehen jetzt erst einmal davor, eine Regierung stabil in der Mitte zu bilden." Es werde sich zeigen müssen, für welche Mehrheiten es sich letztlich reichen würde. Haggenmüller: "Die letzten drei Jahre sprechen für uns Grüne und nicht für die FDP." (bin)


21:47 Uhr: Alice Weidel sagt im SWR, sichtlich aufgebracht: "Es muss endlich Schluss sein mit diesem woken, linken Zeug. Ich will, dass endlich Politik für unser Land gemacht wird. Unsere Hand bleibt ausgestreckt." Eine Koalition der CDU mit "linken Parteien" werde nicht stabil sein. Brandmauern und Blockadehaltungen halte sie für per se undemokratisch: "Das erinnert mich eigentlich eher an die DDR, als an ein freiheitliches Land." Auf die Aussagen früher am Abend von ihr, sie werde die anderen Parteien "jagen", erklärte sie, das sei eine Zuspitzung gewesen.  (bin)


Das amtliche Endergebnis für Schwäbisch Hall liegt vor

Die CDU bleibt mit 28,0 % die stärkste Kraft. Die AfD folgt mit 19,6 %, während die Grünen auf 16,4 % kommen.
Die SPD erreicht 14,9 %, die Linke kommt auf 7,4 %. Die FDP liegt mit 5,1 % knapp über der 5-%-Hürde, während das BSW 4,4 % erzielt. Sonstige Parteien erreichen zusammen 4,2 %.

Fazit: Die CDU gewinnt klar, während die AfD ein starkes Ergebnis erzielt. Die Grünen und SPD bleiben unter 20 %, während FDP und BSW eher schwach abschneiden.


Manuel Hagel, Landesvorsitzender der CDU Baden-Württemberg, hier an der Wahlurne, kritisiert im SWR-Interview das Wahlrecht.
Foto: dpa/Bernd Weißbrod

21:31 Uhr: Der CDU-Landeschef Manuel Hagel sagt im SWR-Interview: "Wir sind heute Abend mit deutlichem Abstand stärkste Kraft geworden." Es gehe aber nicht nur ums Feiern, sondern mit der Arbeit zu beginnen." Auf die Frage, ob die CDU noch über 30 Prozent liegen kann, meinte er: "In Baden-Württemberg hat sie 31 Prozent geholt, das ist der Beweis, dass es noch geht." Hagel kritisiert das Wahlrecht als "undemokratisch", dass direkt gewählte Abgeordnete nicht im Parlament sitzen. "Die souveräne Entscheidung der Menschen wird damit untergraben", sagt er. Er will das Wahlrecht ändern. Eine Kenia-Koalition mit SPD und Grünen sei für ihn "keine Sehnsuchtsvorstellung". Wichtig sei aber eine stabile Regierung. (bin)


Neue Hochrechnung zur Bundestagswahl 2025 (21:11 Uhr) 

Die neue Hochrechnung von Infratest dimap zeigt weiterhin die CDU/CSU als stärkste Kraft mit 28,5 % (+4,4 im Vergleich zur letzten Wahl). Im Vergleich zur vorherigen Hochrechnung gibt es jedoch keine größeren Veränderungen.

Die SPD bleibt bei 16,4 %, was einem Verlust von -9,3 Prozentpunkten gegenüber der letzten Wahl entspricht. Die Grünen sinken leicht auf 12,0 % (-2,7), während die FDP mit nur 4,6 % weiterhin unter der 5-%-Hürde bleibt (-6,8).

Die AfD bleibt stabil bei 20,5 % und verzeichnet mit +10,1 weiterhin den größten Zugewinn. Die Linke hält sich bei 8,6 % (+3,7), das BSW liegt nach wie vor bei 4,9 %. Sonstige Parteien kommen nun auf 4,5 % (-4,2).

➡️ Fazit: Insgesamt keine wesentlichen Veränderungen zur vorherigen Hochrechnung. Die CDU/CSU bleibt vorn, die AfD hält ihren starken Zugewinn, während FDP und Grüne weiterhin schwächeln.


Foto: dpa/SZ Photo/Mike Schmidt

21:19 Uhr: Die Linken-Landesvorsitzende Sarah Mirow spricht von einem "sensationellen Abschneiden" ihrer Partei, "ich freue mich sehr." Die Linke habe gepunktet, weil die Partei es immer für falsch gehalten habe, die Migration nach vorne zu stellen. "Wir haben die wirklich sozialen Probleme nach vorne gestellt", sagt sie im SWR. Die Linke werde eine "starke soziale Opposition sein". Etwa für einen höheren Mindestlohn und den Mietendeckel. (bin)


21:18 Uhr: An der Bundestagswahl haben in Baden-Württemberg ersten Zahlen zufolge deutlich mehr Menschen teilgenommen als noch 2021. Nach einer ersten Hochrechnung von Infratest dimap für den SWR stieg die Wahlbeteiligung auf 84,5 Prozent. 2021 hatte sie noch bei 77,8 Prozent gelegen. Das hohe Interesse an der Wahl hatte sich bereits am Nachmittag abgezeichnet. (dpa/lsw)


Der Landesvorsitzende der SPD Baden-Württemberg, Andreas Stoch.
Foto: dpa/Jan-Philipp Strobel

21:10 Uhr: Wäre die SPD mit Boris Pistorius besser gefahren? "Das ist eine der Fragen, der wir uns stellen müssen", sagt Andreas Stoch, der SPD-Landeschef. Der Makel des Negativen nach dem Bruch der Ampelkoalition sei nicht mehr abzulegen gewesen. "Die SPD kämpft gemeinsam, und wir verlieren gemeinsam, wir müssen damit umgehen", erklärt er. Es habe eine starke Zuspitzung auf das Thema Migration gegeben. "Wir müssen überprüfen, wie wir die Menschen wieder besser von unseren Kompetenzen überzeugen", sagt Stoch. (bin)


21:01 Uhr: Folge den Fahrräder und finde das Grünen-Fest: Seit 14 Jahren feiern die Grünen nahe der Stuttgarter Uni im „Schlesinger“, an diesem Wahlabend keinen großen Erfolg allerdings, sondern, dass „es nicht schlimmer gekommen ist“, wie einer der Gemeinderäte sagt. „Man muss sehen, wo wir hergekommen“, verlangt auch Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) mit Blick auf schlechte Umfragen im vergangenen Jahr. Mit Spannung verfolgt werden die auf einer großen Leinwand im Minuten-Takt einlaufenden Stuttgarter Ergebnisse. Nach der Auszählung von 281 der 292 Wahlbezirken in der Landeshauptstadt liegt die Grünen-Kandidatin Simone Fischer 0,4 Prozentpunkte hinter Elisabeth Schick-Ebert (CDU). (bhjw)


Zweitstimmen-Zwischenstand in Pforzheim

In Pforzheim liegt die AfD mit 30,1 % klar vorne. Die CDU folgt mit 26,3 %, während die SPD mit 12,3 % deutlich zurückliegt. Die Grünen kommen auf 9,2 %, die Linke auf 7,1 %. Die FDP erreicht 5,6 %, das BSW 5,5 %. Sonstige Parteien liegen bei 3,9 %.


21:00 Uhr: Die baden-württembergischen Grünen zeigen sich enttäuscht vom Ausgang der Bundestagswahlen im Südwesten. Das Ergebnis sei nicht das, was sich die Partei gewünscht und wofür sie gekämpft habe, sagte Grünen-Chef Pascal Haggenmüller. "Wir wären gerne noch weiter gekommen." Die Partei sei allerdings auch als einziger Vertreter "aus der unbeliebtesten Regierung aller Zeiten" vergleichsweise stabil geblieben. Haggenmüller appellierte an die Verantwortung der CDU/CSU als Wahlsieger. "Wir erwarten vom künftigen Bundeskanzler, dass er das Land zusammenführt und nicht weiter spaltet", sagte der Parteivorsitzende. "Er muss ein Bundeskanzler für die gesamte Bevölkerung sein.» (dpa)


Zwischenstand der Zweitstimmen in Heidelberg (20:44 Uhr)

In Heidelberg bleiben die Grünen mit 28,3 % klar stärkste Kraft. Die CDU erreicht 21,2 %, während die SPD auf 16,1 % kommt. Die Linke erzielt 13,4 %, während die AfD auf 8,6 % kommt. Die FDP erreicht 5,8 %, das BSW 3,3 %. Sonstige Parteien zusammen kommen auf 3,3 %.


20:59 Uhr: Der CDU-Bundesvize Andreas Jung sagte im SWR: „Jetzt geht es darum, dass wir eine Mehrheit in der Mitte finden, dass wir eine stabile Regierung haben und mit dieser Regierung die Probleme angehen.“ Das Wahlergebnis sei ein Vertrauensvorschuss. Man sei gewählt worden, um Probleme zu lösen. Jung schloss erneut eine Regierungsbeteiligung der AfD in Berlin aus. (dpa)


20:58 Uhr: Die Spitzenkandidatin der Südwest-FDP, Judith Skudelny, hat trotz des schlechten Abschneidens der Liberalen bei der Bundestagswahl den Kurs von Parteichef Christian Lindner verteidigt. Das Ampel-Aus sei der richtige Schritt gewesen, sagte Skudelny im SWR. 
Es sei noch zu früh, um über mögliche personelle Konsequenzen zu sprechen. «Ich glaube noch nicht, dass es der Zeitpunkt, ist über Personen zu reden.» Die Rechtsanwältin hofft, dass ihre Partei doch noch den Sprung in den neuen Bundestag schafft. 
Die FDP würde es nach den aktuellen Hochrechnungen von ARD und ZDF aber nicht über die Fünf-Prozent-Hürde schaffen. Danach lagen die Freien Demokraten zwischen 4,7 und 4,8 Prozent. (dpa/lsw)


Hochrechnung für Baden-Württemberg (20:41 Uhr)

Laut der aktuellen Hochrechnung von Infratest dimap für den SWR bleibt die CDU mit 31,5 % (+6,7) klar stärkste Kraft in Baden-Württemberg. Die SPD fällt auf 14,3 % (-7,3), während die Grünen auf 13,5 % (-3,7) kommen. Die FDP verliert massiv und erreicht nur noch 5,5 % (-9,8). Die AfD legt stark zu und kommt auf 19,9 % (+10,3). Die Linke erreicht 6,6 % (+3,3), das BSW 4,0 % (+4,0). Andere Parteien zusammen kommen auf 4,7 % (-3,5).


20:54 Uhr: Das Wahlergebnis in Deutschland kommt bei US-Präsident Donald Trump offenbar gut an. „Sieht so aus, als hätte die Konservative Partei in Deutschland die große und mit Spannung erwartete Wahl gewonnen“, schrieb er auf dem Netzwerk Truth Social. „Das ist ein großartiger Tag für Deutschland, und für die Vereinigten Staaten von Amerika unter der Führung eines Gentleman namens Donald J. Trump.“
Trump hatte die Ampelkoalition stets kritisch gesehen – insbesondere in den Bereichen Energie- und Einwanderungspolitik. Nun kommentierte er, die Deutschen seien die „Agenda gegen den gesunden Menschenverstand“ leid gewesen. Sein Post endet mit den Worten: „Herzlichen Glückwunsch an alle – viele weitere Siege werden folgen!“


20:49 Uhr: Der Merz-Vertraute und Parlamentarische Geschäftsführer der CDU, Thorsten Frei, äußert sich im SWR: "Wir müssen eine möglichst stabile Regierung für unser Land bilden, um den Entscheidungsstau aufzulösen." Zur Koalitionsbildung bevorzugt er eine Regierung mit nur einer weiteren Partei: "Wir haben bei der Ampel gesehen, welche großen strukturellen Herausforderungen das für uns bedeutet." Man werde sehen, wie viele Partner am Ende zur Verfügung ständen. (bin)


Frank Brettschneider, Inhaber des Lehrstuhls für Kommunikationswissenschaft an der Universität Hohenheim, analysiert die Hochrechnungen im SWR.
Foto: dpa/Marijan Murat

20:45 Uhr: Der Kommunikationswissenschaftler Frank Brettschneider von der Uni Hohenheim in Stuttgart analysiert zur Wahlniederlage der SPD: "Der Kanzler hätte führen müssen, hat er nicht gemacht. Bis auf den letzten Tag, an dem er die Regierung aufgelöst hat. Das geht mit der SPD nach Hause. Zur Regierungsbildung sagt Brettschneider: "Die Frage ist ja derzeit eher, wer überhaupt mit wem eine Koalition eingehen kann." die Parteien müssten noch ziemlich stark über ihren Schatten springen. Dass die "Brandmauer" zur AfD hält und die Union standhaft bleibt, betont er: "Die CDU-Wähler selbst wollen das nicht." (bin)


20:36 Uhr: Judith Skudelny, die FDP-Generalsekretärin in Baden-Württemberg und Bundestagsabgeordnete sagt im SWR: "Wir waren die Partei, die in der Ampelkoalition die meisten Kompromisse eingehen mussten." Sie hofft noch, dass die FDP in den Bundestag einzieht. Friedrich Merz brauche die FDP, um seine Agenda umzusetzen. Die Ampelregierung sei 2021 die einzige stabile Regierungsmöglichkeit gewesen. Doch am Ende sei die Ampel die "unbeliebteste Koalition" gewesen: "Deswegen waren die Neuwahlen richtig, nach wie vor." (bin)


20:32 Uhr: Der Grünen-Landeschefs Pascal Haggenmüller dankt in einem Statement den Wahlkämpfern: "Mit über 4000 Neumitgliedern hier in Baden-Württemberg seit dem Ampel-Aus haben wir in diesem Wahlkampf einen enormen Zustrom und eine immense Unterstützung erlebt." Die letzten Monate seien eine große Herausforderung gewesen. Nicht nur für die Organisation des verkürzten Wahlkampfes, auch politisch. "Wir kamen aus der unbeliebtesten Regierung aller Zeiten und haben uns wieder nach oben gekämpft, als einzige Partei der Ampelkoalition sind wir vergleichsweise stabil geblieben", sagt Haggenmüller. Dennoch sei das Ergebnis nicht, was man sich gewünscht und wofür man gekämpft habe. Es stehe möglicherweise eine schwierige Regierungsbildung bevor. "Jetzt müssen alle Demokratinnen und Demokraten zusammenstehen und Verantwortung übernehmen. Nur so können wir den enormen Herausforderungen begegnen, vor denen unser Land steht." (bin)


Bundestagswahl 2025: Zwischenstand der Zweitstimmen in Tübingen

Laut dem aktuellen Zwischenstand in Tübingen bleiben die Grünen mit 31,1 % klar stärkste Kraft. Die CDU erreicht 18,8 %, während die SPD mit 16,1 % knapp hinter der Linken liegt, die 16,6 % erzielt. Die AfD kommt auf 6,7 %, die FDP auf 4,4 %. Das BSW erreicht 3,4 %, während sonstige Parteien zusammen 3,0 % erzielen.


20:27 Uhr: Der AfD-Landesvorsitzende Markus Frohnmaier gibt sich im SWR betont moderat. "Die AfD hat die richtigen Angebote gemacht, im Bereich der Energiepolitik und der Wirtschaftspolitik", sagt er. Wenn CDU-Chef Friedrich Merz sein Programm umsetzen wolle, bleibe ihm nichts anderes übrig, als sich auf die AfD zuzubewegen. Frohmaier definiert den AfD-Begriff Remigration so, dass nur sich illegal aufhaltende Flüchtlinge abzuschieben seien. Auf die Frage, ob er im Landtagswahlkampf eine Rolle spielen werde, sagt er: "Ich bin immer da, wo man mich braucht." (bin)


20:24 Uhr: "Toll, dass die Wahlbeteiligung so hochgegangen ist", sagt der Stuttgarter Kommunikationswissenschaftler Frank Brettschneider im SWR. Dass es ein langer Wahlabend werde, sei erwartbar gewesen. Man werde wohl bis zum Endergebnis abwarten müssen. (bin)


20:19 Uhr: Die Linke macht nicht nur in der Landeshauptstadt Party. Auch in Heidelberg ist die Stimmung phänomenal, wie Spitzenkandidatin Sarah Mirow (ganz vorn im Bild) am Telefon berichtet. Die 41-Jährige ist in ihrer Heimatstadt geblieben und ist sich sicher: "Wir werden heute noch lange feiern."  Das Wahlergebnis bewertet sie als "gewaltigen Erfolg." Entscheidender Grund ist für Mirow, dass die Linke ganz dicht an den Themen gewesen sei, die die Menschen bewegen. Dazu zählt sie Mieten und steigende Preise. Die Bürgernähe wollte die Linke auch im Wahlkampf leben. Bundesweit habe man an 638 000 Haustüren geklingelt, erklärt Mirow. (jüs)


20:17 Uhr: CDU-Landeschef Manuel Hagel rechnet bei einer künftigen Bundesregierung unter Führung von Friedrich Merz mit weniger Reibereien in der Regierung. Hagel sagte in Stuttgart, der Auftrag zur Regierungsbildung liege jetzt ganz klar bei Unions-Kanzlerkandidat Merz und der CDU. «Diesen nehmen wir mit Demut und Ambition an. Nach gut drei Jahren dauerndem Ampelstreit in Deutschland muss und wird es wieder um Verlässlichkeit, Stabilität und gutes Regieren in Deutschland gehen. Dafür arbeiten wir als CDU – und dafür haben uns die Bürgerinnen und Bürger heute ihr Vertrauen geschenkt.»
Und CDU-Bundesvize Andreas Jung sagte im SWR: «Jetzt geht es darum, dass wir eine Mehrheit in der Mitte finden, dass wir eine stabile Regierung haben und mit dieser Regierung die Probleme angehen.» Das Wahlergebnis sei ein Vertrauensvorschuss. Man sei gewählt worden, um Probleme zu lösen. Jung schloss erneut eine Regierungsbeteiligung der AfD in Berlin aus. 
Die CDU hat die Bundestagswahl auch in Baden-Württemberg mit deutlichem Abstand gewonnen. Nach einer ersten Hochrechnung von Infratest dimap für den SWR erzielten die Christdemokraten 31,5 Prozent der Stimmen. Die AfD wurde mit 19,9 Prozent zweitstärkste Kraft im Südwesten. Danach folgt die SPD mit 14,2 Prozent. Die Grünen erhielten in Baden-Württemberg demnach 13,5 Prozent. Die Linke konnte der Hochrechnung zufolge 6,8 Prozent der Stimmen auf sich verbuchen, die FDP erzielte in ihrem Stammland 5,4 Prozent der Stimmen. Das BSW erlangte 4,1 Prozent der Stimmen. Nach Schätzungen des Statistischen Landesamts waren im Südwesten rund 7,6 Millionen Menschen wahlberechtigt. (dpa/lsw)


20:11 Uhr: Jubel beim BSW, als in der Tageschau die neuesten Hochrechnungen vorgestellt werden. Das ZDF sieht die Partei schon seit einiger Zeit bei 5,0 Prozent, in der ARD sind es inzwischen 4,9 Prozent. (jüs)


20:06 Uhr: Laut der aktuellen Hochrechnung von Infratest dimap bleibt die CDU/CSU mit 28,6 % (+4,5) stärkste Kraft. Die SPD fällt auf 16,3 % (-9,4), während die Grünen auf 12,3 % (-2,4) kommen. Die FDP erreicht nur 4,7 % (-6,7) und muss um den Einzug in den Bundestag bangen. Die AfD legt stark zu und erzielt 20,4 % (+10,0). Die Linke kommt auf 8,5 % (+3,6), das BSW auf 4,9 % (+4,9). Andere Parteien erreichen zusammen 4,3 % (-4,4).


20:05 Uhr: Ist die AfD ist ausländerfeindlich? Von wegen! Dieser Ansicht sind zumindest Ranong Satabut, 50, aus Thailand und Ye Hua, 21, aus Shanghai. Beide sind große Fans der AfD und feiern in Leonberg. Satabut arbeitet in der Gastronomie, Hua studiert in München.


20:04 Uhr: Aufschrei bei der FDP: Gerade kommen die nächsten Auszählungen rein. Die Liberalen rutschen im ARD auf 4,7 Prozent ab. Es wird knapp.


Zwischenstand der Zweitstimmen in Mannheim (19:34 Uhr)

Laut dem aktuellen Zwischenstand in Mannheim liegt die CDU mit 22,4 % knapp vor der AfD, die 21,1 % erreicht. Die SPD kommt auf 17,6 %, während die Grünen 14,3 % erzielen. Die FDP erhält 5,2 %, die Linke kommt auf 10,8 % und das BSW auf 5,1 %. Sonstige Parteien erreichen zusammen 3,7 %.

Zum Vergleich: Bei der Bundestagswahl 2021 erreichte die SPD in Mannheim noch 25,3 % und war damals stärkste Kraft. Die ehemalige Ampelkoalition (SPD, Grüne, FDP) kam 2021 gemeinsam auf 59,6 %, liegt nun jedoch nur noch bei 36,6 %.


Lars Klingbeil (l), Vorsitzender der SPD, Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und seine Frau Britta Ernst (2.v.l), sowie Saskia Esken (SPD), Vorsitzende der SPD, stehen auf der Bühne bei der SPD-Wahlparty im Willy-Brandt-Haus. Am Sonntag fand die vorgezogene Wahl zum 21. Deutschen Bundestag statt.
Foto: dpa/Jan Woitas

20:03 Uhr:  Die SPD-Co-Vorsitzende Saskia Esken zieht vorerst keine personellen Konsequenzen aus dem Debakel ihrer Partei bei der Bundestagswahl. „Wir müssen natürlich die SPD angesichts dieses enttäuschenden Ergebnisses auch neu aufstellen“, sagte Esken im ZDF. Dies gelte organisatorisch, programmatisch und auch personell. „Aber das machen wir gemeinsam und nicht an einem Wahlabend von einer Bühne herunter.“ Die SPD hatte nach den Hochrechnungen mit rund 16 Prozent ein historisch schlechtes Ergebnis erzielt. 
Mit Blick auf eine mögliche Regierungsbeteiligung sagte Esken, die im Wahlkreis Calw kandidierte, Sozialdemokraten hätten in den vergangenen Jahrzehnten immer Verantwortung übernommen, wenn das notwendig gewesen sei. „Ich will aber ganz klar sagen: Wir können als Sozialdemokratie auch in der Opposition Verantwortung übernehmen“, sagte Esken im SWR.
Baden-Württembergs SPD-Chef Andreas Stoch erklärt sich das schlechte Abschneiden seiner Partei mit dem Ruf der Ampelregierung. „Wir haben es nicht geschafft, uns aus der negativen Bewertung der Ampelkoalition und ihres Scheiterns zu befreien“, sagte Stoch einer Mitteilung zufolge. Auch sei es nicht gelungen, den Zuwachs der AfD zu verhindern. (dpa/lsw)


20:03 Uhr: Auch der SPD-Landes- und Fraktionschef Andreas Stoch reagiert jetzt. "Das Wahlergebnis ist eine herbe Niederlage für die SPD. Wir haben es nicht geschafft, uns aus der negativen Bewertung der Ampelkoalition und ihres Scheiterns zu befreien. Und es ist uns nicht gelungen, den weiteren Zuwachs der rechtsextremen AfD zu verhindern." Die CDU mit Friedrich Merz habe jetzt den Auftrag zur Bildung einer neuen Regierung. Es stehe eine schwierige Regierungsbildung bevor. "Die Möglichkeiten werden erst nach einem langen Abend feststehen", erklärt Stoch, "und welche Rolle die SPD einnehmen wird, wird in der Partei zu klären sein." (bin)


20:02 Uhr: Es gibt jetzt auch eine Reaktion der Genossen aus dem Südwesten. Der Karlsruher SPD-Abgeordnete Parsa Marvi spricht im SWR von einem "bitteren Abend für die SPD". Man habe sich mehr erhofft und dafür auch gekämpft. Marvi: "Wir gratulieren der Union zu ihrem Wahlerfolg, sind gleichzeitig aber sehr betrübt, dass eine rechtsextreme Partei ein Fünftel der Wählerstimmen bekommen hat." (bin)


20:01 Uhr: Bei der FDP ist die Situation unverändert: 4,9 Prozent. Hier wird immer noch gewartet und gehofft, auch wenn sich der Saal langsam leert. Etwa ein Drittel der rund 90 Teilnehmer der Wahlparty sind bereits weg, zu Interviews, ins Rathaus.


20:00 Uhr: Sarah Wagenknecht hatte schon vor der Wahl anklingen lassen, dass sie ihr politisches Schicksal an den Bundestagseinzug knüpfen könnte. Doch an der Basis befürchtet man nicht, dass die ganze Partei auseinanderfällt, falls die Namensgeberin und Gallionsfigur sich zurückziehen würde. "Hier denkt niemand ans Aufgeben", sagt Landesschatzmeister Richard Pitterle. Und es gebe viele Menschen im Land, die auf eine Aufnahme in das BSW warteten. (jüs)


CDU-Kanzlerkandidat Friedrich Merz und der bayerische Ministerpräsident sowie Vorsitzende der CSU, Markus Söder, haben die Bundestagswahl gewonnen.

19:59 Uhr: Ein erster Trend des SWR für Baden-Württemberg liegt vor. Die Union liegt mit 31,5 Prozent etwas über dem Bundestrend, die AfD mit 19,9 Prozent in etwa gleich. Die SPD rangiert bei 14,2 Prozent leicht unterdurchschnittlich, die Grünen stürzen auf 13,5 Prozent ab. Die Liberalen überspringen im Südwesten ganz knapp die Fünf-Prozenthürde mit 5,4 Prozent, die Linke liegt mit 6,8 Prozent so gut wie noch nie in Baden-Württemberg. Das BSW erhält 4,1 Prozent der Stimmen. Die Wahlbeteiligung steigt von 77,8 auf 84,5 Prozent. (bin)


Neue Hochrechnung (19:28 Uhr) zur Bundestagswahl 2025

Laut der aktuellen Hochrechnung von Infratest dimap bleibt die CDU/CSU mit 28,8 % stärkste Kraft. Die SPD erreicht 16,2 %, während die Grünen bei 12,7 % liegen. Die FDP muss mit 4,9 % weiter um den Einzug in den Bundestag bangen. Die AfD verbessert sich auf 20,2 %. Die Linke kommt auf 8,5 %, das BSW auf 4,8 %. Andere Parteien zusammen erreichen 3,9 %.


Richard Pitterle, Landesschatzmeister des BSW, steht auf Listenplatz vier der Partei.
Foto: jüs

19:56 Uhr: „Wichtig ist, dass wir noch im Spiel sind“, fasst Richard Pitterle, Landesschatzmeister des Bündnisses Sarah Wagenknecht, die unklare Lage seiner Partei zusammen. "Wir sind davon ausgegangen, dass wir bei vier oder sechs Prozent liegen." Dass es nun in den ersten Hochrechnungen genau fünf sind, sei schwierig. Pitterle geht davon aus, dass es eine lange Nacht wird, bis klar ist, ob seine Partei in den Bundestag einzieht oder nicht. Er selbst steht auf Listenplatz vier und würde definitiv kein Bundestagsmandat bekommen, wie er sagt. Falls der BSW-Einzug klappen würde, wäre das für Pitterle, der wie seine Parteichefin lange Zeit bei den Linken und deren Vorläufern aktiv war, "eine Sensation". "Wir wären dann die erste Partei, die es auf Anhieb in den Bundestag geschafft hätte". (jüs)


19:55 Uhr: Die Wahl ist gewonnen – nun kann man bei der CDU im Ratskeller in Stuttgart auch zum Essen übergehen. Einzelne wechseln immer wieder in den Nebenraum, wo die Ergebnisse der einzelnen Wahlkreise an die Wand geworfen sind. Aktuell hat Max Mörseburg mit 31,4 Prozent der Stimmen, seine Kollegin im anderen Stuttgarter Wahlkreis liegt bei 28 Prozent. Immer wieder kommen Parteimitglieder in den Nebenraum, schauen am Computer auf Wahlkreise, rechnen, wer letztendlich reinkommen könnte. 


Die beiden CDU-Kandidaten im Ratskeller in Stuttgart: Elisabeth Schick-Ebert und Maximilian Mörseburg
Foto: schl

19:52 Uhr: Bei der CDU in Stuttgart ist die Stimmung im Ratskeller gelöst. Auch wenn man sich gut auch ein paar Prozent mehr hätte vorstellen können. Die Parteimitglieder und Wahlhelfer beim Essen hadern allerdings mit dem neuen Bundeswahlrecht. Denn das könnte dazu führen, wenn die CDU mehr Wahlkreise mit der Erststimme holt als sie Zweitstimmen hat, dass Kandidaten, die ihren Wahlkreis gewonnen haben, trotzdem nicht in den Bundestag einziehen können. Davon könnten möglicherweise auch einer oder beide Wahlkreise in Stuttgart betroffen sein. "Das Wahlrecht tut uns weh", räumt auch Elisabeth Schick-Ebert, eine der beiden Kandidaten aus Stuttgart ein. Begeistert zeigt sie sich über das große Engagement der Ehrenamtlichen in diesem Wahlkampf. Ebenso wie Maximilian Mörseburg hofft sie, dass die CDU in Berlin schnell eine neue Regierung bilden kann.


19:51 Uhr: Der CDU-Landeschef Manuel Hagel, der am Wahlabend in Berlin ist, nimmt Stellung: „Der Wahlabend ist noch jung und bleibt spannend. Eins steht aber schon fest: Die CDU geht heute Abend mit deutlichem Abstand als erste über die Ziellinie." Die Menschen in Deutschland wollten den Politikwechsel und vertrauten darauf, dass die Christdemokarten das Land  wieder nach vorne brächten. "Der Auftrag zur Regierungsbildung liegt jetzt ganz klar bei Friedrich Merz und unserer CDU", sagt Hagel. Diesen nehme man mit Demut und Ambition an. (bin)


19:47 Uhr: Landtagspräsidentin Muhterem Aras (Grüne) will das Ergebnis "nicht schönreden", einen "sehr positiven Punkt" hebt sie im Gespräch mit dem Staatsanzeiger im Stuttgarter Rathaus dann aber doch als Erstes hervor: "Die hohe Wahlbeteiligung macht diese Bundestagswahl zu einem Fest für die Demokratie." Für ihre Grünen hätte sie sich ein besseres Ergebnis gewüscht, erst recht nach dem "so engagierten Wahlkampf der vergangenen Wochen". Vor allem aber nimmt Aras die Union in den Blick. Friedrich Merz habe gewonnen, einen klaren Auftrag zur Regierungsbildung bekommen, und sie beglückwünsche ihn auch. Aber nicht nur, denn Aras appelliert vehement an den CDU-Bundesvorsitzenden, sofort auf "Ausrutscher" wie gestern Abend in München zu verzichten. Jene, die auf die Straße gehen, um gegen Radikale zu demonstrieren und das Grundgesetz zu verteidigen, als Spinner zu bezeichnen, sei eines Kanzlers nicht würdig. Von einem Kanzler erwarte sie, dass er Kanzler auch der Wähler und Wählerinnen ist, die ihn nicht gewählt haben. Merz müsse jetzt seine Bereitschaft zum Kompromiss zeigen: "Es geht um das Fundament unserer Demokratie, und das ist wichtiger als jedes Parteiprogramm." (bjhw) 


19:44 Uhr: CDU gewinnt auch im Südwesten – AfD stark
Die CDU hat die Bundestagswahl auch in Baden-Württemberg mit deutlichem Abstand gewonnen. Nach einer ersten Hochrechnung von Infratest dimap für den SWR erzielten die Christdemokraten 31,5 Prozent der Stimmen. Die AfD wurde mit 19,9 Prozent zweitstärkste Kraft im Südwesten. Danach folgt die SPD mit 14,2 Prozent. 
Die Grünen erhielten in Baden-Württemberg demnach 13,5 Prozent. Die Linke konnte der Hochrechnung zufolge 6,8 Prozent der Stimmen auf sich verbuchen, die FDP erzielte in ihrem Stammland 5,4 Prozent der Stimmen. Das BSW erlangte 4,1 Prozent der Stimmen. Nach Schätzungen des Statistischen Landesamts waren im Südwesten rund 7,6 Millionen Menschen wahlberechtigt.
Die Bundestagswahl im September 2021 gewann im Südwesten ebenfalls die CDU - allerdings nur mit 24,8 Prozent der Zweitstimmen. Die SPD kam damals mit 21,6 Prozent noch auf den zweiten Platz. Die Grünen erhielten damals im Südwesten 17,2 Prozent, die FDP kam auf 15,3 Prozent. Die AfD landete 2021 in Baden-Württemberg bei 9,6 Prozent. (dpa/lsw)


19:41 Uhr: Die aktuellen Hochrechnungen machen die Lage noch spannender. Die FDP liegt weiterhin bei 4,9 Prozent, das BSW bei 4,8 Prozent in der ARD, im ZDF gab es 5,0 Prozent. Die AfD ist inzwischen knapp über 20 Prozent. Würden FDP oder BSW in den Bundestag einziehen, hätte dies dramatische Konsequenzen: Dann wäre kein Zweierbündnis aus Union und SPD mehr möglich. In diesem Fall müsste Jamaika (Union, Grüne, SPD) oder die Deutschlandkoalition (CDU, SPD, FDP) regieren. Es kann also noch lang und spannend werden – vielleicht steht erst mit dem Endergebnis fest, wieviel Parteien im Bundestag sitzen. (bin)


19:37 Uhr: Beim Bündnis Sarah Wagenknecht geht es bei der Wahlparty vergleichsweise ruhig zu, auch wenn von Niedergeschlagenheit angesichts der Zitterpartei nichts zu spüren ist. Die Partei, die erst im Herbst vergangenen Jahres ihren Landesverband gegründet hat, feiert im Alten Feuerwehrhaus im Stuttgarter Süden, das heute von der Arbeiterwohlfahrt als Begegnungszentrum betrieben wird. Landesschatzmeister Richard Pitterle schätzt, dass rund 120 Unterstützer gekommen sind. Das wären rein rechnerisch so viele, wie das BSW derzeit Mitglieder im Südwesten hat. (jüs)


19:32 Uhr: Das könnte die erste direkt gewählte AfD-Bundestagsabgeordnete aus Baden-Württemberg sein. Diana Zimmer, 26 Jahre alt, ihre Eltern stammen aus Russland. Nach Auszählung von 50 der 120 Stimmbezirken stehe die Pforzheimerin bei 36,8 Prozent, ihr CDU-Gegenkandidat Gunther Krichbaum bei 30,1 Prozent, verkündet Markus Frohnmaier. Zimmer sagt, sie sei realistisch, sie wolle noch nicht feiern. Und verlässt die Leonberger Wahlparty wieder – sie und Markus Frohnmaier fahren nach Stuttgart zum SWR. (smic)


19:30 Uhr: Der AfD-Bundessprecher Tino Chrupalla spricht in der ARD von einem "klaren Votum der Wähler gegen die von Friedrich Merz errichtete Brandmauer". Wenn Merz seine Wahlversprechen umsetzen wolle, könnte er es nur mit der AfD machen. "Man kann nicht zehn oder 12 Millionen Wähler der AfD ausgrenzen", kritisiert der AfD-Chef. Damit werde das Land weiter gespalten. "Die Bürger erwarten einen politischen Wechsel", sagt er weiter. (bin)


19:28 Uhr: Der FDP-Chef Christian Lindner sagt zu seinen Anhängern, das Ergebnis sei eine Folge ihres Aufkündigens der Ampelkoalition. "Wir zahlen heute einen hohen Preis dafür, für Deutschland war diese Entscheidung aber richtig", meint der ehemalige Finanzminister. Die liberalen Wahlkämpfer hätten alles gegeben, bis zur Grenze der physischen Belastung. Die Liberalen liegen bei den Hochrechnungen aktuell hauchdünn auf oder unter der Fünf-Prozenthürde. Es wird bis zum endgültigen Ergebnis dauern, bis hier Klarheit herrscht. (bin)


19:13 Uhr: Um 19 Uhr ist es soweit: Die ersten Stuttgarter Ergebnisse der Bundestagswahl – auf Basis von 21 Wahlbezirken – liegen vor. Die CDU kommt danach auf 30,5 Prozent, die Grünen auf 18,9, die SPD auf 15,4, die Linke auf 8,6, die FDP auf 6,1 und die AfD auf 12,5 Prozent. Damit hat sich – nach dem aktuellen Stand – die Reihenfolge gestürzt: 2021 erreichten die Grünen mit 25,1 Prozent Platz eins, vor der SPD mit 21,1 und der CDU mit 20,7 Prozent. OB Frank Nopper (CDU) prognostiziert in einer ersten Bewertung, dass die Landeshauptstadt auch Gefahr läuft, insgesamt weniger MdBs nach Berlin zu schicken als vor vier Jahren. (bjhw)


Die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock spricht neben dem Wirtschafts- und Klimaminister sowie Spitzenkandidaten der Grünen, Robert Habeck, sowie den Co-Vorsitzenden der Grünen, Franziska Brantner und Felix Banaszak, nach der Bekanntgabe der ersten Prognosen.
Foto: pdpa/Reuters/Annegret Hilse

19:06 Uhr: Der Grünen-Kanzlerkandidat Robert Habeck sagt: "Ich würde sagen, es ist ein achtbares Ergebnis." Die anderen Parteien seien deutlich ausgebrochen, die Grünen nicht. Es habe die Partei Stimmen gekostet, dass man eine Zusammenarbeit mit der Union nicht ausschließen wollte. Habeck "Ich konnte das nicht. Wir wollten dieses Land in Verantwortung tragen." Er ist erkennbar verägert über Friedrich Merz – dieser habe mit der gemeinsamen Abstimmung mit der AfD im Bundestag "die Extremen" gestärkt. Er werde nicht auf Merz zugehen, der Regierungsauftrag liege bei ihm. "Die Mitte ist insgesamt geschwächt, da sollte sich jeder überlegen, welchen Beitrag er geleistet hat." Dieser solle "wie ein Bundeskanzler agieren, nicht wie ein sauerländischer Wahlkämpfer." (bin)


19:04 Uhr: Die Linke ist eine der Gewinner der Wahl - nachdem sie vor wenigen Wochen noch quasi tot gesagt wurde, zieht sie nun sicher wieder in den Bundestag ein. Der Linken-Chef Jan van Aken sagt in der ARD zum Austritt von Sahra Wagenknecht: "200 Mitglieder mussten gehen, damit 20 000 neu eintreten konnten." Die BSW-Chefin Sahra Wagenknecht gibt sich trotz des möglichen Scheiterns kämpferisch: "Selbst wenn es für den Bundestag nicht reicht, ist es nicht das Ende des BSW. Den Gefallen werden wir Ihnen nicht tun." (bin)


Laut der aktuellen Hochrechnung von Infratest dimap kommt die CDU/CSU auf 28,9 % (+4,8). Die SPD fällt mit 16,2 % deutlich zurück (-9,5). Die Grünen erreichen 13,0 % (-1,7), während die FDP mit 4,9 % (-6,5) um den Einzug in den Bundestag bangt. Die AfD legt stark zu und kommt auf 19,9 % (+9,5). Die Linke liegt bei 8,5 % (+3,6), das BSW erreicht 4,8 % (+4,8). Sonstige Parteien kommen zusammen auf 3,8 % (-4,9).


19:00 Uhr: Erstmals äußert sich ein Politiker aus Baden-Württemberg zum Wahlergebnis. Es ist Thorsten Frei, Parlamentarischer Geschäftsführer der Unionsfraktion, der den Schwarzwald-Baar-Kreis vertritt. "CDU und CSU sind Wahlgewinner", sagt er in der ARD. Allerdings blickt er auch schon in Richtung möglicher Koalitionsverhandlungen. "Es geht am Ende des Tages darum, eine stabile Regierung zu bilden", so der ehemalige OB von Donaueschingen. Das Wohl des Landes müsste über den Interessen der Parteien stehen. In Richtung Koalitionsgesprächen sagt Frei: "Ein Politikwechsel ist mit den Grünen kaum zu schaffen." Er schließt aber auch nicht aus, dass es bei einem Dreierbündnis Gespräche mit den Grünen gibt. (bin)


18:53 Uhr: Gespannte Gesichter bei der Wahlprognose um 18 Uhr. Im Vorfeld war man sich bei der FDP schon sicher: Wir werden so schnell kleine Klarheit haben. Die ARD sieht die Partei bei 4,9 Prozent, das ZDF bei 5 Prozent. „Der lange Abend beginnt“, sagt Spitzenkandidatin Judith Skudelny unter großem Beifall der anwesenden Mitglieder. Auch die FDP-Kreisvorsitzende in Stuttgart und frühere Landtagsabgeordnete Gabriele Reich-Gutjahr spricht vom längsten Tag des Jahres. Sie dankt den Wahlhelfern. Wahlkreiskandidat Marc Wierczorek vom Wahlkreis Stuttgart 2 hat noch bis Samstag um Mitternacht Wahlkampf gemacht. Insgesamt ist klar: Die FDP in Baden-Württemberg hat gekämpft, nicht zuletzt da das Ergebnis im Stammland der Liberalen auch wichtig dafür ist, ob die Liberalen den Einzug in den Bundestag schaffen werden oder nicht. Denn im Südwesten haben sie traditionell ein höheres Ergebnis als in vielen anderen Bundesländern.

Die beiden Kandidaten der Stuttgarter Wahlkreise der FDP, Marc Wierczorek (l.) und Judith Skudelny. Foto: schl

Die Fernsehbildschirme in den beiden Räumen in der Alten Kanzlei in Stuttgart bleiben im Blick. Beifall bei den Koalitionsmöglichkeiten, falls die FDP den Sprung in den Bundestag schaffen sollte. „Wir brauchen einen Politikwechsel“, sagt Skudelny, gleichzeitig werden Ergebnisse auf den Handys überprüft. Noch ist das Ergebnis für die FDP unverändert. Die Vermutung vieler Mitglieder: Wir werden erst nach Auszählung aller Stimmen Klarheit haben, auch der Briefwähler. Dennoch: einige tragen Anstecker mit dem Wort „Optimist“. Und das ist trotz allem auch die vorherrschende Stimmung hier. (schl)


18:54 Uhr: Martin Körner (SPD) hat aus vielen Perspektiven viel Erfahrung gesammelt in seiner SPD und darüber weit hinaus. Das Wahlergebnis nennt er "ganz, ganz bitter", vor allem weil die Ampel-Koalition an sich selber "grandios gescheitert ist". Und zwar trotz des inhaltlich Erreichten. Körner wollte OB werden in der Landeshauptstadt, heute ist er rechte Hand von CDU-OB Frank Nopper und verlangt offen mit dem umzugehen, was falsch läuft, etwa in der Digitalisierung oder in der Verwaltung. "Wir haben ein Bürokratieproblem", sagt er. Und es ändere sich viel zu wenig zum Positiven im Wohnungsbau: "Wenn die Leute nicht das Gefühl haben, dass eine Regierung an ihrer Situation konkret etwas verbessert, dann wird sie abgestraft." (bjhw)


18:50 Uhr: Die Linken wurden bei der U-18-Wahl des Bundesjugendrings stärkste Kraft. Auf der Wahlparty in Bad Cannstatt ist die Jugend ebenso klar in der Mehrheit. Auch wenn auch einige Sympathisanten im Rentenalter vertreten sind, dürfte das Durchschnittsalter im Club Sunny bei 30 oder darunter liegen. (jüs)


18:48 Uhr: Der AfD-Landesvorsitzende Markus Frohnmaier hat der Union unmittelbar nach dem Schließen der Wahllokale eine Zusammenarbeit etwa beim Thema Migration angeboten. „Wir stehen bereit, gerade in Fragen der Beseitigung der illegalen Migration, zusammenarbeiten“, sagte Frohnmaier der Deutschen Presse-Agentur. Damit meine er etwa gemeinsame Abstimmungen im Bundestag. Er könne sich auch vorstellen, dass die Union zu einer Duldung durch die AfD im Bundestag bereit sei, wenn CDU und CSU ihre Kernforderungen mit den anderen Parteien nicht umsetzen könnten. 
Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz habe ja auch in der Vergangenheit rote Linien revidiert, sagte Frohnmaier, der für die AfD im Bundestag sitzt und als enger Vertrauter von AfD-Kanzlerkandidatin Alice Weidel gilt. Wenn es dazu komme, dass die Union nur in einer Dreierkoalition regieren könne, werde sich die AfD aktiv auf Neuwahlen vorbereiten, da ein solches Bündnis nicht lange halten werde.
Bei der Bundestagswahl sind CDU und CSU klar stärkste Kraft geworden. Auf Platz zwei kommt nach den ersten Hochrechnungen von ARD und ZDF die AfD. Die SPD liegt vor den Grünen. Die Linke schafft klar den Sprung über die Fünf-Prozent-Hürde. Die FDP muss dagegen um die Rückkehr in den Bundestag bangen. Das gilt auch für das BSW, eine Abspaltung von der Linken. (dpa/lsw)


Bundeskanzler Olaf Scholz spricht unter höflichem Applaus im Willy-Brandt-Haus in Berlin.
Foto: dpa/REUTERS/Liesa Johannssen

18:46 Uhr: Der Bundeskanzler Olaf Scholz spricht jetzt zur Partei im Willy-Brandt-Haus. „Das ist ein bitteres Wahlergenbis für die sozialdemokratische Partei, das ist eine Niederlage.“ Scholz bedankt sich bei den Wahlkämpfern. Zur Verantwortung für das Debakel der SPD sagt er: „Das ist ein Ergebnis, aus dem wir gemeinsam nach vorne gehen müssen.“ Aber er habe „auch“ Verantwortung für das Wahlergebnis. Er gratuliert dem Wahlsieger Friedrich Merz zum Auftrag, eine neue Regierung zu bilden. Sorge bereitet ihm das AfD-Ergebnis: „Ich werde mich damit niemals abfinden.“ (bin)


18:40 Uhr: Die Wählerwanderungsanalyse der CDU zeigt, dass sie trotz ihrer Zugewinne über 800 000 Wähler an die AfD verloren hat. Sie profitiert aber von SPD, FDP und Nichtwählern. Der größte Anteil kommt von der SPD, die rund 1,8 Mio Stimmen an die Union verloren hat. Aber auch im bürgerlich-konservativen Lager gab es Verschiebungen, 1,3 Millionen Stimmen kamen von der FDP zur CDU. (bin)


Friedrich Merz (CDU) spricht nach den ersten Hochrechnungen im Konrad-Adenauer-Haus in Berlin.
Foto: dpa/Reuters/Kai Pfaffenbach

18:37 Uhr: Der Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz wendet sich an die Öffentlichkeit, spricht von einem „historischen Wahlabend“ und sagt: „Wir haben diese Bundestagswahl 2025 gewonnen!“ CDU und CSU hätten sehr gut zusammen gearbeitet. Er dankt zuerst Markus Söder, dem CSU-Chef, der selbst gerne Kanzlerkandidat geworden wäre und nun brav Beifall klatscht. Seine Miene zeigt aber eher pflichtgemäße Begeisterung für seinen Rivalen. Merz sagt: „Ich weiß um die Verantwortung, um die Dimension dieser Aufgabe.“ Der CDU-Chef dankt aber auch der politischen Konkurrenz für den fairen Wahlkampf: „Jetzt werden wir miteinander reden.“ Die Welt warte nicht auf langatmige Koalitionsgespräche, das Land müsse schnell wieder handlungsfähig werden.  Und zur jubelnden Parteibasis sagt er: „Jetzt darf auch mal Rambo Zambo im Adenauerhaus sein.“ (bin)


18:36 Uhr: Das gute Abschneiden seiner Linken führt Luigi Pantisano nicht zuletzt darauf zurück, dass sich die Partei in der Migrationspolitik klar von den anderen Parteien abgrenzt habe. Der Erfolg sei eine Mischung aus engagierter Basisarbeit und klarer sozialer Programmatik, etwa bei den Mieten. Für die Linke sei das nun ein echter Neustart nach der Trennung von Sarah Wagenknecht und ihren Anhängern. Die Fraktion sei künftig fast doppelt so groß wie bisher. „Im nächsten Jahr schaffen wir es dann in den Landtag“, prognostiziert Pantisano schmunzelnd. (jüs)


18:35 Uhr: Die Wählerwanderungsbilanz der ARD nach Daten von infratest dimap zeigt, dass die FDP die meisten Wähler an die Union verloren hat.  Aber auch der Aderlass zur AfD ist beträchtlich. Ein kleinerer Teil der liberalen Wähler ist auch zu BSW, Linke und SPD gegangen. Die FDP hat sich halbiert und muss zittern. Auch nach der ersten Hochrechnung von der ARD liegt sie weiterhin bei 4,9 Prozent, wäre Stand jetzt nicht mehr im Bundestag vertreten. (bin)


Neue Hochrechnung (18:22 Uhr) zur Bundestagswahl 2025

Laut der aktuellen Hochrechnung von Infratest dimap bleibt die CDU/CSU mit 29,0 % stärkste Kraft. Die SPD kommt auf 16,0 %, die Grünen erreichen 13,3 %. Die FDP liegt bei 4,9 % und muss um den Einzug in den Bundestag bangen. Die AfD erzielt 19,6 %, die Linke kommt auf 8,6 %. Das BSW von Sahra Wagenknecht liegt bei 4,7 %. Andere Parteien zusammen erreichen 3,9 %.


Foto: smic

18:30 Uhr: Markus Frohnmaier (Landesliste, Platz 2) und Diana Zimmer (Landesliste, Platz 8) sind in Leonberg eingetroffen. Frohnmaier betreibt „Erwartungsmanagement“. Er versucht, den AfD-Sympathisanten klarzumachen, dass 20 Prozent immerhin eine Verdopplung bedeutet. Und das es seiner Ansicht nach, falls es jetzt im Bund zu einer Dreier-Koalition kommt, in zwei Jahren wieder Wahlen gibt. Derweil flimmert die erste ZDF-Hochrechnung über sein Gesicht, die der AfD nur 19,8 Prozent gibt. (smic)


18:25 Uhr: Das neue Wahlrecht wird für Baden-Württemberg voraussichtlich zu der Situation führen, dass etliche Wahlkreissieger der CDU nicht im Bundestag vertreten sind. Da die Union weit vor allen anderen Parteien liegt, wird sie die meisten der Wahlkreise im Südwesten gewinnen. Sie wird damit mehr direkt gewählte Abgeordnete erhalten, als ihr nach dem Zweitstimmenergebnis zustehen. Dadurch könnten einige Unionsabgeordnete trotz Sieg im Wahlkreis nicht vertreten sein. Das könnte in Heilbronn, Tübingen, Pforzheim oder Stuttgart der Fall sein. Ähnlich deutlich könnte das nur in Bayern noch passieren. (bin)


18:20 Uhr: Luigi Pantisano, Direktkandidat der Linken im Wahlkreis Stuttgart I wird bei der Wahlparty in Stuttgart-Bad Cannstatt mit Blumen und Wunderkerze gefeiert. Der 46-Jährige ist als Nummer 2 auf der Landesliste sicher im nächsten Bundestag vertreten. Wenn es bei neun Prozent Stimmen für die Linken bleiben sollte, könnten nach Pantisanos Einschätzung bis zu sechs Linke aus Baden-Württemberg in den Bundestag einziehen. (jüs)

Der Direktkandidat der Linken, Luigi Pantisano, wird in Bad Cannstatt von seiner Partei gefeiert.
Foto: jüs

18:21 Uhr: Als im Club Sunny in Stuttgart-Bad Cannstatt die Prognose der Balken der Linken auf neun Prozent stieg, gingen Dutzende von Armen jubelnd in die Höhe, Parteimitglieder und -anhänger lagen sich in den Armen. Viele hatten nicht damit gerechnet, dass das Ergebnis noch besser ausfallen könnte als die letzten Umfragen erwarten ließen. (jüs)

Die Linken feiern im Club Sunny in Bad Cannstatt.
Foto: jüs

18:17 Uhr: Stuttgart ist Grünen-Hochburg und die Promi-Dichte unter Grünen dementsprechend groß: Wissenschaftsministerin Petra Olschowski, Landtagspräsidentin Muhterem Aras, die neue Kandidatin Simone Fischer und Michael Bloss, einer der grünen Europa-Abgeordneten. Mit Spannung werden die ersten lokalen Ergebnisse erwartet. (bjhw)


18:07 Uhr: Nur verhaltener Jubel in der CDU und ein Schreckmoment, als die ARD das CDU-Ergebnis von 22,5 ohne CSU (6,5 Prozent) in der ersten Hochrechnung präsentiert. Die Hoffnung lebt, dass doch noch ein Ergebnis über 30 zu erreichen ist und nicht unter 29 Prozent, wie das ZDF prognostiziert. Gemeinsame Freude im Rathaus unter den Demokraten über die hohe Wahlbeteiligung, gerade auch in Baden-Württemberg. (bjhw)


18:07 Uhr: Das wird eine Zitterpartie. Die FDP und das BSW liegen knapp unter der Fünf-Prozenthürde. Beide müssen zittern, die FDP hat noch eine Chance, BSW von Sahra Wagenknecht eher weniger. Wenn beide nicht in den Bundestag kommen, könnte es zu Schwarz-Rot reichen. Wenn nur eine der beiden einzieht ins Parlament, muss ein Dreierbündnis regieren. Das wäre dann Jamaika (CDU, SPD, Grüne) oder die Deutschlandkoalition (CDU, SPD, FDP). (bin)


18:06 Uhr: Die ersten Zahlen laufen über ZDF. Die AfD steht bei 20 Prozent. Keine Begeisterung in der Pizzeria am Leonberger Stadtrand. Von 25 oder gar 28 Prozent, wie vorhin noch von Mitgliedern prognostiziert, kann keine Rede sein. Applaus kommt erst auf, als Alice Weidel auf dem Bildschirm erscheint. (smic)

Foto: smic

Laut der ersten Prognose von Infratest dimap kommt die CDU/CSU auf 29,0 % (+4,9). Die SPD rutscht mit 16,0 % deutlich ab (-9,7). Die Grünen erreichen 13,5 % (-1,2), während die FDP mit 4,9 % um den Einzug in den Bundestag bangen muss (-6,5). Die AfD legt kräftig zu und kommt auf 19,5 % (+9,1). Die Linke liegt bei 8,5 % (+3,6), und das von Sahra Wagenknecht gegründete BSW erzielt 4,7 % (+4,7). Wahlbeteiligung geschätzt: 84 Prozent.


17:55 Uhr: Journalisten, Kameraleute und Fotografen trudeln ein im Großen Sitzungssaal des Stuttgarter Rathaus. Räte und Gäste sind noch spärlich vertreten, wobei sich Erstere mit CDU-Parteibuch bereits vor 18 Uhr über erste durchgesickerte Zahlen freuen. Spannend bleibt es in der Landeshauptstadt mit Blick auf die Direktmandate dennoch. Bei den Grünen wird die neu antretenden Kandidatin Simone Fischer die bundesweit 2021 einmaligen knapp 40 Prozent von Cem Özdemir im Wahlkreis Stuttgart I aus dem Jahr 2021 kaum wird verteidigen können. Auf das Direktmandat hofft die Ministerpräsident-Partei aber sehr wohl. Und für die CDU geht um einiges, weil der Wahlkreis Stuttgart II einer jener sein könnte, in denen der Kandidat – in der Landeshauptstadt Maximillian Mörseburg – Opfer des neuen Wahlrechts werden und trotz Direktmandat nicht nach Berlin zurückkehren könnte. (bjhw)


17:25 Uhr: In Baden-Württemberg können seit dem Morgen Millionen Menschen ihre Stimmen für die Bundestagswahl abgeben. Bislang zeichnet sich eine hohe Beteiligung ab. 36,5 Prozent der Berechtigten haben bis 14.00 Uhr ihre Stimme in einem der Wahllokale im Südwesten abgegeben. Das sind 13,23 Prozentpunkte mehr als bei der Bundestagswahl 2021 zum selben Zeitpunkt, wie Landeswahlleiterin Cornelia Nesch mitteilte. 

Grundlage der Zahlen ist eine repräsentative Erhebung in den Wahllokalen im Land. Nicht berücksichtigt sind dabei die Stimmen der Briefwählerinnen und Briefwähler. 2021 wurde zum selben Zeitpunkt eine Beteiligung von 23,27 Prozent ermittelt. Eine mögliche Erklärung für den Unterschied könnte die damals hohe Zahl der Briefwähler aufgrund der Corona-Pandemie gewesen sein. Die Landeswahlleiterin rief alle Berechtigten dazu auf, ihre Stimmen abzugeben. Die Wahllokale sind bis 18.00 Uhr geöffnet.

Nach Schätzungen des Statistischen Landesamts sind im Südwesten rund 7,6 Millionen Menschen wahlberechtigt. Unter ihnen sind demzufolge auch rund 320.000 potenzielle Erstwählerinnen und Erstwähler, die seit der letzten Bundestagswahl volljährig geworden sind. 

Landespolitiker wählen in Heimatorten Bereits gegen Sonntagmittag wählte Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne). Er gab seine Stimmen im Sigmaringer Ortsteil Laiz ab. Begleitet wurde er unter anderem von Frau Gerlinde. Der CDU-Landeschef Manuel Hagel gab seine Stimmen in Ehingen (Alb-Donau-Kreis) ab. Hagel ist auch Fraktionschef seiner Partei im Landtag und gilt als Anwärter auf die Spitzenkandidatur für die Landtagswahl im Südwesten 2026. 

Bunter ging es in Gutach im Schwarzwald zu. Dort wählten manche Einwohner in traditioneller Tracht - inklusive Bollenhut. Durch die vorgezogene Neuwahl kam es aber auch zu ungewohnten Szenen: Kurz vor der Hochzeit der schwäbisch-alemannischen Fastnacht sind auch viele Narren mit Häs an der Wahlurne. So zum Beispiel in Meersburg und Radolfzell am Bodensee, wie der «Südkurier» berichtet.

Auf den Wahlzetteln der 38 Wahlkreise im Südwesten stehen nach Angaben der Landeswahlleiterin insgesamt 526 Kandidatinnen und Kandidaten. CDU, SPD, FDP, AfD und Linke haben demzufolge in allen Wahlkreisen Direktkandidaten aufgestellt. Die Grünen treten in 37 Wahlkreisen an, das Bündnis Sahra Wagenknecht dagegen nur mit einer Landesliste. 

Bekannte Gesichter auf den Wahlzetteln Unter den Kandidaten sind auch bundesweit bekannte Politikerinnen und Politiker. Die AfD-Kanzlerkandidatin Alice Weidel tritt am Bodensee an, SPD-Chefin Saskia Esken kandidiert im Wahlkreis Calw. Grünen-Bundeschefin Franziska Brantner steht auf dem Stimmzettel im Wahlkreis Heidelberg, und der Merz-Vertraute Thorsten Frei will erneut im Wahlkreis Schwarzwald-Baar das Direktmandat holen. 

Eine Besonderheit, die sich auch in Baden-Württemberg auswirken dürfte, ist das veränderte Wahlrecht. Wegen der Reform, die nun zum ersten Mal greift, ziehen nicht mehr alle siegreichen Wahlkreis-Kandidaten automatisch in den Bundestag ein: Sie bekommen nur noch dann ein Mandat, wenn ihre Partei auf genügend Zweitstimmen kommt, anderenfalls geht der Wahlkreis leer aus. Dafür entfallen die früher üblichen Überhang- und Ausgleichsmandate. Künftig hat der Bundestag nur noch 630 Abgeordnete statt aktuell 733.

Neues Wahlrecht könnte CDU Direktmandate kosten In Baden-Württemberg könnten deswegen mehrere CDU-Wahlkreissieger nicht in den Bundestag einziehen. Die Rede ist von drei bis fünf Mandaten, die auf der Kippe stehen. Betroffen sein könnten Wahlkreise, die die CDU eher knapp gewinnen könnte - etwa in großen Städten wie Stuttgart, Mannheim oder Freiburg. Wer den Einzug in den Bundestag geschafft hat, steht wegen des neuen Wahlrechts wohl erst am frühen Montagmorgen fest - nämlich dann, wenn das vorläufige bundesweite Endergebnis vorliegt.

Die Bundestagswahl im September 2021 gewann im Südwesten die CDU mit 24,8 Prozent der Zweitstimmen (bundesweit: 24,1 Prozent) - trotz deutlicher Verluste von fast zehn Prozentpunkten. Die SPD kam mit 21,6 Prozent auf den zweiten Platz (bundesweit: 25,7 Prozent). 

Die Grünen erhielten im Südwesten mit 17,2 Prozent etwas mehr Zustimmung als auf Bundesebene (14,7 Prozent), die FDP kam in ihrem Stammland auf 15,3 Prozent (bundesweit: 11,4 Prozent). Die AfD landete in Baden-Württemberg bei 9,6 Prozent - etwas weniger als im Bund (10,4 Prozent). Die Wahlbeteiligung lag 2021 im Südwesten bei 77,8 Prozent. (dpa/lsw)


17:22 Uhr: Die AfD trifft sich in einem italienischen Lokal im Industriegebiet von Leonberg. Etwa 60 Gäste warten darauf, dass Markus Frohnmaier kommt, der Direktkandidat für Böblingen, Ko-Vorsitzende im AfD-Landesverband und Intimus von Alice Weidel. Unter den Wartenden sind der Pressesprecher der Landtagsfraktion, Thomas Hartung (2. von links), und Fraktionschef im Kreistag, Hannes Ernst (ganz links). Der andere Landesvorsitzende, Emil Sänze, feiert in Rottweil. (smic)

Foto: smic

17:20 Uhr: In den 38 Wahlkreisen in Baden-Württemberg sind mit der Durchführung der Wahl betraut

  • 1.101 Städte und Gemeinden
  • ca. 80.000 Wahlhelferinnen und Wahlhelfer am Wahlsonntag

Zur Wahl stehen

  • 16 Parteien
  • insgesamt 5 Einzelbewerberinnen und -bewerber (je einer in 5 verschiedenen Wahlkreisen)
  • insgesamt 526 Kandidatinnen und Kandidaten (hiervon kandidieren 132 nur in einem Wahlkreis, 181 nur auf einer Landeliste und 213 sowohl in einem Wahlkreis als auch auf einer Landesliste)
  • auf 38 verschiedenen Stimmzetteln (für jeden Wahlkreis gibt es wegen der mit der Erststimme zu wählenden Kreiswahlvorschläge einen anderen Stimmzettel)

Wählen dürfen

  • ca. 7,6 Millionen Wahlberechtigte, darunter sind
  • ca. 320.000 Erstwählerinnen und Erstwähler

Briefwahl haben beantragt

  • ca. 2,4 Millionen Wahlberechtigte

An der repräsentativen Wahlstatistik nach dem Wahlstatistikgesetz nehmen teil

  • 197 Gemeinden, dort
  • 187 Urnenwahlbezirke
  • 92 Briefwahlbezirke
Quelle/Autor: Staatsanzeiger

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